༻✧༺ Kapitel 3 ༻✧༺

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Kang Yeosang wusste, dass die Ruhe und der Frieden vorbei sein würden, sobald ihn der Anruf seines Mitarbeiters aus dem Bett klingelte.

Mit einem genervten Stöhnen drehte er sich zu seinem Nachttisch und tastete ein paar Sekunden lang nach seinem Handy, das einfach nicht aufhören konnte, zu klingeln. Als er es endlich gefunden hatte, nahm er den Anruf an, während er sich nüde mit seiner Hand über sein Gesicht strich:"Kang Yeosang."

"Park Jimin hier. Wir haben einen Mordfall in Gasse 24 von Pilger's End." "Ich habe fucking Urlaub." "Komissar Kim verlangte nach ihnen, Mr. Kang. Bitte kommen sie so schnell wie möglich." Und damit legte der Mann am anderen Ende der Leitung einfach auf. Eine kurze Zeit lang lauschte Yeosang einfach nur dem leisen Tuten, dann drückte er auf den roten Knopf und ließ sich mit einem genervten Stöhnen zurück auf seine weiche und bequeme Matratze fallen.

Nur um sich dann ruckartig wieder aufzurichten und einen kleinen Tobsuchtsanfall zu bekommen:"KIM HONGJOONG!!! Bloß weil wir Freunde sind, heißt das noch lange noch lange nicht, dass du meinen Urlaub unterbrechen darfst!!!!" Und nur um es ihm heimzuzahlen, würde Yeosang sich extra viel Zeit lassen. Karma.

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Als der blonde Kriminalbiologe endlich am Tatort eintraf war es Viertel nach Neun. Er hatte geduscht, ein ordentliches und ausgibiges Frühstück gegessen, seinen Hund in den Garten gelassen, ihn gefüttert und nach seinen Pflanzen gesehen. Und wenn Yeosang eine große Schwachstelle hatte, dann waren es seine Pflanzen.

Er liebte diese Art von Lebewesen einfach. Die biologischen Prozesse, die in einem gleichmäßigen Zyklus abliefen, waren ungeheuer faszinierend. Eine Pflanze nutzte Licht, um Photosynthese zu betreiben. Dabei wird eben jenes Licht, Wasser und Kohlenstoffdioxid in Glucose und Sauerstoff umgewandelt.Also ausgeschrieben:

6 Moleküle Wasser + 6 Moleküle Kohlenstoffdioxid + Licht = 6 Moleküle Sauerstoff + Glucose

oder in chemischer Schreibweise:

6 H2O + 6 CO2 + Licht = 6 O2 + C6H12O6

Der Sauerstoff wird als Nebenprodukt an die Umwelt abgegeben und machte dadurch das Leben hier überhaupt erst möglich. Da es Nachts aber keine Lichtquellen gibt, nimmt die Pflanze dort Sauerstoff auf und gibt Kohlenstoffdioxid ab. Außerdem waren Pflanzen nicht nur nützlich, nein. Es gab sie in unterschiedlichen Formen, Farben und Größen, sie konnten heilen aber auch töten. Jede Blume hatte ihre Fähigkeiten und ihre Bedeutung, deshalb umgab sich Yeosang so gerne mit ihnen.

Außerdem waren Pflanzen still. Sie gaben keinen Unsinn von sich, sahen hübsch aus und waren einfach...Pflanzen. Wenn der Blonde eine Abneigung hatte, dann waren es Menschen. Er hasste es, von Leuten umgeben zu sein, die nur unnötiges Zeug von sich gaben und dadurch nur kostbaren Sauerstoff verschwendeten. Eigentlich, wenn er so darüber nachdachte, hasste er Menschen allgemein. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen.

"Ah, na sieh einer an. Unser lieber Mr. Kang bequemt sich auch einmal zu unserem bescheidenen Tatort. Bitte, Hoheit, nehmt doch Platz." Zu denen Hongjoong gerade sicher nicht gehörte. Hinterhältig grinsend kam er wie ein kleiner, rothaariger Kobold aus dem weißen Zelt gesprungen, dicht gefolgt von Jeong Yunho, seinem neuesten Schützling. Der Schwarzhaarige war der Kriminalabteilung vor etwas mehr als zwei Monaten frisch zugeteilt worden. Yeosang mochte Yunho eigentlich ganz gerne. Er war nett und freundlich, schien sich für alle Dinge, die Yeosang ihm hin und wieder erklärte, zu interessieren und die Informationen wie ein Schwamm förmlich in sich aufzusaugen. Was einer der Gründe war, warum sie Handynummern getauscht hatten.

Der Kriminalbiologe zuckte mit seinen Schultern und lief hochnäsig an Hongjoong vorbei, um das Innere des Zeltes zu betreten. Mit dem neutralen Blick eines Wissenschaftlers betrachtete er die Frau, während er sich die typischen blauen Handschuhe überstreifte.

Sie war jung, geschätzt um die Mitte Zwanzig. Keine /-n Verlobte /-n oder Ehepartner /-in, sie trug keinen Ring und hatte auch keine helle Stelle am Ringfinger. Haare sahen auf den ersten Blick gesund aus, waren nicht gefärbt. Todesflecken an ihren Händen, Pupillenstarre bei beiden Augen. Todesursache nicht sicher, entweder die Schnitte oder etwas anderes. Keine offensichtlichen Anzeichen auf Vergiftung.

"Warum bin ich hier?" Hongjonng kicherte:"Ich wusste das die Frage jetzt kommt." Yeosang kniete sich hin und atmete tief ein. Es gab bereits einen leichten Leichengeruch aber noch nicht intensiv. "Kim Hongjoong, ich bin kein Forensiker. Mein Job ist es, DNA und Fasern und so einen Kram zu untersuchen. Also, warum bin ich hier." "Ich wollte mir eine zweite Meinung einholen. Fällt dir irgendetwas auf?" Yeosang schüttelte den Kopf:"Nein, ich sehe auch keine Anzeichen auf Vergiftung aber das ist auch nicht mein Fachgebiet. Ich bin Biologe und kein Toxikologe. Am besten, du schickst sie in die Forensik und wartest auf den Obduktionsbericht."

Der Rothaarige nickte:"Muss ich wohl. Was haltet ihr von einem kurzen Trip zu Hwa? Wir könnten uns neuen Kaffee holen und dann schauen, ob wir sie identifizieren können, währen die SpuSi ihren Bericht verfasst." Die Beiden anderen im Zelt nickten:"Klingt gut." Hongjoong grinste:"Alle mir nach!"

Und damit verließen sie das Zelt.

Súton ʸᵘⁿᵍⁱWo Geschichten leben. Entdecke jetzt