Kapitel 3

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Jack

Ich war unendlich froh, als auch die restlichen Stunden geschafft waren und mit Danny zusammen nach hause fuhr. Noch erleichterter war ich, als wir das Anwesen meiner Familie erreichten. Darin wohne ich mit meinem Zwillingsbruder, unserer großen Schwester, Vater, Mutter und Urgroßmutter, sie ist das Familienoberhaupt. Ich hatte meine Familie gerne um mich, aber trotzdem war ich lieber alleine, zog mich in meine Zimmer zurück. 

Wir stiegen aus dem schwarzen Auto und gingen rein, wo es schon nach essen roch. Danny fing an zu grinsen und sah mich an. "Wo nach riecht es?", fragte er mit einem noch breiteren Grinsen. 

"Nach Pizza", meinte ich und sah ihn an. Er stand total auf Pizza. Das gab es bei uns nur sehr sehr selten und mein Zwillingsbruder könnte sich da rein legen. Wahrscheinlich träumt er Nachts von Pizzen. Mir entfuhr ein leises seufzen. Unser Hausmädchen nahm uns unsere Schultaschen ab und brachte unsere Schuhe weg, nachdem wir sie ausgezogen hatten. "Zieht euch um", kam es von der Treppe. Mutter... Sie ist sehr streng, aber gleichzeitig die beste Mutter der Welt! 

Wir nickten und liefen die Treppe hoch. Ich verschwand in meinem Ankleidezimmer und tauschte meine Schuluniform gegen eine schwarze Skinny Jeans und ein Hemd. Danach ging ich wieder nach unten, ins Esszimmer. Natürlich saß Danny schon da. War normal, wenn es Pizza gab. Unser Koch grinste uns an und stellte unsere Teller hin. "Danke!", sagten wir beide zusammen und fingen an zu essen. 

"Du sag mal, Jack. Ist der neue Lehrer wirklich dein neuer Klassenlehrer? Du hast gar nichts erzählt", meinte Danny plötzlich. Ich sah ihn leicht erschrocken an.

"Was?! Ach so... äh.. ähm ja", sagte ich und aß weiter. "Also ich finde ihn nett. Die Mädchen aus meiner Klasse himmeln ihn an!"

"Hm", kam es nur von mir. Ich wusste noch nicht, was ich von dem Kerl halten sollte. Er war doch sicher auch nicht anders, als die anderen Lehrer. Aber er sieht so gut aus! Und wie er mit mir spricht... als wäre ich ihm... wichtig? Ich schob mir den Rest meiner Pizza in den Mund und schob den Teller weg. Danny hatte ich sogar schon sein zweites Stück geholt. Er ist verfressen! Man sieht es ihm nur nicht an, weil er recht viel Sport macht. 

"Jungs? Habt ihr Hausaufgaben auf?", fragte unsere Mutter, die sich gerade ihre Haare richtete. Ich schüttelte den Kopf. "Außer ein Buch lesen...", murmelte ich und spielte an der Tischdecke herum. 

"Ach das Buch lesen ist ja keine Hausaufgabe für dich! Das machst du so nebenbei", sagte sie und sah mich mahnend an. "Jack, lass die Tischdecke in Ruhe! Bring lieber deinen Teller weg."

Ich nickte nur, nahm mir meinen Teller und stand auf, um ihn in die Küche zu bringen. Unser Koch nahm ihn mir ab und wusch ihn mit ab. Plötzlich klingeltelte es an der Tür. Kriegen wir etwa Besuch? Das kommt aber sehr selten vor... 

Ich sah raus in den Eingangsbereich und beobachtete unser Hausmädchen dabei, wie sie die Tür öffnete. Da sie im Weg stand, erkannte ich die Person draußen nicht. Ich sah nur eine Tasche. Die Tasche kenne ich doch... "Kommen Sie rein, Mr Jones", lächelte unsere Angestellte. Als sie den Namen sagte, fuhr ich total zusammen. Was... was will der denn hier?!

Mutter legte ihre Hand auf meine Schulter. "Ich hab dir doch erzählt, dass du einen Nachhilfelehrer in Geschichte bekommst", meinte sie und tätschelte mir den Kopf. "Mutter, warum denn? Geschichte ist doch kein Hauptfach und... und wer braucht das schon?!"

Sie verdrehte nur die Augen. "Jetzt ist Mr Jones aber extra hergekommen. Du hast ihn ja nicht mal begrüßt. Was ist nur aus dir geworden, Jacky."

"Du sollst mich nicht so nennen", murrte ich und drehte mich zu Mr Jones um, der sich hier umsah. Ich deutete eine Verbeugung an. "Guten Tag", meinte ich nur, holte das Buch aus meiner Schultasche und lief nach oben in mein Zimmer. "Jack!", rief das Hausmädchen noch hinterher. Mir doch egal! Ich brauche keine Nachhilfe in Geschichte. Und wenn, nicht bei diesem Lehrer!

My Teacher [boyxman]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt