Kapitel 17

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Kota schlängelte sich durch das Schlachtgetümmel von Feuersoldaten und Rebellenkriegern, die aufeinandertrafen und ihre Schwerter kreuzten. Seine Augen suchten verzweifelt nach Kyteii, der irgendwo an Akyos Seite kämpfen musste.

Dabei hielt er schmerzverzerrter Miene eine Hand fest auf die blutende Wunde an seiner Seite. Immer wieder war er gezwungen, sich gegen Angreifer zu verteidigen die sich im vorbeigehen auf ihn stürzten - und einer von ihnen hatte ihn dort mit einem Feuerangriff erwischt. Es roch nach verbrannten Fleisch und blutete schon durch die Ritzen seiner Finger hindurch.

Atemlos blieb er stehen und warf einen Blick auf die schreienden, kämpfenden Menschen um sich herum. Entweder drehte sich die ganze Umgebung - oder er tat es. Er wusste es nicht mehr. Der Lärm wirkte betäubend und doch zwang er ihn  wachsam zu bleiben. Sein Schwert hoch erhoben, von dem noch in dünnen Linien das Blut einiger Feuerbändiger tropfte, ging er weiter.

Zwei weitere Soldaten versperrten ihm den Weg und warfen kleine Feuerbälle in seine Richtung. Kota handelte schnell - er sprang zur Seite, zückte noch beim abrollen zwei Messer und warf sie den beiden Soldaten jeweils tief in den Hals, sobald er wieder auf den Beinen war. Sie fielen krachend vor ihm zu Boden in ihren schicken, schwarzroten Rüstungen.

"Uff ... ", er fuhr herum, nur ein paar Sekunden zu spät um den nächsten Feindlichen Angreifer aufzuhalten, der ihn hart zu Boden stieß.

Der Aufprall ließ ihn laut aufkeuchen und sein Schwert kam klirrend ein paar Meter  neben ihm auf.

Der Soldat über ihm hob sein Speer, um ihn auf Kota hinabsausen zu lassen, der zähnefletschend versuchte, an sein Schwert heranzukommen. Der stechende Schmerz seiner Wunde verbat ihm aber, sich weiterhin so stark zu bewegen.

Bevor der Speer Kotas Brust erreichte, wurde er von einem Wüstengeist erwischt, der sich mit enomer Geschwindigkeit auf den Soldaten stürzte und ihm die scharfen Zähne in die Kehle bohre.

"Sehr gut gemacht, Ryko!", ertönte die Stimme von Kyteii, ehe sein kleiner Bruder über ihm auftauchte. "Da bist du! Ich hab dich schon gesucht ...", meinte er und half Kota auf die Beine. Dabei entdeckte er die Wunde und sah ihn besorgt an. "Das sieht aber nicht gut aus ... "

"Es geht schon ... ", presste der hervor und hielt wieder seine Hand dagegen. Fürs erste war er froh, Kyteii unversehrt gefunden zu haben. Er hatte zwar ein paar Schrammen im Gesicht, welches sich unter dem Rauch des brennenden Dorfes schon etwas schwarz verfärbt hatte, doch das war auch schon alles.

"Hier.", Kyteii reichte ihm seine Wasserflasche. "Damit kannst du sie heilen."

Hastig schüttelte Kota den Kopf. "Nicht hier!"

Kyteii entgegnete etwas, doch da hatte Kota schon wieder andere Sorgen. Sein Blick heftete an einer Person, etwas weiter hinter Kyteii. 

"Oh nein ... ", hauchte er erschrocken und hob schnell sein Schwert wieder auf.

"Was ist denn?", fragte Kyteii verunsichert und folgte seinem Blick. Alle Farbe wich aus seinem Gesicht, als er ebenfalls verstand.

Die Auftragskillerin mit den rosa Haaren und gefährlich blitzenden Augen kam mit einem siegessicheren Grinsen durch das Gekämpfe auf sie zu. In beiden Händen hielt sie zwei lange Katanas, in dessen silbernen Klingen sich jeweils das Feuer des Schlachtfeldes wiederspiegelte.

"Wir haben die Feuerarmee hier her gelockt...", sagte Kyteii mit einem schuldbewussten Leuchten in den Augen, ehe er auch sein Schwert schützend vor sich hielt.

"Es wird Zeit, die Schlange endlich zu vernichten ... !", knurrte Kota und nahm die Wasserflasche, um sich zu heilen. Wenn er diese Killerin besiegen wollte, brauchte er seine Kraft. Mit der Hälfte des Inhaltes versorgte er die Wunde, wobei er wieder richtig aufatmen konnte nachdem dieser Schmerz endlich verschwand.

"Na dann mal los ... ", gemeinsam rannten sie der rosahaarigen Schlange mitten durch das Getümmel der laufenden Schlacht entgegen und stachen mit ihren Klingen nach ihr.

Sie reagierte ganz gelassen, als sie mit ihren zwei Katanas die beiden Schwerter abwehrte. Kota und Kyteii stolperten etwas zur Seite, fingen sich jedoch gleich wieder und griffen erneut an. 

Sie sprang zurück und nahm sich als etstes Kyteii vor. Er schlug nach ihr, doch sie duckte sich ganz knapp unter seinem Schwert und rammte ihn mit ihrem geschützten Ellenbogen zur Seite. Ryko wollte ihm zur Hilfe eilen, doch sie warf ihm ein Messer ins Bein, ohne sich auch nur zu ihm umzudrehen.

"Ryko ... !", rief Kyteii, als sein Wüstengeist winselnd auf dem Boden landete.

Die Killerin lachte gemein und hielt dem am Boden liegenden Kyteii das eine Katana an den Hals.

Kota sprang schützend vor ihn und trat ihr in den Bauch, wobei sie etwas überrascht zurückstolperte. Danach hielt er ihr warnend die Klinge seines Schwertes entgegen. "Alles in Ordnung, Kyteii?", wollte Kota wissen ohne sich von der Gegnerin abzuwenden.

"Geht schon ... ", antwortete der und stellte sich wieder an seine Seite.

"Es ist wohl doch nicht ganz so lustig, wenn ihr zu zweit seid ... ", gestand sie nun etwas verärgert. "Dann gleichen wir die Chancen doch wieder etwas aus ... "

Zuerst verstand Kota nicht, wovon sie da sprach. Er und Kyteii näherten sich ihr vorsichtig, als plötzlich ein weiterer Auftragskiller an ihrer Seite auftauchte, einen Pfeil in seinen Bogen gespannt und die giftgrünen Augen fixierten Kota.

"Hallo Chiko. Kanns weitergehen?", fragte die Killerin vergnügt. Kyteii griff sie an und Chiko ließ den Pfeil direkt auf Kota zurauschen.

Es war zu spät, in irgendeine Richtung auszuweichen. Er stand nur da und wartete auf sein Ende, welches aber nicht kam.

"Was zum ... ?", stieß Chiko aus und Kota sah etwas irritiert an sich herab. Der Pfeil steckte kurz vor seiner Brust in einem Schild aus Wasser. Mit einem Blick auf die leere Wasserflasche, die um seinen Gürtel baumelte, verstand er.

"Na dann ... ", er atmete tief ein und fixierte Chiko. Der Pfeil wendete sich in dem Schild von Wasser und schoss mit hoher Geschwindigkeit auf Chiko zu - wo er sich in sein Herz grub. Chiko schrie nicht, sondern fiel keuchend auf die Knie und starrte noch immer fassungslos den eigenen Pfeil an, der nun in seinem Brustkorb steckte.

"Chiko!!", schrie die andere und trat Kyteii von sich. "Nein!!!" , ihr Blick bohrte sich in den von Kota. Schock, Trauer und Wut glänzte in ihren grünen Augn. Dieser Blick ließ Kota erstarren. Sie sah auf einmal aus wie ein ganz normales Mädchen, dass er soeben furchtbar verletzt hatte. Sie rannte zu Chiko und nahm ihn in die Arme, wobei sie ihm beruhigende Worte flüsterte.

Kyteii hob sein Schwert über ihren Kopf, doch Kota bedeutete ihm schnell, sie am Leben zu lassen.

"Sie wird uns jagen ... ", protestierte Kyteii doch Kota zog ihn mit sich weg von den beiden. "Nicht so, lass sie trauern.", entgegnete er und Kyteii schwieg.

Kota seufzte und sah sich um. Die Berge waren zertrümmert und Varyen fast vollständig abgebrannt. Die Stadt im Roten Berge würde noch vor Sonnenuntergang eingenommen sein. Er hob den Kopf und seine blauen Augen suchten den Himmel. Kaya war in Sicherheit, sie, Yami und der Drache. Und nur das zählte noch.

Wow ... meine Story hat ja die 1000 reads erreicht *-* Ein fettes DANKESCHÖN an euch alle!!
Auch besonders an Boerti4ever für die liebe motivation & Aataensic für das positive feedback! (:

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