18. Kapitel

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Langsam erhob ich mich aus meinem Bett. Ich stolperte nach vorne und rutschte an der Wand etwas nach unten wo ich mich an den Kartons hielt, die etwas RAF Camora 's Platten bedeckten. Fest griff ich um den Rahmen und drückte mich an ihnen hoch.
Keuchend hielt ich mich an der Wand oben während ich versuchte zur Tür zu kommen. Ich kickte unzählige Flaschen um bevor ich die Tür aufzog und mich auf den Flur quälte. Plötzlich begann ich zu rennen. Ich polterte ins Bad und konnte mich gerade noch rechtzeitig über der Kloschüssel ergeben. Vielleicht sollte ich mal wieder aufräumen...
Das war schon komplett normal, dass ich jeden Morgen mich ergeben musste. Meine Kopfschmerzen waren gar nicht auszuhalten,?dass ich mich mit Tonnen an Ibo vollpumpte.

Ein Jahr...

Ein Jahr war es her, dass ich das letzte Wort mit Abudi gesprochen hatte. Ein Jahr, das letzte Wort mit Juju, ein Jahr, dass ich das letzte Mal Elio gesehen hatte, geschweige denn meine Schwester oder meine Mutter. Aber es war meine Entscheidung. Alles zerriss mich in mehr und mehr Einzelteile. Ich hatte nirgends Halt mehr.
Mein Buch ging durch die Decke, die Konzerte zu Zenit waren alle sofort ausverkauft. Ich musste mit John da oben stehen aber mehr war das auch nicht.
,, Papa. " langsam stand ich auf und versuchte mir jetzt nichts weiter anmerken zu lassen. Nachdem ich spülte sah ich zu meiner Tochter die mit Charlie's Teddy dort stand.
,, Was ist, mein Schatz?" ich kniff meine Augen zusammen und sah dann zu ihr. Meine ganze Sicht war total verschwommen und drehte sich.,, Hast du Hunger? Tu as faim?" sie nickte etwas und drehte sich dann um. Ich ging ihr langsam hinterher als sie in vielen kleinen Schritten vor mir her tapste.
Mein Kopf war zwar ziemlich am Arsch, aber noch nicht so, dass ich ihre ersten Schritte vergaß. Genau wie ihre ersten Worte. Papa, pére, bonjour. Auf die letzten beiden war ich besonders stolz...
Nun, ich machte ihr also etwas zum Frühstück und kam auch etwas in Schwung, auch wenn das nicht viel bringen würde. Das meiste war durch vorhin aus meinem Körper raus. Mir ging es auch besser aber gut ging es mir auch nicht.
Ich wusste, dass ich keinen wirklichen Grund hier für hatte. So oder so würde ich mir weh tun.

Da ich Lynn nicht in diesem Saustall leben lassen wollte, nahm ich mir heute vor aufzuräumen. Da ich anscheinend nachher besser drauf war könnte ich auch Sport machen. Mir war das wichtig. Und wenn ich schon nicht saufe, dann mach ich lieber Sport.
Lynn half mir auch etwas dabei nur mein Zimmer durfte sie nicht betreten. Sie durfte es nicht mal ansehen. Ich hatte schon Angst bei dem Tragen von den vielen Flaschen von ihr erwischt zu werden aber nach dem Spaziergang der mir auch jeden Tag ziemlich gut tat, schlief sie immer gut. Schlafende Kinder weckten mitten im Schlaf selten Interesse plötzlich irgendetwas zu hinterfragen.
Eine fremde Frau hatte ich schon lang nicht mehr in diese Wohnung gelassen. Dazu gehörte jede Berufsart.

Mühevoll und noch etwas taumelnd trug ich den letzten Kasten leeres Bier zum Auto und räumte es ein. Ich klappte den Kofferraum zu und wandte mich um um wieder nach oben zu gehen. An der Haustür jedoch hielten mich eine Frau und ein Mann auf. Ziemlich seriös gekleidet.,, Entschuldigung. Sind sie Raphael Ragucci? " ich nickte bei der Frage.,, Wieso?" fragte ich verwundert.,, Wir sind vom Jugendamt und dachten wir sehen mal bei ihnen vorbei. " die Frau drückte mir eine Karte in die Hand während sie sprach. Darauf stand ihr Name, Telefonnummer wie auch die vom Amt und eben die Auszeichnung, dass sie wirklich von dort war.,, Ich heiße Frau Novak und das ist mein Kollege Eckert." Ich fühlte mich als wollte die Polizei mich befragen.,, Dürften wir uns in ihrer Wohnung umsehen?" perfektes Timing.,, Gerne. " murmelte ich und steckte die Karte in meine Jogginghose.
Also brachte ich die beiden nach oben und öffnete ihnen die Tür in eine helle und saubere Wohnung.
,, Darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten? " fragte ich und schloss die Tür hinter den Leuten vom Jugendamt. Welch Piç hat die hier her geschickt? Ich ließ mir meine Wut nicht anmerken und versuchte trotz Kater einen guten Eindruck zu machen.

These high walls - RAF Camora FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt