,,Hey. Danke, dass du ran gehst. Ich finde, wir sind an das ganze falsch ran gegenagen. Du solltest lieber Charlie besser kennenlernen bevor du über sie urteilst, denke ich." begann ich als ich meine Schwester endlich mal telefonisch erreicht hatte.,,Ich denke auch, dass viel unüberlegt von uns alles war. Trotzdem finde ich sie unsympathisch." seufzend nahm ich Charlie's Hände an meinen Schultern wahr.,,Das kann ja sein. Aber deswegen finde ich könnten wir doch mal versuchen uns zu dritt zu treffen und den Tag miteinander verbringen." schlug ich vor und ließ meine Schultern massieren.
,,Ja, vielleicht nächstes Wochenende. Da habe ich Zeit. Samstag wäre in Ordnung." Das ging leichter als erwartet.
Charlie war auch ziemlich erstaunt über diese Stimmungsschwankung.
Aber hey. Danach würde bestimmt alles besser werden.Also machten wir uns am besagten Tage auf den Weg zu Barbara. Mein Auto hatte ich tatsächlich auch endlich wieder bekommen. Aber den Weg konnte man auch ganz gut zu Fuß hinlegen.
Mit Charlie an meiner Hand gingen wir die Straße hoch zu ihrer Wohnung.,,Hab ich dir schon das mit Lucas erzählt?" fragte Charlie und sah kurz zu mir hoch als sie anfing.,,Nein. Will ich das hören?",,Ja. " stimmte sie ziemlich sicher zu.
,,Er kommt auf jeden Fall in Untersuchungshaft bis ich aus der Therapie raus bin. Ich bin dann fünf Monate da und einen Monat danach werden dann wahrscheinlich schon die Gerichtstermine sein oder wie auch immer das alles fallen wird. Ich habe mich auch schon um viel kümmern können, dass ich in ein paar Tagen eingewiesen werden kann. Die rufen mich dann aber an wenn es so weit ist. " das waren wirklich gute Nachrichten.
,,Das ist echt gut. Das freut mich echt. Ich wollte dich eigentlich noch was fragen was mir die ganze Zeit im Kopf herum schwirrt. Du kannst ja so gut zeichnen und bist auch total kreativ. Vielleicht würde dir eine Art Ausbildung bei meiner Designerin für meine Klamotten ganz gut tun. Das macht dir vielleicht mehr Spaß. " Verdutzt sah sie zu mir hoch.,,Dein ernst?" fragte sie. Ihr breites Grinsen welches sich nun auf ihren Lippen bildete, war sogar aus meinem Augenwinkel zu erkennen.
,,Na klar. Ich habe mir schon länger Gedanken darüber gemacht. Das würde ich aber erst nach deinem Klinikaufenthalt organisieren, versteht sich. " Sie nickte grinsend.
,,Das wäre so cool..." freute sie sich total und schwing unsere Hände hin und her. Ich liebte es wenn sie sich so sehr freute...
Aber bei meiner Schwester durfte ihre gute Laune gleich verfliegen.
Sie begrüßte als erstes mich und das auch relativ glücklich. Charlie beachtete sie gar nicht. Ich fand das ziemlich unerwachsen aber was soll man machen.
,,Was wollen wir machen?" fragte sie dann uns beide als Charlie gerade ihre Schuhe neben meine stellte.,,Vielleicht spielen wir Karten." schlug ich vor und sah fragend zu Charlie, die nicht wusste wohin mit sich. Sie fühlte sich ziemlich unerwünscht und das mochte ich nicht mitansehen.
,,Gute Idee." stimmte Barbara zu und ging ins Wohnzimmer.
Ich nahm Charlie dort hin mit und schob ihr einen Stuhl nach hinten neben den ich mich setzte.
Romé war immer mal was gutes.
Von Charlie wusste ich, dass sie gut drin war. Eines ihrer liebsten Gesellschaftsspiele. Bei dem Spiel hatte man immer wieder etwas zu lachen, auch wenn man sich das nicht vorstellen konnte. Als wir immer mehr ins Gespräch kamen redeten auch immer mehr die Mädels miteinander. Ich hielt mich gerne raus damit das nicht allzu schnell ein Ende hatte. Bei dem Spiel konnte man gut beobachten, wie Barbara sie einfach gar nicht mögen wollte. Manchmal waren sie gut zusammen und dann auf einmal wieder nicht. Es war sehr verwirrend mit anzusehen aber mit jeder Stunde hatte ich das Gefühl es wurde besser. Ja, wenn wir Romé spielten, dann richtig. Das war eigentlich schon unser ganzer Abend. Wir tranken zum Ende hin noch jeder ein Glas Wein und danach hauten wir auch schon ab.
An sich ein normaler Tag- zum Ende hin... Trotzdem hatte ich jetzt endlich das Gefühl, es war geklärt. Ich hatte mir eh zu viele Gedanken gemacht. Die letzten Tage waren auch leichter für mich was Alkohol anging. Es war glücklicherweise nur eine Phase die ich kurz durchleben musste. 2011 hatte mir schon gereicht.,,Können wir noch kurz zum Park? Ist bei Nacht bestimmt schön dort." schlug Charlie vor während ich etwas nachdenklich neben ihr ging. Ich dachte da so an diesen einen Moment...,,Der ist vier Straßen weiter." jammerte ich.,,Bewegung schadet keinem." Hab ich nein gesagt?,, Meinetwegen." seufzte ich mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Sie war schon wieder so glücklich... Das machte mich auch glücklich...
Also machten wir uns auf den Weg dort hin. Wenn Charlie in ein paar Tagen in die Klinik geht, muss ich wieder nach Hamburg... Ich gab zu, ich freute mich auf Bonez und die anderen Freunde die ich dort hatte aber ich musste Charles allein lassen. Das wird schwer für mich aber sicher machbar.Am angelegten Teich überredete sie mich, dass wir uns ja ans Wasser setzten könnten. Es spielte sich wieder auf diese Situation heraus aber ich vertraute ihr jetzt...Der Teich war angelegt also konnte man gut die Beine im Wasser baumeln lassen.
Ich zog nun wie auch Charlie, meine Schuhe aus, meine Hose an meinen Beinen etwas höher und packte mein Handy auf den Boden, damit es nicht ins Wasser rutschte oder irgendwie sowas. Oder nicht mit mir zusammen...
Eigentlich hatte es sich doch gelohnt so weit gelaufen zu sein.
Hinter dem Park leuchteten ein paar Lichter von dem Altbau der anschloss an die Straße gegenüber. Die Laternen warfen schwaches und angenehmes Licht auf uns. Eigentlich war es fast duster. Die Grillen zurrten und ab und zu flatterten ein paar Vögel von Baum zu Baum. Oder Fledermäuse.
Sehr entspannend wenn man richtig runter kam. Erst jetzt merkte ich es, wie wichtig es war runter zu kommen. Ich wusste lang nicht mehr wie sich das anfühlte entspannt zu sein, außer ich war unter dem Einfluss von Endorphine.
Aber das war andere Entspannung.
Charlie legte ihren Kopf gegen meine Schulter und bekam einen sanften Kuss von mir auf ihr Haar.
Ich streichelte ihre Seite langsam auf und ab was mich ebenfalls entspannte, nicht nur sie.
Schläfrig schloss ich meine Augen aber die Ruhe durfte mir keines weiteren Momentes gegönnt sein.
Charlie drückte schnell ihre Hand fest gegen mich. Ich versuchte mich noch zu halten aber rutschte noch ins eiskalte Wasser, welches sogar sehr tief war. Wäre auch komisch, wäre es zum Winter hin seichter geworden...Ich sag so, meine Haare waren nass. Schon wieder... Ich musste nicht jeden Teich in Wien mitnehmen! Nach Luft schnappend fummelte ich mir meine Haare aus dem Gesicht während Charlie lachte. Wenn es sie glücklich machte...
Ganz knapp schwebte mein Kinn noch über dem Wasser ohne, dass ich auf Zehenspitzen stehen musste. Trotzdem machte ich es, aus Reflex.
,,Du bist bescheuert!" meckerte Ich spielerisch mit ihr und ging einen Schritt auf sie zu.
,,Ich helf dir wieder raus." Und sie dachte wirklich das wird was? Letztes mal war es das selbe und ich werde beim zweiten Mal nicht freundlicher.
Nach einem verstummenden Schrei landete sie vor mir im Wasser.
Ich hatte sie an ihren Armen zu mir heran gezogen. Schnell hob ich sie aus dem Wasser hoch weil sie wirklich viel zu klein war und hielt sie an ihren Oberschenkeln an mir fest. Charlie schlung ihre Beine und Arme um mich und versuchte mit einer Hand ihre Haare ebenfalls aus dem Gesicht zu friemeln. Ich gab ihr amüsiert einen Kuss auf die Wange.
,,Du bist auch bescheuert. Ich dachte, wir haben das schon durch..." Ich schmunzelte bei dieser Anschuldigung.
Länger hier drin zu bleiben wäre glaube ich nicht gut. Es war zwar lustig aber ein sehr kalter Monat. Also hievte ich sie wieder auf den Vorsprung. Ich platzierte meine Hände neben sie und drückte mich kräftig aus dem Wasser. Meine ganzen vollgesaugten Klamotten machten das echt nicht besser... Draußen war es eisig kalt...Für Charlie aber anscheinend sehr ansehnlich. Mein Pullover klebte an meinem Körper als ich mich immer weiter über sie lehnte. Charles legte ihre Hände an meinen Kopf und gab mir einen ziemlich leidenschaftlichen Kuss bei dem ich aufpassen musste, vor lauter Kopflosigkeit nicht auf sie drauf zu flatschen. Dabei zog sie noch meinen Pullover hoch und ließ dabei ihre Finger über meine Haut streifen. Sie löste sich wieder von mir und sah grinsend in meine Augen. Langsam zog sie mir meinen Pullover aus, dass ich mich nachher sogar nur mit einer Hand stützen musste, um besagten Pulli ausziehen zu können. Dann setzte ich mich neben sie und stand auf. Charlie hielt meinen Pulli über das Wasser und wrang ihn aus. Das war gerade ein sehr schöner Moment. Und ziemlich besonders. Etwas anders als das erste mal, da dieser etwas verkrampft war aber er hatte uns ein paar Türen geöffnet.
,,Wir sollten schnell nach Hause. Sonst werden wir noch krank." zitterte ich und nahm meinen Pulli entgegen. Ich fummelte noch an meiner Hose herum und half Charlie auch etwas ihre Klamotten an ihrem Leib weningst etwas auszuwringen. Sowas ist mir echt noch nie passiert... Also doch, schon, aber nicht bei so einer Kälte..._____
So Freunde, diesmal ein kleineres Kapitel. Tut mir leid dass ich so unregelmäßig update. Vielleicht gebt ihr mir Feedback wie ihr das besser findet. Beispielsweise jeden Abend 21 ihr oder einfach wann es eben geht. Danke an jeden <3
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These high walls - RAF Camora FF
FanficDie Story spielt ab Mitte 2016: Charlie, eine scheinbar normale Frau, kann vielen das Leben schwer machen. Öffnen tut sie sich so gut wie gar keinem. Sie lernt ungern neue Leute kennen, genau wie Raphael. Trotzdem wird er noch eine große Rolle in i...