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Mein Blick wandert über das dunkle, fast schwarze, Holz an den Wänden, hinauf an die Decke. Ein kleiner Kronleuchter beleuchtet den kurzen Durchgang.

Als ich einen Schritt vorwärtsgehe, knarrt der etwas hellere Parkettboden, auf dem ein riesiger, bunter Teppich aufgelegt ist. Rechts steht eine kleine Couch mit einer Stehlampe daneben. Links sind drei verschieden große Bilderrahmen mit zusammenhanglosen Bildern an der Holzwand befestigt.

Ich trete unter dem Bogen hervor und stehe in einem Raum, der riesig sein muss. Doch er ist so voll befüllt mit Regalen, Sitzgelegenheiten und Bücherstapeln, dass er wirklich klein wirkt.
Die Helligkeit hier drinnen ist angenehm, nicht zu hell und nicht zu dunkel. Genau so, dass es für eine angenehme Atmosphäre sorgt.

Eine junge Frau rennt von einem Bücherstapel zum anderen und steigt anschließend auf die Leiter, um ein paar Bücher in ein Regal zu stellen.

Ich traue mich ein paar Schritte weiter. Somit errege ich die Aufmerksamkeit der Frau. Von oben winkt sie mir zu. Unsicher hebe auch ich meine Hand, doch das bekommt sie gar nicht mehr mit. Sie klettert die Leiter hinunter und bleibt vor mir stehen.

"Du suchst Louis, richtig?", erkundigt sie sich und sieht durch die Brille, die auf ihrer kleinen Nase sitzt, zu mir hoch, da sie fast zwei Köpfe kleiner ist als ich. Der gelbe Fischerhut, unter dem zwei kleine Zöpfe hinten hervorschauen, ist etwas irritierend.

Überfordert nickte ich: "Ja, ähm ..." Auf ihren Lippen liegt ein großes Grinsen.

"Komm mit!"

Die Asiatin ist schnell und ich tue mir schwer ihr zu folgen.
Trotzdem lasse ich es mir nicht entgehen mich umzusehen. Wir gehen nach hinten durch einen Gang, der links, rechts und oberhalb der Türen voll mit Bücherregalen ist.

"Gigil! Du hast Besuch!", sie biegt ab und schon stehen wir in einem neuen Raum. Louis sitzt an einem Schreibtisch vor einem Laptop. Auch hier stapeln sich Bücher, aber sonst sind hier nur irgendwelche Dokumente.

Ich werde auf einen der Sessel gedrückt und schon dampft das Mädchen wieder ab.

Irritiert sehe ich zu Louis, der sich ein Lachen verkneifen will. "Das ist Tala. Eine kleine Verrückte aus den Philippinen und meine beste Freundin."

Wortlos nicke ich.

Louis rollt mit seinem Schreibtischstuhl zu mir. Er greift nach meinen Händen.
"Wie geht es dir, Harry?"

Schüchtern betrachte ich ihn. Ich finde es süß, dass er nachfragt, obwohl er bei meinem ganzen Krankheitsprozess immer auf dem neusten Stand war. Zweimal habe ich bei ihm übernachtet, bis ich zu starkes Heimweh bekommen habe. Er hat dann zwar nicht bei mir geschlafen, aber da er noch den Schlüssel von Liam hatte, ist er mich täglich besuchen gekommen. Und er hat mit mir sogar einen Brief für Ray geschrieben, selbst, wenn er ihn erst lesen kann, wenn er wieder zurück ist.
Fünf Tage sind vergangen, seit es mir so schlecht ging und heute habe ich nur mehr eine leicht verschnupfte Nase.

Gestern haben wir uns zuletzt gesehen und heute haben wir uns ausgemacht, dass ich ihn hier besuche und wir dann zusammen irgendetwas entspanntes machen. Meine Freunde müssen alle arbeiten heute und allein will ich nicht sein.

Jedenfalls hat er mir auch heute früh geschrieben und gefragt, wie es mir geht. Und wie in der Früh, muss ich lächeln. "Mir geht es gut. Dankeschön, Louis."
Ich möchte ihm dieselbe Frage stellen, doch da kommt Tala wieder mit einem kleinen Tablett angetanzt.

Louis löst sich von mir, damit Tala mir das Tablett auf die Oberschenkel legen kann.

"Das ist Salabat. Tee mit", sie bricht ab und deutet auf die Wurzelscheiben, die hübsch neben dem Unterteller der Teetasse liegen und überlegt. "Ingwer! Ingwertee ist es. Hilft, wenn man krank ist. Louis hat mir von dir erzählt und man hört ja auch, dass du noch nicht ganz gesund bist."

anagapesis - larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt