"Du gehst jetzt nach Hause, Harry. Haben wir uns verstanden?"
"Aber Cora-", versuche ich dagegenzureden, doch die Frau unterbricht mich.
"Nein, keine Widerrede. Zayn wird dich begleiten. Und du kommst erst wieder, wenn du gesund bist", sagt sie und ich schließe meine Augen.
"Ich bin nicht krank und ich werde nicht krank", murmle ich und sinke tiefer in den Stuhl. Ich möchte nicht nach Hause. Dort bin ich einsam und muss leiden. Habe keinen zum Kuscheln. Muss mich selbst versorgen.
Das Quietschen vom Wasserhahn ist zu hören. Unzufrieden öffne ich meine Augen und sehe, dass Josies Mutter ein Glas mit kaltem Wasser füllt. Kurze Zeit später hält sie es mir vor die Nase und ich nehme es ihr mit zittrigen Händen ab.
Während sie damit kämpft das kleine Fenster zu öffnen, redet sie weiter: "Gut, wenn du meinst. Dann hast du eben Urlaub. Jetzt trink einen Schluck! Ich hole Zayn."
Wie befohlen lege ich das Glas an meine Lippen, um die Flüssigkeit aufzunehmen. Direkt nach dem ersten Schluck schnürt sich mein Hals zu und die Übelkeit in mir steigt. Ich stelle das Glas ab. Tief atme ich durch, mit der Hoffnung, dass alle Schmerzen etwas weniger werden, was allerdings nicht passiert.
Die Tür öffnet sich und Zayn tritt zu mir in den Personalbereich unseres Arbeitsplatzes. Er bleibt vor mir stehen und stemmt seine Hände in die Hüfte. Dabei schüttelt er leicht den Kopf.
"Was stellst du nur an."
Ich verziehe mein Gesicht, was ihn zum Lachen bringt.
"Komm, ich bringe dich Heim. Ich kann die kurze Pause ganz gut gebrauchen, Josie ist wieder nur am Meckern", beschwert er sich und streckt seine Hand aus. Doch anstatt seine Hilfe anzunehmen, stelle ich mich selbstständig auf die Beine. Mir wird Schwarz vor Augen und ich halte mich an meinem Gegenüber fest.
Ja, vielleicht werde ich doch krank.
Mit Zayn an meiner Seite schleppe ich mich nach draußen in die frische Luft. Es ist anstrengend mich auf meinen Beinen zu halten und Zayns schnellen Schritte machen mir das Ganze nicht viel leichter. Ich zupfe an seinem Shirt, was seine Aufmerksamkeit erregt.
"Alles gut?"
"Nein. Geh langsamer." Zayn gibt einen amüsieren Ton von sich, weswegen er einen finsteren Blick von mir einfängt, den er gar nicht bemerkt.
Mir wird wieder schwindelig und meine Knie werden weich. Doch mein Kumpel stützt mich weiterhin.Zusammen schaffen wir es mithilfe des Busses bis in meine Wohnung.
Sofort plumpse ich auf das Sofa. Ein Kissen drückt mir unangenehm in den Rücken, doch am Versuch es hervorzuziehen scheitere ich. Mein darauffolgendes Gejammer führt dazu, dass Zayn mir hilft und mich zufrieden stimmen lässt.
Er nimmt die Kuscheldecke von der Sofalehne und wirft sie über meinen Kopf."Du bist anstrengend, Harold."
Ich lasse die Aussage unkommentiert stehen. Meine Augenlider flattern zu und ich kuschle mich in die weichen Textilien. Nebenbei nehme ich wahr, dass Zayn in der Küche herumhantiert. Der Wasserkocher gibt blubbernde und zischende Geräusche von sich, Geschirr klappert und die Schubladen werden fest zugestoßen. Die Lautstärke ist eine Qual.
Mit den Fingerspitzen massiere ich meine Schläfen, wirklich besser werden meine sich anbahnenden Kopfschmerzen es aber nicht.
Stattdessen speichert sich die Hitze unter der Decke immer mehr und die Luft ist stickig. Rasch ziehe ich mir die Decke vom Kopf. Ich atme tief ein. Kurz darauf fange ich an zu husten. Schmollend sehe ich zu Zayn, sobald er den Raum betritt.

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anagapesis - larry stylinson
Fiksi PenggemarUnd wieder muss Harry damit umgehen, dass sein Freund eine Zeit lang nicht nach Hause kann. Es belastet den jungen Mann sehr und er versucht seine Zeit mit seinen Freunden zu vertreiben. Louis, der neu in sein Leben tritt, ist dabei eine große Hilfe...