Kapitel 10

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Jack

Als ich ausatmete blubberte das warme Wasser, in dem ich saß. Den Ellenbogen auf den Wannenrand gestützt und mit einem Buch in der Hand lag ich in der Badewanne und las. Nebenbei trank ich mal einen Schluck Wein. Eigentlich durfte ich keinen Alkohol, doch war es mir gerade egal. Schließlich musste ich es ausnutzen, dass das ganze Haus leer war. Mutter und Vater waren mit meiner Urgroßmutter über das Wochenende zu irgendwelchen Bekannten gefahren, mein Zwillingsbruder Danny war bei seiner Freundin, von der unsere Eltern nichts wussten, und meine große Schwester verbrachte ihr Wochenende mit ihren besten Freundinnen. Unsere 'Bediensteten' hatte ich nach Hause geschickt, da ich gut allein klar kam. Ich hatte eh nicht vor wegzugehen. 

Lächelnd seufzte ich auf. Es war so schön ruhig in diesem Haus. Ich liebte es allein zu sein. Es nervte mich niemand, keiner sprach mich auf die Schule an und es herrschte mal kein Stress und Streit. Zudem konnte ich das Lesen endlich richtig genießen. Niemand war da, der mich dabei stören würde. Ich klappte das Buch zu, als ich es durchgelesen hatte, und legte es auf den Hocker, welcher neben der freistehenden Badewanne stand. Meine Hand fuhr zu dem Weinglas, welches daneben stand. Genüsslich nippte ich daran und lächelte leicht, als sich der Geschmack des Rotweins auf meinem Geschmacksnerven breit machte.

Langsam stellte ich das Glas wieder weg und blickte hinaus in die Dunkelheit. Die Außenwand des größten Badezimmers in dieser Villa bestand aus einer einzigen Glasfront. Da man von dort aus nur in unseren großen Garten sehen konnte, konnte man nicht von der Straße hinein sehen. Ich wusste nicht wieso, aber ich liebte dieses Badezimmer einfach. Wenn ich könnte, würde ich dort die meiste Zeit in der Wanne liegen und lesen.

Es war Freitagabend. Meine Familie war seit ein paar Stunden weg. Also hatte ich noch das ganze Wochenende für mich ganz allein. Das war einfach nur perfekt!

Mein Blick fuhr ins klare Wasser, meinen dünnen blassen Körper hinab, bis er schließlich auf meinem Schritt liegen blieb. Irgendwie verspürte ich das Bedürfnis, mich selbst zu berühren. Ich machte das wirklich nicht oft, doch manchmal brauchte ich es einfach. Es... es machte ja sonst niemand bei mir. Andere hatten einen Freund oder eine Freundin, mit denen sie es manchmal taten, um sich zu befriedigen. Ich hingegen hatte niemanden, wirklich keinen. Also musste ich wohl oder übel selbst Hand anlegen.

Meine Hand fuhr meinen Körper hinab, bis sie schließlich mein bestes Stück berührte. Ich begann, mich selbst zu streicheln. Langsam schloss ich meine Augen und genoss es einfach. Ein leises Seufzen entfuhr meinen schmalen Lippen.

Wenn jemand im Haus wäre, würde ich es niemals machen! Das erste mal, als ich mir einen runter geholt habe, hat meine Mutter mich dabei 'erwischt'. Es war mir so peinlich, dass ich ihr Wochenlang nicht in die Augen sehen konnte. Zudem durfte ich mich von meinem Vater aufklären lassen. Die ganze Geschichte von Bienchen und Blümchen nur mit... Menschen... und diese Vorstellung, dass ich es mit einem Mädchen tun würde fand ich irgendwie widerlich. Ich war so traumatisiert, dass ich mir geschworen habe, es nie wieder zu machen. Aber sehr lang hielt es nicht an. Schließlich hat es mir doch irgendwie gefallen, was wohl auch völlig natürlich war. Aber ich habe es seitdem nur noch gemacht, wenn entweder alle schliefen oder ich völlig allein im Haus war, was sehr selten vorkam.

Schließlich kam ich mit einem Stöhnen. Schwer atmend öffnete ich die Augen wieder und nahm meine Hand von meinem Glied. Wie es sich wohl anfühlte, wenn mich dort jemand anderes berühren würde? Ich war neugierig, doch wollte ich nicht, dass mich irgendwer dort berührte. Es mochte zwar kitschig klingen, doch wollte ich sowas nur zulassen, wenn ich diese Person liebte und sie mich. Auch mein erstes Mal, wollte ich nicht bereuen, weshalb ich mir fest vornahm es mit meiner großen Liebe zu tun. Auch wenn dies heißen würde, dass ich ewig warten musste. Das war mir egal, nur wollte ich es nicht bereuen und wie eine dieser Schlampen enden, wie man sie an jeder Straßenecke traf, die mit jedem in die Kiste hüpften, der nicht bei drei auf dem Baum war. Nein, so wollte ich wirklich nicht werden. Selbst meinen ersten Kuss hatte ich noch nicht, obwohl es vielleicht so aussah oder man es dachte. Selbst mein Bruder dachte, dass ich mit Ryan rumknutschte oder sogar mehr, doch stimmte es nicht. Den Mann damals im Park hatte ich auch nur auf die Wange geküsst und das zählte nicht als richtiger Kuss. Schließlich wartete ich noch auf meinen Traumprinzen, der mir meinen ersten Kuss stehlen, meine Jungfräulichkeit nehmen würde. Ich wünschte mir eine Bilderbuchfamilie, doch würde ich sie nie bekommen. Schließlich war ich ein Mann, der an Männern interessiert war.

My Teacher [boyxman]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt