Kapitel 2

42 6 0
                                    

Ich zog ein Kärtchen aus dem Umschlag und drehte es um.

"Liebe Tamika Castile,", las ich vor, "dein unglaublich ehrenwerter bester Freund Joseph  hat mir erzählt ..." Ich kicherte. "Jo, hast du das geschrieben?"

"Psst, das ist jetzt vollkommen egal. Lies weiter!", befahl Jo mir.

"Dein unglaublich ehrenwerter bester Freund Joseph hat mir erzählt, dass du mein größter Fan bist und, ich zitiere: einen Besen fressen würdest, wenn du ein Autogramm von Antoine Fournier bekommst. Über diese Nachricht war ich höchst erfreut, wodurch ich keine Mühen gescheut habe und dir sowohl das gewünschte Autogramm, als auch die erste englische Ausgabe meines neuesten Werks Die Blüten der Passion beigelegt habe. Allerdings muss ich dich bitten dieses Exemplar unter engstem Verschluss zu halten, sodass ich meinen Roman zukünftig anbringen kann. Zudem freue ich mich, dich bei meiner Book Convention in Paris persönlich treffen zu können!" 

Ich schnappte nach Luft. "Jo, warum schreibt er etwas von einer Book Convention in Paris?", fragte ich meinen besten Freund, der neben mir zappelte.

Er grinste vom einen Ohr zum anderen und griff erneut in den Beutel. Zum Vorschein kamen vier Tickets, die er wie einen Fächer vor sich hielt. Ich schnappte Jo die Tickets gierig aus der Hand.

Zwei Flugtickets und zwei Tickets für die Con. Ich schluckte. Das Ganze hier musste ein Vermögen gekostet haben und ich hatte nicht einmal Geburtstag oder so.

"Ich kann das unmöglich annehmen.", murmelte ich, während ich die Tickets begutachtete.

"Ach was. Du weißt doch, wie sehr ich Leute verabscheue, die ihre Geschenke nicht annehmen. Also nimm dir die verdammten Tickets und freu dich doch endlich mal!"

"Aber ich kenne doch nicht einmal jemanden, der sich so sehr für Antoine Fournier interessiert wie ich.", zweifelte ich.

"Ich meine, du kannst die Tickets natürlich mit wem auch immer du willst, teilen und ich werde dir keine Vorschriften machen. Doch ich hatte den Hintergedanken, dass wir vielleicht gemeinsam dorthin könnten. Ich könnte dir Paris zeigen.", erklärte er, "Und tut mir leid, aber dein Französisch ist grottenschlecht und ein Dolmetscher wäre vielleicht keine schlechte Idee ..."

Ich fiel Jo um den Hals. "Du bist der Beste.", flüsterte ich und drückte ihn noch fester. "Die Bemerkung mit meinen Franzöischkenntnissen hättest du dir aber sparen können!"

"Darling, ich weiß, dass ich der Beste bin. Aber wenn du deine Umarmung nicht gleich lockerst, krieg ich keine Luft und fall tot um. Und die Tickets nehm ich mit ins Jenseits."

Ich ließ Jo los. "Danke, danke, danke, danke, danke."

"Ich muss mich bei dir für diese äußerst, nun ja ... unangenehme Umarmung bedanken."

"Sowie ich keine Geschenke annehmen kann, kannst du keinen Dank annehmen!", murmelte ich schulterzuckend.

"Ich kann sehr wohl Dank annehmen, nur bevorzuge ich ihn in mündlicher Form.", verteidigte er sich.

Toxic SparksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt