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𝗃𝗎𝗇𝗀 𝗁𝗈𝗌𝖾𝗈𝗄

Etwas unbeholfen folgte ich Yoongi den leicht steilen Abstieg hinab, der uns vom Hügel durch den Wald zurück zur Stadt führte.

Irgendwie hatte ich die Augenblicke da oben noch nicht so ganz verarbeitet.
Ich mochte Yoongi, und ich verbrachte wirklich gerne Zeit mit ihm, das wusste ich.
Aber bis jetzt hatte ich immer unterschwellig das Gefühl gehabt, er dagegen war in meiner Gegenwart nicht ganz entspannt, zurückhaltend. Natürlich war das vor allem einfach seine Art, und ich konnte es ihm nicht übelnehmen, denn waren wir ehrlich - Ich zwang ihn ja irgendwie dazu, mit mir Zeit zu verbringen.

Es war vielleicht wirklich egoistisch von mir, schließlich war die Zuneigung und das Bedürfnis, Freunde zu werden, wirklich absolut einseitig, was Yoongi auch mehr als deutlich machte.
Und wie gesagt, ich konnte es ihm nicht übel nehmen.

Aber vorhin hatte ich irgendwie das Gefühl gehabt, nicht nur ich hatte die Zeit wertgeschätzt.
Vielleicht bildete ich mir es ein, aber Yoongi hatte ungewohnt entspannt, ja friedlich gewirkt.
Zugegebenermaßen hatte ich anfangs etwas Sorge gehabt, unser "Ausflug" heute würde ihn langweilen, aber tatsächlich hatte ich das Gegenteil empfunden.

Denn, auch wenn es widersprüchlich klingen mochte, (Ich drängte ihn schließlich nach wie vor quasi dazu, mir Gesellschaft zu leisten) wollte ich wirklich, dass Yoongi mit der Zeit ein wenig Spaß an der Sache hatte und sich zwischen uns... eine richtige Freundschaft entwickeln würde.

Dass Yoongi mich bald vielleicht nicht mehr als Teil unseres Deals, sondern wirklich als Freund, und unsere gemeinsame Zeit nicht als einen Termin ansehen würde.

Denn nach wie vor faszinierte er mich irgendwie. Aus diesem Grund hatte ich mir den Deal und den ganzen Irrsinn ja erst ausgedacht, ich wollte ihm einfach näherkommen. Ich wollte jemand für ihn sein.

Lächelnd betrachte ich seinen Hinterkopf, wie seine weich aussehenden Haare leicht wippten, wenn er einen großen Schritt machte oder über einen Zweig stieg.

Oh Mann, er war einfach niedlich, wenn man ihn genau betrachtete.
Dummerweise war ich mir bewusst, dass ich drauf und dran war, Gefühle für die kleine Kratzbürste zu entwickeln.
Selbst ich konnte mich nicht derartig selbst belügen. Ich stand ein bisschen auf Yoongi, ohne Frage.

Nachdem ich ihn das erste Mal richtig bemerkt hatte, hätte mir eigentlich gleich klarwerden müssen, woran das plötzliche Interesse lag.
Meine anderen Freunde waren schließlich was ganz anderes, keiner von ihnen brachte mich so viel zum Nachdenken wie Yoongi.

War es zu fies von mir, ihn zu meinem eigenen Wohle in eine Freundschaft zu zwingen? Auch wenn er mich nicht mochte, meine Gefühle egoistisch und irgendwie lächerlich waren.
Ich würde nicht sagen, ich war richtig in Yoongi verliebt... noch nicht.
Dummerweise hatte ich aber das Gefühl, auf dem besten Wege dort hin zu sein.

"Schau mal, jetzt ist der Himmel richtig rot... fast wie Feuer", meinte Yoongi da zu mir, der mittlerweile stehen geblieben war.
Er wies mit der Hand durch die Bäume, wo man tatsächlich ein intensives Rot erkennen konnte.

"Stimmt", murmelte ich, immer noch ein wenig in Gedanken versunken.
Yoongi betrachtete zufrieden den farbenfrohen Himmel, ich dagegen konnte nicht anders, als ihn zu betrachten.

Fast schon unfair, wie hübsch er war, wie er fasziniert in die Ferne blickte, das rötliche Licht auf seinem Gesicht leicht reflektierend.
Ohne richtig nachzudenken, tastete ich unauffällig nach meinem Handy und öffnete die Kamera.
Die Linse erfasste das schöne Licht zwar nicht ganz so wie in echt, aber Yoongi sah dennoch echt schön aus.

Geistesgegenwärtig drückte ich ein paar mal auf den Auslöser, fing den Moment überraschend authentisch ein.
"Machst du etwa ein Foto?"

Ertappt zuckte ich zusammen, spürte, wie ich etwas rot anlief, ich war erwischt worden.
Fragend legte Yoongi den Kopf schief und stemmte die Hände in die Hüften.
"Äh...ja, sorry", peinlich berührt gab ich meine Tat zu.

"Ich bin überhaupt nicht fotogen, lösch das", murrte Yoongi, war aber nicht wütend, wie ich es von ihm erwartet hätte.
"Stimmt doch gar nicht, schau mal!", ich überspielte meine Verlegenheit und das schlechte Gewissen, ungefragt ein Bild von ihm gemacht zu haben, indem ich ihm demonstrativ das Foto unter die Nase hielt.

"Sieht voll gut aus!", munterte ich ihn auf, worauf er sich tatsächlich mit gerunzelter Stirn ein Stück nach vorne beugte und das Display begutachtete.

Das Bild war wirklich gut geworden, da ich das Foto schräg hinter ihm geschossen hatte, sah man vor allem seine weichen Haare und sein echt hübsches Seitenprofil, dazu natürlich der rote Himmel hinter den Bäumen.
Die Kamera hatte Yoongis Ästhetik nicht ganz original eingefangen, aber dennoch fand ich das Bild wirklich, wirklich schön.

Ein paar Sekunden schaute Yoongi sich das Bild an, wobei er sich unbewusst etwas in meine Richtung lehnte.
Fast berührte mich seine Schulter...

"Hmm... tatsächlich gar nicht mal so scheiße", murmelte er dann trocken und grinste mir ins Gesicht, was ich sofort erleichtert erwiderte. Also kein Grund, die Fotos zu löschen.

"Los jetzt", meinte er dann energisch, stapfte los und winkte mir, ihm zu folgen.
"Wenn wir uns nicht ein bisschen beeilen, wird's dunkel!"
Auf einmal ziemlich fröhlich joggte ich ihm hinterher, bis ich auf seiner Höhe war und neben ihm gehen konnte.

"Willst du noch was essen?", fragte ich zufrieden, während ich ihm kumpelhaft auf die Schulter klopfte.
"Muss heim", erwiderte er, "Also lauf mal bisschen flotter. Meine Oma ist schneller als du!"
Er machte sich eindeutig über mich lustig, aber seine fröhliche, versöhnliche Stimmung ließ mein Herz leicht werden.

"Zu Befehl, Kommandant", grinste ich, konnte es mir aber nicht nehmen lassen, ihn spielerisch in den nächsten Busch zu stoßen, was er dann aber nicht ganz so lustig fand.
"Du hast echt einen an der Klatsche, Jung Hoseok", ereiferte er sich und wischte sich ein Blatt von der Jacke.

"Ich weiß, hast du schon oft gesagt. Wettrennen?", ich wartete nicht auf seine Antwort, sondern sprintete in einem Anfall kindlicher Fröhlichkeit los, sprang über Wurzeln und rannte den mittlerweile ebener werdenden Waldweg entlang.

"Warte doch! Ich hasse es, zu rennen, du blöder Arsch!"
Er gab sich Mühe, sauer zu klingen, aber ich hörte genau, dass er auch lachte.
Zufrieden streckte ich die Arme aus und genoss für einen Moment die Geschwindigkeit, bevor ich langsamer wurde und zum Giftzwerg zurückkehrte.







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𝘂𝗻𝗽𝗿𝗲𝗱𝗶𝗰𝘁𝗮𝗯𝗹𝗲 ; 𝘀𝗼𝗽𝗲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt