anagapesis - larry stylinson

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Niall war Feuer und Flamme, als er erfuhr, dass man nicht nur Roadtrips, sondern auch Daytrips machen kann. Er plante sofort, was wir alle zusammen machen könnten, um einen Daytrip zu starten. Täglich quasselte er uns mit seinen Plänen voll und schlussendlich kam er auf eine Idee, bei der man nicht einmal mehr von einem Daytrip sprechen kann.

Dennoch konnte er uns überreden und somit sind wir nun auf zwei Autos aufgeteilt und fahren an den See. Ich sitze bei Louis am Beifahrersitz. Hinter uns haben sich Liam und Niall auf die Rückbank gezwängt.

Zayn fährt mit Josie bei Diego mit. Es war klar, dass die Geschwister zusammen sein wollen. Genauso war es auch kein Wunder, dass ich bei Louis im Auto sitzen wollte. Die Einteilung hat ewig gedauert, die anderen wollten sich einfach nicht einig werden. Irgendwann meinte Zayn, dass es ihm egal ist und sie sich einfach entscheiden sollen. Doch danach kamen sie noch immer zu keinem Schluss, weswegen Zayn entschloss allein bei dem Geschwisterpaar mitzufahren. Dort hätte er wenigstens seine Ruhe.

Somit haben sich Niall und Liam auf die Rückbank des Minis gezwängt und seit dem Losfahren, haben wir keine ganze Minute lang Ruhe. Ein Gesprächsthema folgt nach dem anderen. Mich plagen bereits unangenehme Kopfschmerzen, weswegen ich das Fenster einen Spalt öffne.

"Wie lange brauchen wir noch? Ich muss mal", unterbricht Niall Liams Redeschwall, der deutlich hörbar seine Hand auf Nialls Oberschenkel klatscht. Kurz darauf höre ich Liam ächzen. Neugierig sehe ich zurück. Liam hält sich die Rippen und sieht unseren irischen Kumpel böse an. Ich gluckse.

"Hörst du nun endlich mit deinem Oberschenkel-Klatschen auf?", möchte ich von Liam wissen. Er schnaubt und streckt seine Nase in die Höhe.

"Niemals."

Mit den Augen rollend, drehe ich mich wieder vor.

"Leute!", meldet sich Niall wieder zu Wort. "Wie lang noch?"

Louis seufzt und wirft einen Blick auf das Navi. "Zehn Minuten."

Niall stöhnt gequält auf.

Die zehn Minuten, die doch ungefähr fünf Minuten länger dauern, sind anstrengend und gefüllt mit Gejammer. Niall zappelt herum, Liam regt sich auf und klatscht wieder auf Nialls Oberschenkel, ich meckere Liam deswegen an und Louis verliert für den Bruchteil einer Sekunde die Nerven, da Niall behauptet, er hätte sich in die Hose gepinkelt.

Hat er natürlich nicht. Ich bin mir sicher, dass Louis das auch weiß, aber die Sorge um sein Auto verleiht ihn wenigstens dazu schneller zu fahren.

Sobald Louis einparkt, springt Niall aus dem Auto und rennt auf die Hütte zu, in der sich die Toiletten befinden. Ich sehe ihm nach und mein Herz bleibt stehen.

Niall springt einen Schritt zur Seite und die Reifen von Diegos Wagen quietschen laut, als dieser ruckartig bremst. Ich höre auch Louis und Liam erschrocken einatmen.

Keiner Bewegt sich, alle starren nur, bis Nialls Hände sich auf der Motorhaube abstützen. Kurz geben seine Knie nach, doch er kann sich aufrichten und geht mit zittrigen Beinen weiter.

Auch das Auto setzt sich wieder in Bewegung. Langsam rollt Diego in die nächstbeste Parklücke.

"Ich sehe mal nach Niall", gibt Liam uns Bescheid und geht ihm hinterher. Gedankenversunken nicke ich. Louis zieht mich an der Hand zu sich und schiebt mich vor sich. Seine Arme hat er um meinen Oberkörper geschlungen. Er drückt mir einen Kuss auf das Schulterblatt und lässt seinen Kopf anschließend darauf ruhen. Ich lege meine Hände auf seine Arme und drücke sie fest.

"Versprich mir, dass dir das nie passiert", murmelt er leise und ich nicke, immer noch nicht in der Lage, etwas sagen zu können.

Diego, Jo und Zayn sehen genauso verschreckt aus. Den Fahrer hat es jedoch am ärgsten erwischt, denn er ist blass. Seine Schwester hält seine Hand und streicht sich mit der anderen die Haare aus ihrem Gesicht.