Kapitel 7

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Jack

Nach dem Essen zog ich mich nochmal um, um etwas zu reiten, bevor ich schließlich ins Bett ging. Ich war noch ziemlich geschafft von der langen fahrt, weshalb ich schnell eingeschlafen war. Ich schlief die ganze Nacht durch, träumte von Mr Jones, was mich etwas nervte.

Am nächsten Morgen war es noch früh, als mir Sonnenstrahlen direkt ins Gesicht fielen. Durch das offene Fenster drang Gerumpel und Gepolter. Das war wahrscheinlich mein Onkel, der schon anfing alles für das Reitfest vorzubereiten. Ich blinzelte müde ins helle Sonnenlicht, musste aber etwas Lächeln. Es war viel schöner aufzuwachen, wenn man wusste, dass man nicht zur Schule musste. Gähnend rieb ich mir die Augen und setzte mich auf. Die Zimmertür wurde aufgeschoben. Mein Blick wanderte zu dem Border Collie, der in meiner Tür stand. "Na du", sagte ich müde und stellte meine Füße auf das Fell, welches vor meinem Bett lag. Ich strich dem Hund durchs weiche Fell. "Wie geht's dir, hm?" Olli, so hieß der Hund, leckte mir über die Hand. Ich wuschelte ihm ordentlich durchs Fell, stand dann aber auf und ging ins Bad.

Seufzend stützte ich mich am Waschbecken ab und sah in den Spiegel. Wieder kam mir diese Frage in den Kopf. Warum haben so viele etwas gegen Homosexualität? Ich seufzte. Ich konnte und kann das einfach nicht verstehen. Mit der Hand fuhr ich mir durch mein schwarzes Haar. Nur weil ich schwul bin, wurde ich in der Schule gemobbt. Nur weil ich auf Männer stehe. Die Menschheit ist echt hoffnungslos! Aber was mich am meisten stört... meine Familie mütterlicherseits hat auch total was dagegen. Aber was soll man machen? Man kann nichts machen. Es ist einfach noch so sehr in den Köpfen drin.

Ich schob meine Boxershorts von meinen Hüften und ließ sie achtlos auf den Boden fallen, ehe ich in die Dusche stieg. Ich drehte den Wasserhahn auf. Seufzend schloss ich die Augen, während das angenehm warme Wasser auf meinen Körper prasselte. Mit meinen Händen fuhr ich durch mein nasses Haar, genoss das warme Nass auf meiner Haut einfach. Ich tat mir etwas Shampoo auf meinen Hand und verteilte das schaumige Zeug in meinem schwarzen Haar. Danach rieb ich mich mit Duschgel ein. Bevor ich wieder aus der Dusche stieg, wusch ich mir den ganzen Schaum vom Körper und aus den Haaren. Gerade als ich mir mein Handtuch nahm, klopfte es plötzlich an der Tür. "Darf ich reinkommen?", hörte ich eine meiner Cousinen. Sie hörte sich sehr müde an. Ich wickelte mir das Handtuch um die Hüften. "Ja, komm rein", sagte ich und nahm mir eine neue Zahnbürste. Die Tür wurde aufgeschoben. "Morgen, Jack", murmelte das Mädchen müde. Sie verschwand um die Ecke, um auf Toilette zu gehen. Ich war es von meinen Geschwistern gewöhnt, dass sie einfach rein kamen. Also störte es mich nicht wirklich. Ich putzte mir meine Zähne, verlor mich dabei total in meinen Gedanken. So sehr, dass ich nicht mal mitbekam, dass meine Cousine mich ansprach. "Hallo!!", rief sie jetzt hellwach. 

"Hm? Was denn?", fragte ich und spuckte den Schaum aus, spülte meinen Mund. 

"Du sollst nur mal zur Seite gehen", sagte die Kurze zu mir und grinste zu mir hoch, ehe sie anfing ihre Zähne zu putzen. 

"Ach so..." Ich ging einen Schritt zur Seite, nahm mir den Kamm, der am Spiegel klemmte, um meine Haare zu kämmen. Eigentlich sollte ich mal wieder zum Frisör. Aber eigentlich gefielen mir die Haare so ganz gut... Die von meinem Bruder waren auch so lang. Nur stylte er sich seine immer, ich nicht. Ich zog etwas an einer Haarsträhne und betrachtete diese im Spiegel. Die schwarzen Haare kamen von Mutters Familie. Ich hatte schon immer schwarzes Haar, Danny genauso.

"Die Leute mit den Äpfeln wollen heute auch kommen", sagte das Mädchen neben mir, nachdem sie ihren Mund ausgespült hatte.

"Welche Leute?", fragte ich etwas irritiert.

"Na die mit den Äpfeln. Die haben doch ganz viele Apfelbäume, ganz in der Nähe. Die heißen irgendwie... Jones oder so. Du und Mami habt euch doch gestern über die unterhalten."

My Teacher [boyxman]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt