Kapitel 5.

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Schon wieder übergab sie sich. Schon das dritte Mal diese Woche. Und es war erst Dienstag. Keine fünf Minuten auf der Arbeit hing sie schon wieder über der Kloschüssel der Damentoilette. Dazu kam, das sie schon längst überfällig war. Fast zwei Wochen. Und auch wenn so vieles in ihrem Leben seltsam und alles andere als normal war, auf ihren Körper konnte sie sich verlassen.
Natürlich wusste sie was das höchstwahrscheinlich heißt, aber wahrhaben wollte sie es erst Recht nicht.Nicht in dieser Zeit und dieser Lebenssituation.
Direkt in der Mittagspause lief sie zur Apotheke im nächsten Ort. Sie musste es jetzt einfach wissen.
Und natürlich war er positive. Niedergeschlagen ging sie wieder zu den anderen, aber von konzentrierten Arbeiten konnte man hier nicht sprechen. Ava hörte nicht richtig zu. Eigentlich hörte sie gar nicht zu.
“Ava, hörst du mich.”,sagte Peggy schon das dritte Mal.
Wütend schlug sie auf die Tischplatte und rannte aus dem Raum. Ihr war einfach alles zu viel.
“Ich schau nach ihr.”,sagte Howard und ran ihr hinterher. Peggy wollte ihn noch aufhalten, aber er war schon weg.

“Was ist los?”,fragte Howard. Ava saß im obersten Stockwerk an einem der riesigen Fenster.
“Nichts.”,sagte sie, aber ihr war klar, dass Howard das nicht glauben wird.
“Ich bin zwar inzwischen ein alter Mann und das mit uns ist auch schon einige Jahre her, aber ich kenn dich. Außerdem sagt jeder auf die Frage ‘Nichts’ wenn es nicht stimmt.”, er setzte sich neben sie.
“Es ist… ich bin schwanger.”,schoss es auf einmal aus ihren Mund. Howard nahm sie in den Arm. Er war wahrscheinlich der einzige der wirklich wusste, wie denkbar unpassend dass in ihrer Situation war.
“Wer ist es?”,fragte er unsicher, ob die Frage in diesem Moment angebracht war.
“Jeremy Smith. Ich weiß nichtmal woher wir uns kennen. Und es ist auch nichts ernstes. Also eigentlich ist es gar nichts. Ich weiß auch nicht.”, sprach sie ohne wirklich darüber nachzudenken.
“Ich kenne ihn.”,fragend schaute Ava ihn an.
“Er hat mal für Stark Industries gearbeitet. Aber nicht besonders lange.”, erklärte er und sie nickte nur.
“Hat er mir gar nicht erzählt… Darin siehst du wie wenig ich ihn eigentlich kenne.”, Ava zwang sich ein kleines Lächeln auf, auch wenn es schwierig war. Sie hatte keine Ahnung was sie nun tun sollte und auch Howard konnte ihr da nicht helfen…

Howard meinte sie soll einfach nach Hause gehen und sich beruhigen. Eigentlich ein guter Vorschlag, aber als sie in den kleinen Weg vor ihrem Haus einbog, sah sie die Person, diese an diesem Tag und wahrscheinlich ihr restliches Leben nicht wieder sehn will. Jeremy.
“Was willst du, Jeremy. Geh weg!”,fauchte sie ihn direkt an. Verwirrt schaute er sie an.
“Was ist los? Hab ich irgendwas gemacht?”,man sah in seinen Augen die Verwirrung, aber auch die Schuldgefühle, obwohl er nicht mal wusste was los war.
“Nein, ich will einfach nicht mit dir reden. Geh einfach!”,schrie sie in sein Gesicht und schloss dann die Tür auf. Aber Jeremy blieb nicht locker.
“Ava, was ist los!”,schrie er jetzt sie an.
“Schrei mich nicht an!” Wahrscheinlich war sie so laut, dass der komplette Stadtteil sie hörte. Sofort beruhigte Jeremy sich und wirkte deutlich ruhiger, auch wenn er jetzt noch verwirrter war.
Gerede wollte Ava die Tür schließen als sich Jeremy noch einmal zu Wort meldete.
“Ava ich liebe dich und ich will dich nicht anschreien, aber sag mir was los ist.”
Ava fror in ihrer Bewegung ein, so starr und leblos wie ein Stein. Für sie war Jeremy nur ein Freund. Wenn überhaupt. Und solche Worte aus seinen Mund hörten sich einfach seltsam an. Außerdem hat sie war der letzte der sowas zu ihr gesagt hat Howard und das vor fast 40 Jahren.
“Jeremy…-”
“Ich weiß schon. Howard. Du merkst gar nicht wie dein komplettes Leben sich nur um ihn dreht! Dabei hast du vor fast vierzig Jahren mit ihm Schluss gemacht!”,schrie er wieder. Und ohne, dass Ava noch irgendwas sagen konnte, war er auch schon weg. Nicht, dass sie ihm noch irgendetwas zu sagen hatte, aber zu gerne hätte sie ihm Tür genau vor den Augen zugeschlagen.
Und das tat sie dann auch. Zwar war Jeremy nicht mehr da, aber die Tür schlug sie trotzdem zu.
In der Küche holte sich ein Glas wasser, bevor sie auf ihrem Bett in einen unruhigen Schlaf fiel…

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Ich weiß das Kapitel ist nicht besonderes lang und ich bin auch gar nicht zufrieden mit dem was ich geschrieben habe.
Und es tut mir leid, dass ich so lange nichts mehr veröffentlicht habe. Das liegt größtenteils an der Schule.
Ich versuchen jetzt wieder mehr zu schreiben.
LG Meira

The one who lives foreverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt