19.

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Namjoon POV

Ich hatte meine Arbeit für heute abgeschlossen und wollte etwas Zeit mit Jin verbringen, doch als ich ihn hier am Dachboden, mit Kindheitsfotos sah, wusste ich nicht genau wie ich reagieren sollte.

Seit Jahren war ich nicht mehr hier oben, geschweige denn irgendwer. Dieser Ort hatte meine Kindheit geprägt und ließ mich bis heute nicht los.

"Jin. Was machst du hier?" In meiner Stimme schwang ein dominanter Unterton mit und ich sah wie der Omega erschauderte und in sich zusammensank.

"E-es tut m-mir leid!" Über seine Schulter lugte er zu mir. Meine Kiefer mahlten und ich presste die Zähne nachdenklich zusammen.

Ich musste wohl sehr böse ausgesehen haben, den Jin rutschte verschreckt von mir weg und drückte sich in wimmernd in die nächste Ecke.

Etwas perplex aufgrund seiner so starken Reaktion ging ich auf ihn zu. Er hob die Arme schützend vor sein Gesicht und machte sich noch kleiner.

"Bi-bitte nicht!"

Ich registrierte wie sein Atem sich verschnellerte und er ängstlich zu mir hinauf schielte. Etwas überfordert kniete ich mich vor ihn. Sein Trauma musste wohl tiefer liegen als Gedacht.

"ShhShhh Jin ich werde dir nichts tun!" Um meine Aussage zu unterstreichen, legte ich behutsam eine Hand auf seine weichen Haare und begann ihn zu kraulen. Kurz zuckte er zusammen doch dann entspannte er sich mit einem angetanem Brummen.

Ich hatte gehofft, dass er in den letzten vier Tagen mehr Vertrauen geschöpft hat, doch dies war wohl sehr schwierig für ihn. Kein Wunder...

Da ich das dringende Bedürfnis verspürte, den Rothaarigen in den Arm zu nehmen, zog ich ihn zu mir und bettete seinen Kopf auf meine Schulter. Er verspannte sich wieder kurz, doch ich schenkte ihm die Zuneigung die er brauchte und streichelte ihn weiter.

Wir schwiegen und genossen einfach nur die Nähe des anderen. Es gab nur uns. Nur ihn. Seinen Duft, seinen Körper, welcher an meinen gelehnt war. Seine so Liebevolle Aura.

Er war auf seine eigene Art so extrem einnehmend und zog mich in seinen Bann. So ein wundervoller und doch so verletzter Wolf.

"Namjoon? Kannst du mir die Geschichte zu dem Oberen Teil des Hauses erzählen?" Ich seufzte kurz und rang mit mir selbst. Wirklich erzählt hatte ich niemandem was hier oben passiert war, nur Teile der Geschichte wusste mein Rudel.

Doch Jin war mein Mate, mein Gefährte und ich wollte ihm alles anvertrauen. Meine Sorgen und Ängste, meine Zweifel und meine Vergangenheit.

"Ok..."

(Alles in kursiv ist ein kurzer Flashback)

"Also das hier war mehr so ein Ferienhaus. Wir kamen ein paar mal im Jahr her. Schon länger hatte mein Vater Probleme mit Vampiren und provozierte sie trotzdem immer aufs neue.

Eines Tagen mussten sie ja Rache nehmen...

Ich sitze gerade im Garten und spiele mit zwei kleinen Figuren als ich Gepolter im Haus vernehme.

Vorsichtig luge ich durch den Türspalt und schaue geschockt auf das Geschehen...

"Sie hatten unsere Wachen getötet und es war so viel Blut... "

Ich gehe hinein und sehe meine Mom auf mich zu rennen.

"Sie wollte das ich mich verstecke und hatte mich mit in mein Zimmer gezogen..."

Meine Kuscheltier-Krabbe fest umklammert setzte ich mich auf mein Bett. Mom gab mir einen Kuss auf den Kopf, doch plötzlich wurde sie von mir gerissen.

Ein Vampir steht hinter ihr und beißt ihr brutal in den Hals. Sie schreit schmerzerfüllt und ich versuche vergebens ihr zu helfen. Die Augen des Vampirs leuchteten in einem Irren Gelb und er schubste mich wutentbrannt weg.

"Es war ein grausamer Kampf, den wir fürs erste gewannen, doch mein Vater konnte dies nicht auf sich sitzen lassen.

Er nahm 5 Vampire gefangen und probierte verschiedene Foltermethoden um Informationen aus ihnen herauszubekommen.

Ich kann mich noch genau erinnern... Einer im Weihwasser, einer in der Sonne, der nächste mit Pfählen und so weiter. Das alles hier oben, wegen dem näheren Sonnenlicht...

Mal wieder höre ich die Schreie eines Vampirs. Dad hatte mir eingeredet, dass sie böse wären und eigentlich wollte ich es ihm glauben, doch Mom hat immer widersprochen.

Auch heute höre ich wie sie Vater bittet aufzuhören...

"Die Beziehung ging immer mehr in die Brüche. Meine Mutter wäre fast gestorben wegen eines Vampirs und doch glaubte sie an das Gute in ihnen.

Doch eines Tages brachen die letzten zwei Blutsauger aus und töteten sie dabei.

Ich schwor mir ihre Gedanken beizubehalten und die Vampire nicht zu jagen. Mein Vater war ein Egoist und so wollte ich nicht sein. Trotzdem blieb ich in dem Haus und wandelte es in das um was es für mich nie war.

Ein zu Hause... "

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7.5.21

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Livy^^

Blood Moon - Namjin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt