6. Kapitel

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Am Samstag musste ich nun wieder zur Arbeit und würde von da an Raf für zwei Wochen nicht mehr treffen können. Irgendwie schwankte das mit seiner Organisation. Erst waren es zwei, einmal hatte er gesagt eine, und jetzt waren es wieder zwei. Aber er wird in meiner Abwesenheit schon nicht sterben.
Auf dem Weg wieder nach Hause wusste ich, dass ich nicht allein in meine Richtung ging. Es würde mich nicht wundern, wenn Lucas weiß wo Raf wohnt. Ich wollte ihn jetzt nicht anrufen. Er würde Lucas den Kopf umdrehen und das wollte ich auch nicht. Raphael würde die ganze Zeit auf mich aufpassen wie ein kleines Kind. Vielleicht wusste Lucas das auch und rührte mich deswegen nicht an. In dem Moment dachte ich das wirklich...
Dieser Gedanke enttäuschte mich aber schnell.
Ich dachte zu Hause nun in Sicherheit zu sein, als ich die Tür zum Wohnhaus aufschloss, aber in genau dem Moment stand er hinter mir. Mein Herz schlug schnell, meine Augen wurden wieder groß und mein Atem rasend.
,,Du hast doch sicher kurz Zeit für mich, oder?" raunte er hinter mir und fuhr mit seinen Fingern meine Taille unter meiner Strickjacke von Raf entlang.,,Vielleicht. Was willst du?" blieb ich ruhig und drückte die Tür auf.,,Nur reden. Und vielleicht einen Tee." konnte ich ihn fast so hinterlistig lächeln hören wie er das auch tat?
,,Warum sollte ich dich rein lassen?" fragte ich ihn nervös und schloss die Tür als ich schnell durch geschlüpft war. Jedoch war sie noch etwas offen, dass er noch seinen Fuß zwischen setzen konnte.,,Wenn dir dein Macker lieb ist lässt du mich rein." Mein Macker?,,Wir sind nicht zusammen. " murmelte ich und wollte die Tür mehr zu drücken.
,,Aber du magst ihn genug damit er dir zeigen konnte wie es wieder ist zu ficken oder was?" Er schubste die Tür auf wodurch ich ein paar Schritte nach hinten stolperte.
Ängstlich sah ich in seine Augen als er vor mir stand.,,Ich trag deine Sachen." meinte er und wollte meine Tüte nehmen aber ich riss sie ihm weg und nahm sie in meinen Arm. Da war der Teddy drin.
,,Was ist das drin?" fragte er mich und wollte sie weg reißen, was ich aber nicht zu lies. Ich lief bei einer Gelegenheit vor ihm weg und rannte so schnell es ging die Treppen hoch aber er folgte mir schneller als ich es lieb hatte.
Vor ihm kam ich an meiner Tür an, schloss auf und ging in meine Wohnung aber als ich mich umdrehte um die Tür zu schließen erschien er schon und platzte bei mir rein. Lucas knallte die Tür zu und drückte mich an meiner Brust an die Wand.,,Du gibst keinen Laut von dir. Sonst ist er dran." Es reichte mir das zu hören... Ich musste nicht noch sehen, wie sich seine Lippen dazu bewegten...
Er drückte fest meine Brust was mir schon weh tat aber...
,,Du hast ihn gern..." lächelte Lucas und nahm mit der anderen Hand den Saumen der Strickjacke von meinem Hals.,,Das sieht nicht schön aus, Baby." murmelte er. Er meinte wahrscheinlich die Knutschflecken.
Lucas legte seine Lippen an meinen Hals. ,,Hör bitte auf..." weinte ich und hasste mich gerade dafür so harmlos nachgedacht zu haben.
,,Ich will, dass du dich umziehst. Wenn du nicht das tust was ich sage, wird seine Schwester nie wieder hören was er sagt." Seine Schwester? Ich wusste, dass er eine hatte, aber er wusste so viel über sie?,,Wie viel weißt du über ihn?" fragte ich ihn und sah mit scharfem Blick seine Augen.
,,Seine Schwester, Barbara, wohnt in der Reindorfgasse. Sie hat einen Freund oder Mann, wie auch immer, der Darwin heißt. Willst du Beweisfotos?" schmunzelte er und zog sein Handy ohne meine Antwort aus seiner Hosentasche.
,,Reicht dir das? Mehr Infos kann ich bestimmt aus seiner Wohnung holen." Ich skippte durch seine Galerie wo ich Bilder sah wie Raf ein und aus ging, eine Frau die ihm wirklich ähnlich sah war auch an einer anderen Eingangstür mit bei.
Man sah ihr an, dass sie sich beobachtet fühlte...,,Du bist ein verfickter Hurensohn." flüsterte ich als ich ein Bild von Raf und mir sah, wie wir gemeinsam im Bett aneinandergekuschelt lagen. Er war so ein Stalker... Er schien sich wohl in dem Treppenhaus gegenüber zu befinden aber dass man so gut rein gucken könnte hätte ich nicht gedacht. Nächstes mal hängen wir noch fünf Decken über das Fenster.
,,Ich weiß. Und ich finde es geil." Er nahm mir sein Handy wieder weg und packte es ein. ,,Gib mir die Taschen." befahl er mir und hielt seine Hände hin. Ich gab ihm nur meine schwarze Handtasche und meinen Turnbeutel. ,,Was ist in der Tüte?" fragte er mich streng und zerrte an ihr.
Dabei nahm ich den Teddy raus und drückte ihn an mich.
,,Oh... Wie süß... Du kannst den behalten so lange du mir keine Schwierigkeiten machst. Zieh dich um." wiederholte Lucas sich.
Mit dem Teddy ging ich also in mein Schlafzimmer. Was genau wollte er? Ich will nichts falsches machen... Er hatte mir auch mein Handy weg genommen, meine ganzen Taschen durchsucht.
Ich beschloss einfach nur Spitzenunterwäsche anzuziehen...
Wenn er sich damit zufrieden gab?
Als ich gerade fertig wurde kam er ins Zimmer. ,,Hm... Sieht sehr gut aus. Komm zu mir." Er setzte sich an den Bettrand und lud mich mit Handbewegungen zu ihm.
Langsam ging ich auf ihn zu und ließ meinen Körper von ihm küssen und anfassen wie er es gerne hätte.
Seine Hände waren so grob und seine Griffe taten wir weh... Seine Zunge tat mir nicht gut und er mir erst recht nicht...
Ich musste hier bei die ganze Zeit nur an Raphael denken. Aber Lucas wollte ich einfach nicht... Das hier machte ich jetzt nur für ihn.
Es gab innerhalb dieser zwanzig Minuten viele Momente wo es mir mehr als einfach nur weh tat.
Als er fertig mit mir war, ließ er mich einfach im Bett liegen.
Ich wusste, dass ich jetzt aufstehen musste, aber ich konnte nicht.
Mein ganzer Körper zitterte und bei jeder Bewegung hatte ich Angst er könnte wieder was von mir wollen.
Das einzige was ich machte war, mir den Teddy zu nehmen, der etwas weiter weg auf meinem Bett lag. Fest drückte ich ihn an mich und atmete Raf's Duft ein, der noch an dem Kuscheltier haftete...
Nicht viel später spürte ich wie Lucas wieder hinter mir stand.
,,Was ist dein Pin?" fragte er mich und legte eine Hand an meine Schulter.,,2490." sagte ich und zog die Decke über mich.
,,Was bedeutet der?" fragte er mich.
,,Nichts." Das war die Wahrheit.
,,Mal sehen was er davon hält, wenn du ihn ohne Grund blockierst." Ich setzte mich sofort auf und riss ihm mein Handy aus der Hand.
,,Gib das wieder her!" befahl er mir.
Ich regte mich keinen Millimeter.
,,Was würde er wohl davon halten wenn dank dir seine Adresse öffentlich ist?" Warte? Diese Drohung verstand ich nicht.
,,Was wäre so schlimm für ihn daran?" fragte ich Lucas. ,,Vielleicht die ganzen Fans vor seiner Haustür? Medien?" Was für Fans? Meine Verwirrung konnte er gut an meinem Gesicht ablesen.
,,Er ist Musiker. Wusstest du das etwa nicht? Schonmal von dem Lied Mörder gehört? Palmen aus Plastik?" sagte mir gar nichts. War er so berühmt, dass er solche Fans hat, die ihn besuchen würden?,,Ohhh... Hat er dir etwa etwas verheimlicht? Stell dir bloß vor du kommst in den ganzen Hype mit rein. Das würde dich kaputt machen, oder du bleibst bei mir. Gib mir das Handy, Süße." Lucas hielt seine Hand hin, dass ich ihm mein Handy geben sollte.,,Er würde mich davor schützen. Du machst mich kaputt!!" schrie ich ihn an und fummelte schnell die Sim Karte aus dem Handy bevor ich es auf den Boden schmiss. Er hatte es nicht gesehen und lief gleich zum Handy.
,,Scheiße... Du behinderte Schlampe!" brüllte er mich an als ich unauffällig die Karte zwischen Matratze und Bett schob.
,,Das war ein ganz großer Fehler!" er sammelte das Handy auf und ging aus dem Zimmer. Ich war sau überfordert... War doch auch verständlich? Was würde er jetzt machen? Geht er jetzt wirklich deswegen auf seine Familie?
Ich würde mich dafür hassen wenn er das jetzt machen würde...
Ich beschloss mir nun etwas anzuziehen und ihn in meiner Wohnung zu suchen. In der Küche saß er am Esstisch und tippte auf seinem Handy herum.
,,Tut mir leid." entschuldigte ich mich. Lucas sah streng zu mir und legte sein Handy weg. ,,Du willst, dass ich ihm nichts tue aber du hast gerade verkackt, mein Schatz." Schatz... Merk ich.,,Ich mach alles was du willst... Versprochen. Lass ihn bitte in Ruhe." bat ich ihn und konnte ihm dabei nicht mal in seine Augen sehen.,,Guck mich an wenn du mir etwas versprichst." Also sah ich in seine blauen Augen.
,,Ich verspreche dir alles für dich zu machen wenn du ihn in Ruhe lässt." wiederholte ich mich. Lucas lächelte und lehnte sich an den Stuhl.,,Komm her." bat er mich und rückte mit seinem Stuhl etwas nach hinten. Lucas zog seine Hose etwas runter und es war mir kein Rätsel mehr was er wollte.

These high walls - RAF Camora FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt