These high walls - RAF Camora FF

12. Kapitel

,,Schatz, machst du ein Foto?" fragte Charlie mich und hielt mir Bonez' Handy hin. War ich jetzt der Hässliche aus der Gruppe?
Ich nahm das Handy entgegen und schon stellten sich beide in Stellung.
Als ich ein paar Mal auf den Knopf drückte, blitzte es mir kurz vor Augen. Wie ein Déjà- vu fühlte sich das an, bloß mit Gefühlen. Blitzartig durchzog ein Gefühl meinen Körper, was sich ungefähr wie Trauer anfühlen sollte. Ich wusste es nicht genau. Ich wusste nicht was das sollte. Aber deswegen machte ich mir auch keine weiteren Gedanken darüber. Die zwei Jahre lief alles mehr als perfekt. Charlie war ein Teil der Familie geworden. Auch in schweren Zeit hielt sie zu mir, vorallem als die ganzen Touren waren und unser Hype immer größer wurde. Ende diesen Jahres würde ich mein letztes Album releasen. Vielleicht noch ein Anschlussalbum und dazu eine letzte Tour. Wir hatten viel durchgemacht. Auf jeden Fall. Wir hatten auch sehr viel über unsere Zukunft gesprochen. Meine Mutter hatte nichts gegen Enkel aber als erstes wollten wir heiraten. Nur gab es noch keinen Antrag, aber um den kümmerte ich mich bereits. Es sollte nichts überdimensional großes sein. Bei einem Spaziergang im Park. Wir beide mochten die Öffentlichkeit nicht. Bonez war auch schon eingeweiht und plante schon die Hälfte für die Hochzeit aber erstmal musste sie ja sagen. Es war mein größter Wunsch. Ich lüge nicht wenn ich sage diese Frau nie weniger geliebt zu haben als am ersten Tag. Jeden Tag mehr und mehr.,,Hast du den Ring schon?" fragte Bonez mich als er mich kurz zur Seite zog während Charlie Faxen mit Maxwell und Alex machte.,,Ja... Ich bin mir sicher sie wird ihn mögen aber ich habe keine Ahnung wann und wie..." seufzte ich. ,,Du machst das Raf. Sie würde in hundert Jahren nicht nein sagen zu so einem Traummann wie dir." stieß er gegen mich.,,Danke." schmunzelte ich und sah mich um.
,,Bebi, ich hab was für dich." Nein, hast du nicht!,,Ahh! Geh weg!" kreischte ich sie an und lief ans andere Ende vom Garten.
Auf jeden Fall eine Frau fürs Leben. Die Spinnen im Haus machte sie weg. Aber sie schleppte sie auch an!! ,,Schatz, aus! Pfui! Hau ab!" fuchtelte ich um mich aber sie kam mir immer näher. Panisch kletterte ich über den Zaun und durfte damit für den ein oder anderen Lacher sorgen.,,Die tut dir doch nichts." grinste Charles und setzte die Spinne auf einen der Zaunpfähler ab. Ich ging schnell zum Tor und entfernte mich vom Zaun.
,,Das hast du mir schon fünftausend mal gesagt und auch beim nächsten mal wird sich nichts ändern." diskutierte ich und schickte sie wieder weg um weiter mit Bonez reden zu können. Zum Glück hatte ich besseres Timing als Charlie. Könnte mir nützlich sein. Vielleicht war es das auch.
Nicht viele Abende später in Wien verbrachte Charlie eine weitere Nacht am iPad um für meine Klamotten zu zeichnen. Vor ein paar Monaten hatte sie ihre Ausbildung beendet, dass ich sie einstellen konnte. Ihre Mentorin ist zu Team Platin gegangen. Dagegen hatte sie auch nichts. Beide nicht.
,,Willst du das Ding nicht mal weg legen?" murmelte ich und wollte es aus ihrer Hand nehmen aber sie kam mir zuvor und hielt es weiter hoch, dass ich nicht ankam. Ich könnte wenn ich wollte aber sie war zu gemütlich.,,Ich bin nicht müde und es macht mir gerade Spaß." meinte Charlie und malte weiter.
,,Warum bist du wohl gerade nicht müde?" stichelte Ich herum.
,,Du kannst doch schlafen. Was hindert dich jetzt daran?" ,,Vielleicht gehen wir spazieren damit du müde wirst. Und nein, nur weil es nachts ist gehen wir nicht zum Teich." murmelte ich und musste nicht mal auf eine Antwort warten da ich genau wusste, dass sie so etwas noch nie abgelehnt hatte.
,,Das waren doch nur sechs mal die wir baden waren." schmunzelte Charlie.,,ICH war sechs mal baden. WIR waren drei mal." korrigierte ich sie.,, Wenn du immer wieder drauf rein fällst." lachte sie und legte ihr iPad weg.,,Jetzt bin ich schuld oder was?" Langsam stand ich vom Bett auf und half ihr ebenfalls auf. Als Antwort bekam ich nur einen Kuss. Ein schöner Kuss... Wie jeder andere auch.
Mit einem Klaps auf ihren hübschen Hintern folgte ich ihr zum Kleiderschrank und zog mir anschließend eine Jogginghose und einen Pullover über. Mehr als Schuhe bräuchte ich nicht. Und da ich diesen Spaziergang geplant hatte, hatte ich natürlich auch vorgesorgt und den Ring vorher schon in die Hose getan. Ich überprüfte natürlich auch, ob er wirklich noch drin war. Auf dem Spaziergang war ich ziemlich aufgeregt... Die ganze Zeit war ich am Nachdenken was sie sagen oder tun würde. Ich meine, zwei Jahre sind nicht wirklich viel aber bei uns beiden war schon ein gewisser Druck und außerdem konnte ich mir kein Leben mit wem anders vorstellen. Sie könnte, auch trotz ihrer Zeit in der Klinik, nie auf andere Männer so eingehen wie auf mich. Mir war die Zeit immer wichtig aber hier bei war ich mir mehr als sicher.
Im Park war es dann so weit. Ich sammelte meine Gedanken, meine Worte. Ich atmete tief durch...
Fest griff ich mit meiner Hand die Verpackung vom Ring.
Dann ließ ich ihre Hand los, wodurch sie schon stehen blieb. Wir hatten das schon beredet... Sie musste ja sagen.
Während ich mich nun vor sie kniete, holte ich den Ring raus, atmete tief durch und sprach die altbewährten Worte aus.
,,Ich liebe dich über alles andere und wollte dich deswegen fragen... Willst du meine Frau werden?" Oh war das schwer... Zum Glück bestätigte sich meine Angst gar nicht...,,Ja..." piepste sie und fiel um meinen Hals. Dabei nahm sie mir den Ring weg und umarmte mich richtig fest. Seufzend tat ich es ihr gleich und drückte sie fester denn je an mich. Ich war so durcheinander aber auch so verdammt glücklich. Eigentlich dachte ich schon alles Glück der Welt kennengelernt zu haben. Wie es sich anfühlte... Das hier war echt eine andere Liga. Keine Ahnung wie ich mich bei der Hochzeit fühlen würde... Allein schon wegen den Gedanken daran erquetschte ich meine Verlobte fast. Ha....
,,Der Ring ist wunderschön..." flüsterte sie worauf sie die Schatulle wieder schloss. Sie kann noch atmen?
,,Das freut mich." Ich wein' gleich... Das war echt das krasseste Gefühlschaos was ich je erleben durfte...

Zusätzlich durfte ich auch noch erfahren was es heißt richtigen Stress zu haben. Drei, vier Wochen in Tokyo, Hochzeitsplanung, Videodreh und Musik. Dazu konnte man mit der Hochzeit nicht überall planen. Ich konnte nicht in Tokyo sitzen und in Österreich eine Hochzeit planen. Wir mussten uns ja noch die Locations ansehen und hier und da mussten Unterlagen her. Das meiste war jedoch schon geschafft, dass wir die Sachen vor Ort ohne weiteres planen konnten. Wir wollten unbedingt noch dieses Jahr heiraten und da das in sechs Monaten sein musste mussten wir auch in die Hufen treten. Unser Termin war am 19.07.2019. Noch ein warmer Monat, nicht zu warm. Vorallem in diesem Jahr. Schon im Mai gingen die Temperaturen hoch wie sonst was... Zum Juli hin wurde es aber angenehmer.
Hab ich schonmal gesagt wie stolz ich war, dass Barbara und Charlie zusammen arbeiteten? Sie kam auch mit zum Kleidaussuchen und plante das Aussehen der Location. Das wird gut. Sehr gut. Und ich wurdr immer aufgeregter... Ich konnte nicht mehr richtig schlafen. Ein paar Tage vor unserem großen Tag erst recht nicht. Doch diese eine Nacht ging mir nicht aus dem Kopf. Zum Glück lenkten mich meine Jungs ab mit denen ich ein letztes Mal scheiße machen konnte. Ich feierte nicht gern aber das sollte gut werden.
Bis zum Hochzeitstag verdrängte ich diesen Traum so gut es ging.
Er hatte sich so schlimm angefühlt, dass ich mich auch noch nach dem Wachwerden zerrissen fühlte. Ich war so am Boden zerstört, wie ich glücklich war endlich am Altar stehen zu können. Es war nur ein Traum, Raphael... Jetzt konzentrier dich auf deine zukünftige Frau.

Als sich die Tür dann endlich öffnete, traute ich meinen Augen nicht. Also ja, klar, Charlie war immer wunderschön aber das... Ich war sprachlos als ich ihr dabei zusah wie sie von meiner Schwester zu mir geführt wurde. Nicht mal meine Tränen beschrieben ihre Schönheit und mein Glück. Es war zwar nur eine schlichte A- Linie die ihren Körper zierte aber gerade dieses schlichte stand ihr in dem Moment super gut. Ihre dunklen Haare wurden hochgesteckt. Ein paar Strähnen fielen hinaus und wurden eingedreht. In ihrem Haar hing noch ein etwas kürzerer Schleier. Als sie vor mir stand hatte ich das Gefühl, alles in meinem Leben erreicht zu haben.

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Hey Friends, da bin ich wieder.
In dieser Story wird auf jeden Fall noch etwas ziemlich krasses passieren aber eben in ferner Zukunft und diese Zeit versuche ich möglichst zu überspringen. Also tut mir leid wenn das jetzt kurz langweilig wurde. Kuss <3