Kapitel 30

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„Erzähl mir, was inzwischen passiert ist", forderte Dannyl Sonea auf. Sie saßen in seinem Zimmer im Palast. Er hatte sie herein gebeten, um ihr eben diese Frage zu stellen.

Sonea lehnte sich gegen den Türrahmen und zog die Stirn kraus.

„Viel", erklärte sie. Dannyl musste lachen.

„Diese Schilderung ist äußerst detailreich Lady Sonea neckte er sie. Sonea musste ebenfalls lachen. Ein wenig erleichtert atmete Dannyl auf. Seit er angekommen war hatte sie untypisch ernst und besorgt drein geschaut, doch nun leuchteten ihre Augen erheitert.

„Es ist wirklich viel passiert. Wir haben die Sachakaner in den Ödländern geschlagen, aber es war wirklich knapp. Wären die Verräterinnen nicht gekommen" Sie ließ den Satz unbeendet. Ein eisiger schauer rann Daniels Rücken hinab. ‚Dann gäbe es keine Gilde mehr, wie wir sie kennen', vollendete er gedanklich. „Nachdem wir uns um unsere Toten gekümmert und erholt hatten, sind wir den Überlebenden nachgesetzt. Die Zerstörung die sie hinterlassen haben hat den Marsch zur Hölle gemacht, Dannyl"

Der Botschafter wusste, dass er ihr hier in diesen privaten Gemächern mehr anvertraute, als er sonst erfahren hätte. Er konnte das Grauen in ihren Augen sehen und mit einem mal verstand er, wie schlimm das alles hier für sie sein musste.

„Ich habe die abgebrannten Höfe gesehen", bemerkte er schlicht. Er fühlte sich hilflos, gern hätte er ihr gesagt, dass alles gut werden würde, doch es wäre einer Lüge gleichgekommen.

„Der König hat alle Menschen auf den Gehöften töten lassen, damit wir ihre Stärke nicht nutzen können" Sonea schüttelte den Kopf. „Die Zerstörung der Anwesen wäre wirklich nicht nötig gewesen. Er hat Arvice kampflos aufgegeben"

Dannyl zog überrascht die Augenbrauen nach oben.

„Warum?", fragte er. „Ich meine, das ergibt doch keinen Sinn. Erst zerstört er die Anwesen, sammelt stärke und dann gibt er kampflos auf?"

Sonea zuckte mit den Schultern. „Ich nehme an, die Verhältnisse hier haben ihn überrascht. Die Verräterinnen haben ihre verbliebenen Spione genutzt, um die zu töten, die nicht mit ihnen paktiert haben"

Dannyl sog scharf die Luft ein. „Er dachte, er könne euch mit den zurück gebliebenen besiegen"

Sonea nickte. „Aber unterschätze ihn nicht. Er ist ein kluger Kopf. Er hat es mit nur wenigen Worten geschafft Lord Balkans Misstrauen gegen die Verräterinnen wieder zu beleben"

Der Botschafter nickte. „Das passt zu meinem Eindruck von ihm"

Sonea stieß sich vom Türrahmen ab. „Aber er ist auch ein Herrscher, der das Wohl seines Volkes im Blick hat. Und jetzt lass ich dich in Ruhe, damit du dich erfrischen kannst. Die anderen fragen sich sicher schon, was so lange dauert"

„Warte noch einen Moment", hielt er sie zurück. Überrascht hielt sie in ihrer Bewegung inne und sah ihn fragend an.

Geschickt fischte der Botschafter Soneas Ring aus einer der Taschen seiner Roben und hielt ihn ihr hin. „Ich denke, ich brauche ihn nun nicht mehr"

Statt zuzugreifen sah Sonea das Schmuckstück einen Moment an, dann schüttelte sie den Kopf.

„Behalt ihn, Dannyl. Vielleicht erweist er sich noch einmal als nützlich"

Unschlüssig starrte der Botschafter nun seinerseits darauf. Er war sich nicht ganz sicher, ob es so gut wäre den Ring zu behalten. Sicherlich verstieß Sonea damit gegen die eine oder andere Regel, ganz davon abgesehen dass dieses schwarzmagische Artefakt auch ihn in Verlegenheit bringen konnte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 20, 2021 ⏰

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Die Schwarzmagierin [BMG Fanfic]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt