Geheime Unterredung

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Will

Amy hatte uns alles im Dorf gezeigt. Die Supermärkte, eine Drogerie, eine Apotheke, den einen Handwerk im Dorf, und die recht kleine Bücherei.

Lux war gestern zum ersten Mal wieder wach gewesen [es sind etwas drei Tage seit dem letzten Kapitel vergangen], jedoch nur für etwa zwanzig Minuten. Ihr Fieber hatte sie dank Harry schnell hinter sich, doch was auch immer Eion getan hatte, es hatte Lux an den Rand ihrer Kräfte getrieben.

Und dafür hätte ich ihn mit einem meiner Messer erstechen können. Ich wollte Lux auf keinen Fall verlieren, und wünschte mir, sie würde wieder aufwachen.

Gleichzeitig fürchtete ich mich vor diesem Moment, denn Eion hatte uns mitgeteilt was Lux ihm gesagt hatte:"Schau in Wills Pass und finde den Fehler." Und sie hatte Recht, ich wusste was sie meinte.

Sie kannte meinen ganzen Namen, wieviel sie noch wusste, wusste ich nicht, aber war es so unwahrscheinlich, dass sie auch wusste das ich im La war?

"Hey Will, worüber denkst du denn so viel nach?" "Hey Hazza. Ich denke über unser Küken nach" Harrys Schnauben ließ mich aufschauen:"Hast du ein Problem damit?"fragte ich angriffslustig.

"Dein Küken ist seit ein paar Tagen ohnmächtig. Sie hat dank mir kein lebensgefährliches Fieber mehr, und ich hab versucht ihr ein paar Schmerzen zu nehmen. Du denkst die ganze Zeit über sie nach, es wird Zeit das du dich ablengst. Elly und ich wollten mal schauen ob wir anfangen zu arbeiten. Mo versucht Eion zum Mitkommen zu überreden, und dein Küken wird auch noch da liegen wenn du für einen Nachmittag weg bist. Der Nickname ist übrigens kacke."

"Von mir aus..."

"Ich hätte nicht mitkommen sollen"gab ich genervt von mir, während Morian und Harry nach Klamotten suchten (den eigentlichen Grund dieses Besuchs in der Stadt war vergessen), Elly einen Korb mit Gemüse und Obst vom Markt füllte, und Eion nur halbherzig fragte ob wir Zeug für Pizza und Burger holen könnten.

Für ein notdürftiges geheimes Dorf war die Auswahl an Essen riesig.

"Ich will wieder zurück gehen, Eion kommst du mit?" Dieser nickte nur, den Blick auf den Boden geheftet. Er schämte sich. Und das zu Recht.

Wir bogen gerade in die Straße ein, in der unser Haus lag, als Amy uns mit einer Tüte entgegen kam, hinter ihr liefen zwei etwa sechsjährige Kinder. Als wir in Hörweite kamen hörte ich das eine der beiden laut "Amy! Kannst du es nochmal machen?" rufen.

"Hey Amy!"begrüßte ich die Fünfzehnjährige, die wie immer in ihrer schwarzen Jeansjacke rumlief. Ich hatte sie noch nie ohne die gesehen [Du kennst sie seit drei Tagen Will....].

"Oh hey Jungs! Was neues zu Lux?" Unser betrübtes Kopfschütteln war ihr Antwort genug.

"Amy! Mach es bitte nochmal!"verlangte jetzt auch der blonde Junge der seine Schwester an einer Hand hielt.
"Nein ihr zwei, einmal reicht, ihr wisst das ich nicht zu viel von meinen Fähigkeiten abverlangen darf, und heute brauch ich sie vielleicht noch. Wenn ihr lieb seid heute Abend okay?"

Die Geschwister nickten begeistert. "Was kannst du denn Amy? Und wie heißen die beiden hübschen eigentlich? "Ich zwinkerte den beiden zu, der Junge quittierte das nur mit einem genervten Schnalzen.

"Meine Geschwister Daphne und Ilja. Und über meine Fähigkeiten muss ich öffentlich den Mantel des Schweigens breiten, sorry. Außerdem muss ich zugeben, dass ich euch damit in Gefahr bringe. Eigentlich alles und jeden hier in diesem Dorf."

Ilja war mittlerweile auf Eion zugetreten, und betrachtete ihn mit ernster Miene von oben bis unten. "Warum sind deine Haare zweifarbig? " er strich sich die eigenen hellblonden Haare aus dem Gesicht.

Flucht nach ElaysaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt