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Das Klopfen an Nialls Wohnungstür lässt mich freudig von der Couch aufspringen. Niall grinst mich frech an, weswegen er ein Augenrollen meinerseits quittiert.

Ich lasse mein Handy in die Tasche meiner Jogginghose gleiten.

"Nimm den Schlüssel mit, ich werde nicht auf dich warten", sagt mein Kumpel mir neckend und wackelt mit den Augenbrauen. "Viel Spaß beim Date."

"Das ist kein Date!", stelle ich sofort klar und drehe mich beschämt von ihm weg.

"Sei froh, dass er das nicht gehört hat, Harold!"

Während er mir das hinterherruft, stehe ich schon vor der Tür und bereite mich vor, diese jeden Moment zu öffnen. Ich bin nervös. Warum, kann ich nicht sagen. Es ist ein Tag, wie jeder andere, den ich mit Louis verbringe. Nichts hat sich seit dem letzten Treffen geändert. Naja, außer, dass ich weiß, dass er mir zuhört und ich mit ihm über alles reden kann. Doch das war mir zuvor auch schon bewusst. Auch, wenn er es vielleicht noch nicht so gesagt hat.

Ich drücke die Klinke hinunter und ziehe die Tür auf. Vor mir steht ein breit lächelnder Louis.

"Hey."

"Hi", begrüße ich ihn ebenfalls und lasse mich von ihm in eine liebevolle Umarmung ziehen. Mein Kinn ruht auf seinem Kopf.

"Wie geht es dir?", erkundigt Louis sich bei mir. Wir lösen uns voneinander.

Gerührt heben sich meine Mundwinkel noch mehr. "Mir geht es gut, danke. Wie geht es dir, Lou?"

"Wundervoll." Er umgreift mein Gesicht und küsst meine Nasenspitze. "Komm, gehen wir."

Ich nicke, schnappe mit sicherheitshalber sowohl den Ersatzschlüssel, als auch meine Jacke, und schließe leise die Tür hinter mir.

Draußen angekommen, ziehe ich mir die Jacke direkt über, denn er ist doch frischer, als ich erwartet habe. Louis und ich verschränken unsere kleinen Finger miteinander. Der Himmel ist unbewölkt und sternenklar. Eine sanfte Brise haucht uns entgegen. Louis sieht mich an, das erkenne ich trotz der Dunkelheit gut im Augenwinkel. Unsere Schritte hallen die Hausmauern dumpf entlang.

"Was werden wir machen?", möchte ich von ihm wissen und erwidere seinen Blick. Er bricht den Augenkontakt jedoch sofort. Seine Beine stoppen und er zieht mich zurück. Wir stehen vor einem Zebrastreifen, die Ampel ist rot. Ein paar Autos fahren an uns vorbei. Louis löst unsere Finger und hakt sich stattdessen bei mir unter. Meine Hände vergrabe ich nun in den Jackentaschen.

"Das Zelten letztens war schön. Wie wäre es, wenn wir es wiederholen? Nur diesmal zu zweit und ein bisschen anders."

Jetzt bin ich neugierig. Ich kann mir nichts Genaues darunter vorstellen, um ehrlich zu sein. Denn ich bezweifle, dass wir jetzt noch zum See fahren.

"Das wäre schön."

Louis lacht, ich steige mit ein.

Gemütlich schlendern wir zu Louis nach Hause. Die nächtliche Atmosphäre hat etwas Märchenhaftes an sich. Der Himmel, die Geräuschkulisse, Louis' Nähe. All das ist etwas, was ich nicht missen möchte und bereits tief in meinem Herzen aufgenommen und gefangen genommen habe. Los würde ich es nicht mehr werden, aber das ist gut so.

Nächtliche Spaziergänge mit mindestens einer weiteren Person fand ich schon immer ansprechend. Oft kommt es nicht vor, aber vielleicht ändert sich das jetzt, wie so vieles mehr.

Alles hat sich auf den Kopf gedreht, alles ist anders. Anders, aber nicht weniger toll. Gewöhnen muss ich mich daran, ja. Die anderen möglicherweise auch, aber das ist es mir wert, schätze ich.

anagapesis - larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt