Kapitel 2

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Am Morgen wurde ich von meinem Wecker aus meinem Schlaf gerissen. Daran würde ich mich noch erst gewöhnen müssen, da ich auf der Privat Schule andere Unterrichtszeiten hatte. Ich freute mich dennoch, denn mein Gefühl sagte mir, dass ich dort einen kleinen Neuanfang machen könnte. Niemand würde wissen, wer ich war. Für sie war ich ein stinknormaler Typ, dass war genau das, was ich auch sein wollte.

Sven musste mich bis zum College begleiten. Ich verstand nicht, warum er diesen Job freiwillig machte. Er musste nun nämlich den ganzen Tag vor dem Campus stehen bleiben und auf mich warten.

,,Hab eine tolle Zeit'' entgegnete ich ihm und klopfte ihm auf die Schulter.

,,Passen Sie auf sich auf'' sagte er.

,,Werde ich. Keine Sorge, Sven''
Ich betrat den Campus und schaute mich um. Überall sah ich schon einen Haufenweiser Leute. Ich sah sie mir genauer an. Deren Kleidungsstill war nicht wirklich anders als meiner - einfach und schlicht gehalten. Das war gut, denn so würde ich nicht hervor stechen.
Wer mir jedoch sofort ins Auge fiel war er - der Typ, in den ich gestern Abend hinein lief.

Er stand mit mehreren anderen Leuten vor dem Gebäude und rauchte. Diese Leute schienen im Gegensatz zu mir hervor zu stechen. Sie waren größtenteils Schwarz gekleidet und sahen aus, als wären sie irgendeine Gruppe von Kleinkriminellen.

Der braunhaarige, in den ich hinein lief schaute mich plötzlich an. Er zog an seiner Zigarette und beobachtete mich dabei.
Ich wusste nicht, ob es an meiner fehlenden Kommunikation oder Institution mit Menschen lag aber ich lief einfach auf sie zu.

,,Hey'' sagte ich, nach dem ich bei ihnen ankam. Sie schauten sich gegenseitig an und setzten ein Grinsen auf. Der braunhaarige grinste mich ebenfalls an, doch irgendetwas sagte mir, dass es kein freundliches sein sollte.

Er machte eine Bewegung mit seinem Zeigefinger, die mir sagen sollte, dass ich ihm näher kommen sollte. Ich machte einen Schritt auf ihn zu. Er kam zu mir und flüsterte mir in mein Ohr.

,,Du willst mit uns nichts zu tun haben, vertrau mir''

Ich schaute ihn irritiert an.

,,Und jetzt mach einen Abgang, süßer'' fügte er nun lautstark hinzu. So, dass seine Freunde anfingen zu kichern.

Da ich an meinem ersten Tag nicht unbedingt auf Stress aus war, tat ich das, was er sagte. Ich lief in das Gebäude hinein und bemerkte in der ersten Sekunde schon, dass es ein ziemlich großes war.
Ich machte mich auf den Weg zu meiner Klasse und traf auch dort schon auf ein paar Leute. Unter anderem zwei Jungs und ein Mädchen, dass hinten in der Ecke saß und Musik hörte.

Ich lief auf die zwei Jungs zu.

,,Hey'' versuchte ich mein Glück erneut. Sie lächelten mich ebenfalls an, doch dieses Lächeln kam mir diesmal freundlich und echt vor.

,,Hey, bist du neu?'' fragte der eine von ihnen.

,,Ja, Clay Go - Dixon'' verbesserte ich meinen Nachnamen. Ich wollte nicht, dass die Leute hier wussten, dass ich der Sohn von Bruno Gonzales, dem Millionär war. Dixon klang nicht sehr originell aber das machte mir nichts aus.

,,Nick'' stellte er sich vor.

,,Ich bin Karl'' kam es vom anderen.

Ich unterhielt mich für eine Weile mit ihnen, während der Raum sich immer mehr und mehr füllte. Als alle - auch ich - auf ihren Plätzen saßen, betrat der braunhaarige den Raum. Er schenkte niemanden Beachtung und lief auf mich zu. Plötzlich ließ er sich neben mich auf den freien Platz nieder.

Ich schaute ihn an, er tat es mir gleich.

,,Ist was?'' fragte er.

,,Nein'' antwortete ich.

,,Warum starrst du dann so blöd?''

,,Tut mir leid'' entschuldigte ich mich und schaute wieder nach vorne.
Ich wusste ehrlich nicht, was ich von dem Tag bisher halten sollte. Einerseits war er gut, andererseits bemerkte ich, dass hier viele unfreundliche Idioten herum irrten.
Ich verhielt mich dennoch aufrichtig und freundlich, egal wem gegenüber.

Jeremy gab mir mit auf den Weg, dass Freundlichkeit dich vor Ärger auf dem College bewahren würde.

Es war nicht so, als wäre ich der total nette und selbst kein absolutes Arschloch, denn das war ich. Diese Seite bekam aber nur Leute, die es darauf anlegten von mir zu sehen. Schließlich musste ich auf mein Verhalten - laut meiner Eltern - achten, da wir einen Ruf zu verlieren hätten. Eigentlich eher sie, statt ich aber naja.

,,Sie müssen Clay G - '' hörte ich den Lehrer vorne sagen, als ich ihn schnell unterbrach.

,,Dixon! Clay Dixon!'' rief ich. Er schaute mich irritiert und dann anschließend auf seine Papiere, die vor ihm lagen an. Ich lief auf ihn zu und flüsterte etwas zu ihm.

,,Bitte erwähnen sie meinen richtigen Nachnamen nicht, sprechen sie mich mit Dixon an.''
Er musterte mich für einen Augenblick, nickte jedoch.

,,Nun gut Herr Dixon, wollen sie sich dem Rest einmal kurz vorstellen?''
Nun nickte ich.

Ich drehte mich zu den anderen um und ließ meinen Blick einmal über sie schweifen. Viele von ihnen schienen auf den ersten Blick ganz ok und freundlich - außer er.
Ich wusste zwar nichts über ihn, wie alt er war, wie er hieß und wie er wirklich drauf war aber mein Gefühl sagte mir, mich von ihm lieber fern halten zu sollen.

,,Ich heiße Clay Dixon und bin 18. Ich bin nicht umgezogen, ich habe nur die Schule gewechselt'' stellte ich mich kurz und knapp vor. Mehr mussten sie auch nicht wissen.

,,Gut, danke. Sie können sich dann wieder setzen'' kam es vom Lehrer, Herr Bendall.


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