Kapitel 1.

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1945 New York
“Und?”, fragte Steve Rogers die Frau, die gerade erst um die Ecke kam, und deutete auf ein runden Schild. Es war Peggy Carter und statt zu antworten, griff sie nach einer Pistole neben ihr auf dem Tisch lag und zielte auf ihn. Nach einem kurzen Moment der Verwirrung nicht nur auf Steves Seite, druckte sie den Abzug. Blitzschnell reagierte Steve und hielt schützend die silberne Scheibe vor sein Gesicht. Alle drei Kugeln landeten vor ihm auf dem Boden. Vorsichtig nahm er den Schild wieder runter und auch Peggy legte die Waffe wieder weg.
“Find ich gut.”,sagte sie und ging wieder aus dem Raum. Steve eilte ihr schnell hinterher.
“Ich hab dir gesagt ihm würder der hier besser gefallen.”,sagte Ava nun, die die ganze Zeit still an der Seite stand, und strich mit ihren zarten Händen über das glänzende Metall des Schildes. Howard stellte sich hinter sie und legte seine Hände auf ihre.
“Du hast immer Recht.”,sagte er sarkastisch, “Gehen wir jetzt nach Hause?” Und Ava nickte.

Zuhause angekommen setzt sich Howard direkt an seinen Schreibtisch und Ava lies sich rückwärts auf das Bett fallen. Einen Moment lang blieb sie auf dem Rücke liegen, setzte sich aber dann doch wieder auf.
“Dein Ernst? Wir sind jetzt wirklich nach Hause gefahren, damit du dich direkt wieder an den Schreibtisch setzt?”,sagte Ava gespielt beleidigt.
Langsam drehte Howard sich um.
“Und was willst du dann machen?”,fragte er verführerisch.
“Weiß nicht?”,antwortete sie mindestens genauso verführerisch.
Sie waren ein ziemlich ungewöhnliches Paar, für 1945.
Ihre Mitmenschen (die wenigen die von ihnen wussten) bezeichneten sie als seltsam und unmoralisch, aber sie selber wohl eher modern und außergewöhnlich. Es war auch nicht gerade alltäglich das Ava schon mit Howard zusammen lebte, aber nachdem vor ein paar Monaten auch ihr Vater, etwa zwei Jahre nach dem Tod ihrer Mutter, im Krieg verstorben.
Nicht das er einer von diesen Menschen war, die versucht haben den Weltfrieden näher zu kommen oder ähnliches.
Nein, eher im Gegenteil. Bevor er zur Army gegangen war, hatte er nicht mal einen Beruf und trank den ganzen Tag Tonnen an Alkohol. Trotz dieser Umstände fehlte es ihnen nie an Geld und auch ihr Elternhaus gehörte Ava, Geschwister hatte sie nicht, aber auch schon vorher war es ihr sehr schwer gefallen in dem Haus zu schlafen in dem ihre Mutter starb. Und jetzt wäre sie auch noch ganz alleine dort.
Howard stand auf und im nächsten Moment lag er über ihr.
Nachdem er ihr ein paar intensive Küsse gab, riss er ihr die weiße Bluse vom Leib und verteilte Küsse auf ihren ganzen Körper. Weiter unten angekommen konnte sie sich das ein oder andere leise Stöhnen nicht verkneifen.
Zwei Minuten später  lagen auch ihr Rock, BH und auch ihre schwarzen High Heels auf dem Boden, gefolgt von seinem beigen Hemd und seinen braunen Ledergürtel…

Am nächsten Morgen wachte Ava in den starken Armen von Howard auf, was ihr wirklich gut tat.
Vor jetzt genau zwei Jahren, hatte sie ihre Mutter tot im Badezimmer gefunden.
“Alles gut?”,fragte er sie. Ava nickte leicht.
Sie blieben noch einen Moment so liegen, bis sie sich aus dem Bett quälten und die noch von gestern verstreuten Klamotten aufhoben.

“Was hast du heute vor?”,fragte Howard beim Frühstück.
“Wahrscheinlich geh ich zum Friedhof. Und du?”
“Arbeit.”
“Du arbeitest zu viel.”,sagte Ava spielerisch woraufhin Howard anfing zu lachen.
Dann nahm er beide Teller und legte sie zu den vielen anderen in das Spülbecken der Küche.
“Wir sollten langsam mal den Abwasch machen.”,sagte Ava und stand auch auf.
Howard küsste sich noch einmal und schließlich gingen beide aus dem Haus.

Ava ging die vielen Gänge des Friedhofes entlang.
Es waren so viel mehr Gräber mit einfachen Holzkreuzen in den letzten Jahren dazugekommen.
Sie grüßte ein paar Menschen die an verschiedenen Gräbern standen, bis sie schließlich an ihrem Familiengrab ankam.
Sie stellte eine Kerze auf das Grab und blieb eine Zeit lang davor hocken Beten tat sie nicht. Sie glaubte nicht an Gott.
Früher schon. Damals war sie immer mit ihrer Mutter in die Kirche gegangen, aber das war schon ewig her. Und wenn sie alleine ein Gedanken an Gott, die Kirche oder auch nur beten verschwendete, kamen direkt an ihre Mutter denken.
Heute würde sie sowieso an sie denken, ob sie wollte oder nicht.
Auf dem Rückweg lief sie sogar an der Kirche vorbei und bekam dann fast ein Herzinfarkt, da aus dem nichts anfingen die Glocken zu schlagen.
Sie schaute auf ihre Armbanduhr. Es war schon 11:00 Uhr.
Auf dem Wochenmarkt war die Hölle los. Ava kam kaum von einem zum anderen Stand, und eigentlich wollte sie nur ein paar Pflaumen holen. Das war die lieblings Frucht und Ava war auch ein großer Fan davon.
Nachdem sie auch das getümmel auf dem Markt überlebt hatte wollte sie nur noch eins. Sich zuhause aufs Sofa legen, ihre Pflaumen essen und ein Buch lesen.

Als sie das Schloss der Haustür hörte legte sie schnell ihre halb aufgegessene Pflaume weg und rannte zu der Tür.
Direkt begrüßte sie Howard, indem sie auf seine Arme sprang (hoffe ihr wisst was ich meine) und gab ihm ein Kuss.
“Wie war die Arbeit?”,fragte sie.
“Entspannt. Naja eher langweilig.”
Ava fing an zu lachen.
“Und deiner?”,fügte er hinzu.
“Ganz ok.” Direkt wurde die Stimmung bedrückter.
“Geht es dir gut?”
Ava nickte mit tränen in den Augen, dann vergrub sie ihren Kopf in Howards Schulter. Er streichelte ihr über den Rücken und ging dann, immer noch mit Ava auf den Armen in Richtung Wohnzimmer und setzte sie auf dem Sofa ab.
“Ich hab den ganzen Tag noch nicht geweint.”,sagte sie mit zitternder Stimme in den Armen von Howard.
“Es ist ok. Du darfst ruhig weinen.”
Darauf antwortete Ava nicht mehr. Sie kuschelte sich nur noch mehr an ihn ran.
Irgendwann war sie dann eingeschlafen, was Howard erst ziemlich spät bemerkte. Er trug sie darauf hin ins Bett und las dann noch weiter seine Zeitung. Aber auch er schlief irgendwann, immer noch mit der Zeitung in der Hand ein.

Müde tapste Ava den langen Flur lang. Es war erst fünf Uhr morgens.
Die Tür des Schlafzimmers ihrer Eltern war ein spalt offen. Da lag nur ihr Vater, aber zunächst dachte sie sich nichts dabei. Ihr Mutter stand öfters sehr früh auf. Das war wahrscheinlich so ein Mutter ding.
Also ging sie müde weiter.
Auch die Badezimmertür war ei spalt offen. Sie ging nichts ahnend hinein und stellte sich ans Waschbecken.
Sie erschrak. Im spiegel sah sie ihre Mutter in der Badewanne.
Sie war tot.

Plötzlich wachte Ava auf.
“Alles gut?”,fragte Howard verschlafen.
“Ja alles gut, schlaf weiter.”,sagte Ava und legte sich auch wieder hin.
Aber schlafen konnte sich nicht mehr.

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Ich denke dass die anderer Kapitel nicht so lang werden, aber ich versuche es.
Und extra für dich supergirl_Hinny heute noch.

The one who lives foreverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt