Kapitel 32

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[Chat Noir]

Ladybug schütze sich mit ihrem Jojo vor dem Schussfeuer, das von Kwamibuster kam. Sie sah zu mir und merkte, dass ich immer noch auf dem Boden lag und alles beobachtete. Ganz anwesend war ich nicht. Zu meiner Verteidigung, ich hatte gerade einen Fastkuss mit der Liebe meines Lebens. Mein Puls war deswegen immer noch bei 180. Ich wusste, dass Ladybug das gleiche fühlte, doch aus irgendeinem Grund wollte sie es noch nicht so ganz zu lassen. Langsam stand ich auf um ihr zu helfen. Mein Puls jedoch wollte sich nicht so recht senken. Was tat dieser Mensch nur mit mir? Sie konnte meine Sinne benebeln ohne überhaupt mit der Wimper zu zucken.

Ladybug sah zu mir und fragte dann:"Kannst du kurz die Ablenkung über nehmen Chat Noir?"

Ich nickt und versuchte mich so gut es ging zu konzentrieren. Während ich also Katz und Maus mit dem Bösewicht spielte, löste Ladybug ihren Glücksbringer aus. Sie sah den Glücksbringer an, der ihr in die Hände gefallen war und versuchte heraus zu finden wo er hin gehört, doch es schien nicht zu klappen. Auf einmal schien sie jedoch die Lösung gefunden zu haben:"Chat Noir, du musst für eine Weile übernehmen, ich bin sofort wieder da."

Aus irgendeinem Grund verschwand Ladybug von manchen Kämpfen und kam dann in der Regel mit einem guten Plan zurück. Ich wusste, dass ich ihr vertrauen konnte. Ich wusste aber auch, dass es heute nicht die beste Idee war mich alleine zu lassen.

"M'lady, lass mich nicht alleine", rief ich ihr hinterher. Kurz drehte sie sich zu mir um, sah mich mitleidig an und meinte dann:"Es tut mir Leid Chat Noir, ich muss". Das nächste was ich mit bekam war, dass sie sich wegschwang und mich somit mit dem Bösewicht alleine ließ. Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass sie mich alleine ließ, es war nur eines von wenigen Malen, bei denen ich mich nicht dazu fähig empfand, das ganze alleine zu machen.

"Bitte beeil dich M'lady. Ich brauche dich hier", nuschelte ich leise zur mir selbst während ich für eine Sekunde dort hin starrte, wo Ladybug hin verschwunden war. Die Sekunde Unaufmerksamkeit nutze Kwamibuster aus und feuerte auf mich. Ich konnte von Glück reden, dass ich in der Zwischenzeit extrem gute Reflexe entwickelt hatte. Ich wusste nicht wie lang genau ich mit Kwamibuster einen Tanz ausführte, in dem sie mich versuchte zu erwischen. Es war eine gefühlte Ewigkeit. Doch dann tauchte eine Superheldin auf, die ich noch nicht kannte. In der Sekunde war ich so abgelenkt und wurde vom Kwamibuster getroffen. Glücklicherweise hatte es mich so getroffen, dass niemand meine wahre Identität sehen konnte, denn ich war hinter eine Wand gesprungen. Ich presste meinen überhitzten Körper gegen die Wand und schielte vorsichtig an ihr vorbei. Die Superheldin, die aufgetaucht war sah aus wie eine Maus. Wenn ich ehrlich war hatte sie abgesehen von ihrem Superheldenkostüm Ähnlichkeiten mit Ladybug. Ich wusste, dass ich irgendwie helfen musste, aber ich konnte mich keines wegs unverwandelt blicken lassen. Niemand darf unsere Identität kennen, zumindest nicht so lange bis Hawk Moth bekämpft ist.

Ich sah mich um und entdeckte einen Karton, den man gut als Verkleidungen umbauen konnte. Mit einem Messer, das zufällig in der Nähe lag, begann ich gut versteckt, meine Verleidung zusammen zubauen. Schneller als gedacht war ich fertig. Als ich an mir runter sah, musste ich schmunzeln. Die Welt konnte man damit vermutlich nicht retten, aber für einige Minuten sollte es ausreichen. Vorsichtig schlich ich mich aus meinem Versteck und fing an den Kampf zu beobachten. Entdeckt hatte mich noch niemand, doch ich konnte sehen, dass die Mausartige Superheldin meine Hilfe brauchte. Ich schnappte mir einen Stock und trat hinter der Wand hervor.

"Yuhu, hier drüben", meinte ich und lenkte die Aufmerksamkeit somit auf mich. Sofort attackierte Kwamibuster mich. Nicht ganz so elegant, wie ich das normalerweise als Chat Noir tun würde, wich ich den Schüssen aus.

"Chat Noir, bist das du?" wollte das mausartige Wesen wissen.

"Ja natürlich, wen erwartest du sonst, M'lady?wollte ich wissen. Dadurch, dass das ich sie "M'lady nannte wollte ich sie testen, ob sie wirklich nicht Ladybug war. Ich fügte noch hinzu:"Mit wem habe ich denn die Ehre?"

"Ich bin Multimouse und das "M'lady" solltest du dir für die richtige aufheben", kicherte Multimouse. Ich nickte zustimmend.

"Ich hoffe es gibt einen Plan", meinte ich hoffnungsvoll, denn so langsam wurde es anstrengend. Es war wesentlich einfacher als Chat Noir zu kämpfen. In dem Moment war ich wirklich froh, dass ich Fechtunterricht nahm.

"Natürlich gibt es den", zwinkerte mir die Maus zu und fügte noch hinzu:" hab ein bisschen Vertrauen in Ladybug."

Wenn man mir eins nicht sagen musste, dann das ich Vertrauen in meine M'lady haben sollte, denn ich vertraute ihr blind. Das tägliche Kämpfen gegen das Böse stärkt unser Band von mal zu mal. Unschlagbar waren wir sowieso, aber dennoch nicht fehlerlos.

Plötzlich kam es mir vor, als würde ich doppelt sehen, denn vor mir befanden sich unzählige Clone von Multimouse. Multimouse schloss sich mit den Kwamis zusammen, die ihr hier her gefolgt waren. Ich rieb mir die Augen um sicher zu gehen, dass ich nicht träumte. Ein Clon von Multimouse bat mich um meinen Ring, der es mir erblaubte mich in Chat Noir zu verwandeln. Vertrauensvoll legte ich meinen Ring in ihre Hände. Sie stülpte den Ring über sich und lief dann von mir weg. Plötzlich machte sie auf sich aufmerksam und wurde von Kwamibuster gefangen. Erschrocken sah ich zu Kwamibuster und sprang von den Schüssen weg. Innerlich hoffte ich, dass das zu Ladybugs Plan gehört. Genau in dem Moment passierte es. Kwamibuster schien das Gewehr nicht mehr unter Kontrolle zu haben und es schien schon fast so als würde das Gewehr demnächst explodieren. Das tat es Sekunden später auch. Schützend hielt ich die Hände über meinen Kopf und schmiss mich während der Explosion hinter die Wand.

"Ich habe Hunger", hörte ich Plaggs Stimme, der noch ein bisschen von mir entfernt war. Ein nicht bekanntes Lachen ertönte. Vermutlich gehörte das Lachen zu einem der Kwamis, aber durch die Wand kannte ich sie nicht sehen. Erleichtert atmete ich aus, als das kleine schwarze Wesen in meinem Blickfeld auftauchte. Auch wenn Plagg mal wieder nicht motiviert war, verwandelte ich mich kurzerhand wieder zurück in Chat Noir und wurde meine Verkleidung los.

Als ich vor die Mauer trat verwandelte sich Multimouse zurück in ihr wahres Aussehen. Erstaunt sah ich zu Marinette, die plötzlich vor Ladybug stand. Jetzt waren meine Zweifel, dass sie vielleicht Ladybug sein könnte beseitigt.
"Chat Noir Kümmerst du dich um den Heimflug?," wollte Ladybug wissen und zeigte mit ihrer Hand auf meine Chemielehrerin. Ich nickte und schwang mich mit ihr von dem Tatort weg.

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Autors note:
Hey Leute, nachdem so lang nichts mehr kam, heute mal ein längeres Kapitel.

Lady Cinderella Adventskalender 2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt