𝗏𝗂𝖾𝗋𝗓𝖾𝗁𝗇;

134 12 6
                                    

𝗆𝗂𝗇 𝗒𝗈𝗈𝗇𝗀𝗂

"Hi!", quatschte mich jemand an. Überrascht fuhr ich herum, ließ beinahe meinen veganen Wrap fallen.
Mittwochs hatte ich extra lange Unterricht, und da heute ziemlich schönes Wetter war, hatte ich beschlossen zur Abwechslung mal im Park zu essen.

Meine Mutter hatte sich wie immer Mühe mit meinem Essen gegeben, viel besser als das Mensaessen oder irgendwas ungesundes in der Stadt.
Zudem sparte ich so Geld, wenn ich nicht dauernd Mittagessen kaufen musste.
Das jetzt aber jemand meine wohlverdiente Pause störte, passte mir nicht so ganz in den Kram.

Entgegen meiner Erwartungen war der Störenfried nicht mein selbsterklärter Kumpel Hoseok, sondern Jimin, sein bester Freund.
Verwundert hielt ich mir beim Kauen die Hand vor den Mund.
Was wollte der denn jetzt?

"Äh... Hi?", ich wusste nicht so ganz, was ich sagen sollte, schließlich fiel mir kein Grund ein, wieso Park Jimin ausgerechnet mich als Pausenbuddy auserkor.
Wobei, hatte der nicht eigentlich frei? Ich würde später den Mathe Vertiefungskurs haben, in dem jedenfalls war Jimin nicht vertreten.

"Darf ich?", Jimin wies auf den freien Platz auf der Bank neben mir, wartete jedoch nicht auf meine Antwort, sondern schob ohne große Umschweife meinen Rucksack zur Seite und ließ sich auf das lackierte Holz plumpsen.
Hä? Fing der jetzt auch noch mit dem Hoseok-Terror an?

Etwas befremdet starrte ich geradeaus, mir wäre es lieber gewesen, allein zu sein.
Mit Jimin nämlich hatte ich noch echt selten gesprochen, wieso auch?

Erst seitdem Hoseok mich als Freundschaftsexperiment auserkoren hatte, hatte ich überhaupt das Gefühl, in irgendeiner Weise von Park Jimin bemerkt zu werden. Er war auch einer von denen, die eigentlich jeder mochte, genau wie Hoseok.
Was nicht zwingend darin resultierte, dass ich ihn auch mochte.
Wobei, er war eigentlich ganz nett, was aber nichts daran änderte, dass ich jetzt ziemlich awkward da saß und nicht wusste, was ich sagen sollte.

Endlich, nach ein paar sich endlos anfühlenden Sekunden ergriff er das Wort.
"Du und Hoseok, ihr habt euch ziemlich gut angefreundet, hm?"
Ich konnte nichts aus seiner Stimmlage herauslesen, er sprach besonnen und beiläufig, als würden wir übers Wetter sprechen.

Misstrauisch warf ich ihm einen Blick zu. Wieso interessierte ihn das auf einmal? Er war doch so super dicke mit Hoseok, wieso fragte er nicht den?

"Ich würde nicht sagen, dass wir Freunde sind."
Ich beschloss, einfach so knappe Antworten wie möglich zu geben, vielleicht verlor er dann die Lust und ging wieder.

Statt eine Reaktion auf meinen wenig begeisterte Stimme zu zeigen, lachte Jimin belustigt auf.
"Autsch, du kannst einem ja echt das Herz brechen!"

Mich beschlich das Gefühl, dass ich ihn nicht so einfach loswerden würde und dass eindeutig er das Gespräch im Griff hatte.
Abgesehen davon, dass ich keinen blassen Schimmer hatte, von was er sprach.

Fragend, aber trotzdem etwas missbilligend hob ich die Augenbrauen.
"Was soll das genau heißen?"

Er grinste, als hätte ich einen guten Witz gemacht.
"Na, ihr versteht euch mittlerweile ganz gut, also so wie es auf mich wirkt. Armer Hobi, du hast ihn gerade in die Wir-sind-nichtmal-befreundet-Zone verdammt..."
Wieder grinste er mich an, seine Augen verengten sich und ich musste zugeben, er hatte tatsächlich eine sehr liebenswürdige Ausstrahlung.

𝘂𝗻𝗽𝗿𝗲𝗱𝗶𝗰𝘁𝗮𝗯𝗹𝗲 ; 𝘀𝗼𝗽𝗲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt