Kapitel 33

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~ Kota ~

"Ein Elementar?", Nia zog die Augenbrauen zusammen. "Weshalb hat er nichts gesagt?"

Sie saß mir gegenüber in einem der kleinen Zelte, die wir über die Nacht aufgeschlagen hatten.

Ich zuckte mit den Schultern. "Auf jedenfall beherrscht er die Elemente Feuer und Luft. Deshalb wird er Kaya auch mit zu den Schneeinseln begleiten ... Obwohl sie ihn zu hassen scheint."

"Was daher übrigends sehr lustig werden wird ... ", bemerkte Yami, die hinter mir saß und vorsichtig meine Haare schnitt.

Ich beobachtete den Schatten ihrer geschmeidigen Bewegungen, die das fahle Licht auf die helle Zeltwand neben mir warf.

Eine kleine Kerze flackerte in der Mitte des Zeltes und spendete ihr das Licht, dass sie benötigte.

Grillen zierpten in der Nähe und ich wunderte mich, dass sie das brutale Schlachtfeld überlebt hatten.

"Einer von Kayas Männern nannte Kygo vorhin 'Neak', was bedeutet das?", wollte ich wissen um wieder ein Gespräch mit ihr zu beginnen.

Sie schien einen Moment nachzudenken. "Sein Name ist Cėor. Und das bedeutet soviel wie 'Narr' oder im härtesten Sinne 'Abschaum' und ist ein Khalijisches Schimpfwort.", erklärte sie dann mit ihrer sanften Stimme, die ich so gerne hörte.

Sie wuschelte mir mit der Hand durchs Haar und strahlte. "Fertig!"

Mit meiner Hand fuhr ich darüber und bemerkte sofort, dass eine Menge fehlte,- aber es fühlte sich eindeutig besser an. "Danke!", ich drehte mich zu ihr um und musste unwillkürlich lächeln, weil sie so schön war und ihre roten Lippen sich so dicht vor meinen befanden.

Sie lächelte zurück, als der Zelteingang ruckartig aufgestoßen wurde und kalten Wind zu uns hereinließ.

"Verdammt!", fluchte Yami und fiel vor Schreck rücklings auf den Boden.

Ich erkannte den jungen Mann sofort, der außer Atem am Zelteingang stand.

"Akyo!", rief ich aus und sprang auf.

Die dunkelroten Locken, die braunen Augen und das auf königliche Weise schöne Gesicht verrieten ihn sofort. Jedoch wirkte er todernst und nicht so gelassen wie sonst.

"Wo warst du nur die ganze Zeit? Und was hast du ... ?", fragte ich besorgt und trat näher.

Er bedeutete mir, still zu sein. "Verhaltet euch ruhig.", warnte er uns in gedämpften Ton und warf unsichere Blicke aus dem Zelt.

Derartiges Verhalten passte nicht zu ihm und ich fasste ihn an der Schulter. "Was hast du vor?"

Akyo fuhr zu mir herum und schluckte schwer, ehe er antwortete: "Haruka und Kyoko sind hier."

"Hier!?", rief ich aus und Yami hinter mir zischte: "Was wollen sie hier!?"

Akyo mied es plötzlich, uns in die Augen zu sehen und sah schweigend zu Boden.

Wollten sie sich rächen ? Ich erinnerte mich noch daran, dass ich ihren Freund Chiko getötet hatte und sie mir daher Rache schworen.

"Du hast sie hier hergeführt!", schlussfolgerte Yami, zog ihr Messer und ging auf ihn los, doch er wich ihr geschickt aus und hielt sie fest. "Du sollst dich ruhig verhalten!"

Ich griff nach meinem Schwert. "Lass sie los.", forderte ich langsam und deutlich, die Klinge glänzte schwach in meiner Hand.

Akyo sah mir nun direkt in die Augen. Ich fand Leid und Widerwillen in seinen, und er Ernst und Enttäuschung in meinen.

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