Kapitel 29

16 1 0
                                    


Regin hatte nur das Ende des Streits zwischen Sonea und Dorrien mitbekommen, doch es wunderte ihn nicht, dass er dermaßen eskaliert war. Jeder konnte sehen, wie eifersüchtig der Heiler war, während Sonea was Akkarin anging ziemlich empfindlich war. Das hatte er selbst auf die ein oder andere Weise erfahren müssen, während sie sich angefreundet hatten.

„Das waren die einzigen beiden Sklaven mit magischer Ausbildung auf diesem Grundstück. Sie hatten die Anweisung es um jeden Preis zu verteidigen", beantwortete Akkarin gerade Soneas Frage, was er in der Gedankenlesung erfahren hatte. Regins Blick fiel auf die beiden Leichen am Boden, jede hatte einen Schnitt am Arm, aus dem ein wenig Blut gelaufen war. Er fühlte sich seltsam unberührt davon. Sie hatten angegriffen und wollten sie töten, sie wären ein Sicherheitsrisiko in ihrem Heer gewesen. Unwillkürlich fragte er sich, ob er das vor einem Jahr anders gesehen hätte, doch er konnte sich die Frage nicht beantworten.

„Was ist mit den anderen Sklaven auf dem Anwesen? Sicherlich hat ihr Meister sie hier gelassen, um hier weiter zu wirtschaften", fragte Airik. Regin war fasziniert davon, wie viel selbstsicherer der Mann wirkte, jetzt wo keine der Verräterinnen in der Nähe war.

„Sie sind geflohen, als sie uns bemerkt haben. Der Plan der beiden Wachen hatte vorgesehen, uns einzeln zu töten" Akkarins Blick bohrte sich in Dorrien und Regin war froh, dass er ihn nicht ertragen musste.

Sonea runzelte die Stirn. „Sie müssen ein äußerst starkes magisches Potential gehabt haben, wenn sie das tun wollten"

Akkarin schüttelte den Kopf. „Ihr Meister hat sie Höhere Magie gelehrt, als er sich dem König angeschlossen hat"

Airik schnappte ungläubig nach Luft. „Sie müssen wahrlich loyal gewesen sein"

Aus dem Augenwinkel sah Regin, wie Dorrien immer weiter in sich zusammen sackte, als ihm bewusst wurde, dass Akkarin damit recht gehabt hatte, die beiden Männer zu töten.

„Und sie hatten jeder ein Blutjuwel", fügte Akkarin an. Sonea fluchte und Regin musste Grinsen, als er erkannte, dass sie dabei in die Sprache der Hüttenleute verfiel, gespickt mit einigen vermutlich sachakanischen Flüchen.

„Ich werde Lord Balkan über den Vorfall informieren", sagte sie schließlich. In diesem Moment fiel dem Novizen wieder ein, warum er überhaupt zurück in den Hof gekommen war.

„Ich habe eine riesige Scheune mit allen möglichen Vorräten gefunden", informierte Regin sie.

„Ich werde Balkan darum bitten, uns Wagen zu schicken. Wie viele werden wir brauchen?"

Regin dachte kur darüber nach. „Mindestens drei, besser vier"

Soneas Augen wurden groß, doch sie sagte nichts dazu. Stattdessen glitt ihr Blick ins leere.

„Lord Balkan schickt uns vier Wagen und Helfer zum Verladen. Sie werden allerdings ein wenig bis hier her brauchen. Nutzen wir die Zeit also gut. Airik, öffne das Tor für die anderen und bewache es dann, ich werde dir nachher eine Ablösung schicken. Regin, zeig mir die Scheune" Ihr blick fiel auf Akkarin. „Wir müssen die Leichen verbrennen und die anderen darüber informieren, was hier passiert ist"

Akkarin erwiderte ihren Blick und ein leichtes Lächeln schlich sich in seine Mundwinkel. Regin hatte es schon einige male bemerkt, es war ein Blick den der Schwarze Magier allein für Sonea reserviert zu haben schien.

„Ich werde mich darum kümmern" Akkarins Blick glitt zu Varkas Leichnahm. „Soll ich damit auf dich warten?"

Sonea schüttelte den Kopf. Für einen kurzen Moment wirkte sie, als würde sie gegen Tränen kämpfen, dann hatte sie sich wieder im Griff. „Dorrien, Lord Kerin, ihr beide werdet Akkarin helfen", kommandierte sie und sah dann zu Regin. „Gehen wir"

Die Schwarzmagierin [BMG Fanfic]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt