Kapitel 24

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Clay's PoV

Ich sah zu, wie sie George hinaus brachten - gewaltsam und in Handschellen.
Ich rannte ihnen hinterher. Als ich draußen ankam traf ich auf meine Eltern, jede Menge an Polizei und sogar einen Krankenwagen. Die Sanitäter kamen auf mich zu und baten mich mit ihnen zum Krankenwagen zu kommen, doch ich weigerte mich.

Sie verfrachteten George in eines der großen Polizei Autos. Dort saßen auch sein Vater und die anderen drinnen.
Ich rannte dorthin, doch die Polizisten hielten mich auf. Die Sanitäter kamen erneut auf mich zu und zogen mich diesmal mit zum Krankenwagen. Gezwungen ließ ich mich dort nieder und wippte nervös mit meinem Bein auf und ab, während ich zu George in das Auto schaute.

Während ich nach Verletzungen oder sonst etwas derartiges untersucht wurde, sprachen meine Eltern mit den Beamten.
,,Ich hoffe diese Mistkerle verrotten den Rest ihres Lebens hinter Gitter!'' zischte meine Mutter.

,,Geht es dir gut?'' fragte mein Vater mich nun.
Ob es mir gut ging? Nein.
Die beschissene Liebe meines Lebens saß dort in einem Streifenwagen auf den Weg in eine Zelle. Ich hatte Angst, ihn nie wieder zu sehen. Ich hatte an ihren Verbrechen ebenfalls teil genommen, warum wurde ich nicht verhaftet?

Meine Tränen konnte ich nicht mehr zurück halten, als George mich durch das Fenster des Autos anschaute. In mir zog sich alles zusammen, als er mir noch einmal zu lächelte und sie weg fuhren.

,,Alles wird nun gut, sie können dir nichts mehr tun'' sagte meine Mutter zu mir, doch sie hatte überhaupt keine Ahnung, was sie mir antat, in dem sie mir George weg nahm.
Ich saß dort und starrte auf den Fleck, an dem das Auto - in dem George saß - vorhin noch stand. Er wollte mich retten, sein Leben für mich riskieren und das hatte er davon?

Ich konnte das nicht zu lassen. Ich konnte einfach nicht zu lassen, dass sie ihn weg sperren würden. Ich beschloss mich der Polizei zu stellen. Zu sagen, dass ich an zwei Morden beteiligt war. Dort angekommen sagte ich sofort aus.
Natürlich glaubte man mir zunächst nicht, jedoch mussten sie ernst nehmen, was ich sagte. Meine Eltern wurden informiert und kamen dorthin.

,,Was soll das Clay? Warum tust du das?'' ertönte die Stimme meiner Mutter, als sie den Raum mit meinem Vater, in dem ich saß betrat.

,,Es ist die Wahrheit'' entgegnete ich ihr.

,,Ich verstehe dich nicht. Warum tust du das?'' fragte sie erneut.

,,Ich liebe ihn''

,,Wen?'' kam es irritiert von ihr.

,,George''

Ich war nun alleine mit dem anderen Beamten im Raum, ich versuchte mein Glück.
,,Darf ich zu ihm?'' 

Er schaute mich an und musterte mich.
,,Normalerweise nicht aber ich werde sehen, was ich tun kann'' sagte er. Er verschwand für eine Weile, doch kam dann wieder.

,,Er sitzt hinter der Scheibe, du kannst dorthin'' informierte er mich. Ich machte mich sofort auf den Weg.

Als ich ihn hinter der Plastik Scheibe am Hörer sitzen sah, zog sich erneut in mir alles zusammen.
,,Es tut mir leid'' murmelte er.

,,Was tut dir leid? Wovon sprichst du?''

,,Das ich uns nicht da raus bringen konnte'' antwortete er.
Es herrschte für einen Augenblick Stille.

,,Ich habe gestanden'' sagte ich.
Er schaute mich mit geweiteten Augen an.

,,Was? Warum?'' fragte er.

,,Weil ich nicht ohne dich hier draußen leben will''
Ich konnte seine Atmung durch den Hörer hören.

,,Clay...'' sprach er meinen Namen sanft aus.

,,Nimm die Aussage zurück''
Ich schaute ihn verwirrt an.

,,Was?''

,,Wirf dein Leben nicht weg. Ich werde hier vermutlich nie wieder raus kommen aber du bist draußen. Genieß dein Leben und hab Spaß'' seine Stimme klang brüchig.

,,Wie soll ich mein Leben genießen oder Spaß haben, wenn du nicht da bist? Ich liebe dich, George. Das kann und wird nichts ändern'' entgegnete ich ihm.

,,Du hast etwas besseres verdient...'' nuschelte er.

,,Ich will aber dich''
Sein Blick, der vorher gesenkt war traf nun auf meinen. Wie gerne ich meine Lippen auf seine jetzt gelegt hätte.

,,Zieh die Aussage zurück, bitte Clay'' flehte er schon.
Gezwungen nickte ich. Nur, weil ich meine Aussage aber zurück zog, würde ich nicht aufgeben. Ich würde ihn dort raus holen, kostete es was es wolle.

Meine Eltern wollten mir den Besuch zu ihm verbieten, da ich aber schon Volljährig war, konnten sie das nicht. Natürlich verstanden weder sie oder die Beamten, warum ich zu meinem Entführer wollte oder mich um ihn sorgte aber das war mir egal.
Es vergingen ein paar Tage, heute war George's Gerichtsverhandlung. Sie würde über sein Leben, Zukunft, uns - einfach alles entscheiden.

Ich hatte mich in den letzten Tagen schlau gemacht und aus George alles hervor gepresst, was ich noch nicht über ihn wusste. Zum Beispiel seine Mutter, zu der ich ging und sie nach Hilfe bat. Sie und ich beschlossen auszusagen.
Ich saß im Gerichtssaal mit seiner Mutter, sie schien genauso nervös und aufgeregt zu sein, wie ich.

Als George mit Beamten den Saal betrat, schoss mein Herz in die Höhe. Ich sah ihn das erste mal so wieder und nicht hinter dieser beschissenen Scheibe sitzen. Ich schenkte ihm ein zuversichtlichen Blick, seiner schien eher nicht so überzeugend.
Er schien eher, als hätte er sein Schicksal bereits akzeptiert und würde nur noch auf sein endgültiges Urteil warten.






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