"Harry, schau mal", höre ich Louis' leise Stimme.
Ich öffne meine Augen und folge seinem Arm bis zur Fingerspitze. Er zeigt auf etwas in der Ferne, doch ich weiß nicht, was er meint.
Louis kommt mir näher, deutet nach wie vor auf einen bestimmten Punkt. "Hier vorne, ungefähr auf unserer Höhe. Da ist diese Kirche und ein paar Häuser, siehst du sie? Vor dem gelben steht ein blaues Auto und rechts davon ist die Wiese, auf der wir uns kennengelernt haben", erklärt er mir. Strahlend sieht er mich an. "Siehst du es?"
"Ja. Ja, ich kanns sehen", antworte ich und sehe weiterhin in die Richtung. Das ist jetzt schon eine Weile her. Nie hätte ich gedacht, dass ich in naher Zukunft hier mit ihm stehe und wir uns das von der Ferne ansehen. Ich fand ihn nervig, wollte meine Ruhe, während er mir weiterhin Gesellschaft leistete und immer freundlich zu mir war. Immer freundlich zu mir ist.
Was passiert, wenn Ray wieder zurück ist?
Seufzend gleitet mein Blick zu Louis. Er sieht mich immer noch an und Wärme breitet sich in mir aus.
"Wieso warst du eigentlich dort?"
"Ein alter Kumpel von mir lädt mich öfter zu diesen Partys mit ein. Das ist das Ferienhaus seiner Eltern und ich komme immer mit, wenn es hier eine Feier gibt. Die Aussicht von dort auf die Stadt ist schön", erklärt er mir und ich muss zustimmend nicken. Ja, das stimmt.
"Wie kommt es, dass ich dich das erste Mal hier gesehen habe?", fragt er mich nun und ich hebe meine Schultern.
"Naja, ich wollte nie mitkommen. Ich kenne nur Rays Gruppe und fühle mich fehl am Platz. Ray hat mir immer die Entscheidung überlassen, ob ich mit will oder nicht. Er hat mir immer gesagt, ob irgendein krimineller Erfolg gefeiert wird oder es einfach nur so ist, um mal wieder zusammen zu kommen. So oft kommt es ja nicht vor. Ich halte von all dem nicht viel und möchte mich davon so gut wie möglich fernhalten. Aber diesmal habe ich einfach mal zugestimmt."
Louis' Lächeln erlischt keine Sekunde. Wie kann ein Mensch nur so positiv gestimmt sein und es ständig hinausstrahlen? Liam hat recht, er ist etwas Besonderes.
"Ich halte dir keinen Vortrag darüber, dass das auch für dich schlecht laufen kann. Ich glaube, das weißt du selbst", meint er und ich nicke. Dankbar, dass ich mir das alles wenigstens von ihm nicht anhören muss.
Niall kommt oft mit dem Thema an. Meistens aber nur in Rays Gegenwart, wenn sie sich wieder gegenseitig nerven wollen. Die anderen haben schon lange damit aufgehört, was wirklich erleichternd ist.Von meinen Eltern jedoch, höre ich jedes Mal etwas dazu, wenn ich bei ihnen zu Besuch bin. Dafür zumindest nicht, wenn Ramon dabei ist. Ich kann ihre Sorgen verstehen, aber es nervt mittlerweile nur noch. Ray und mir ist bewusst, welche Folgen das alles haben kann. Mir ist bewusst, dass Kriminalität nicht in Ordnung ist, aber Ray hat mir versprochen, dass er niemals jemanden umbringen wird. Das war meine einzige Bedingung und er machte mir sofort klar, dass er das nie wollen würde.
Meine Eltern mögen Ray trotz all dem. Sie kennen ihn ja auch seit Ewigkeiten und haben fast alles mitbekommen. Nie haben sie mir verboten mit ihm Kontakt zu haben und sie haben sich immer freuen können, wenn er bei uns zu Besuch war. Denn er war schon immer ein liebenswerter Kerl.
Aber all die Kommentare zu ihm, zu unserer Freundschaft und später zu unserer Beziehung, hat das Seil der Bindung zwischen uns, meiner Eltern und mir, langsam zum Reißen gebracht.Gemma, meine Schwester, ist bei all dem deutlich gelassener. Sie meinte nur, dass ich auf mich aufpassen soll. Dennoch habe ich einmal mitbekommen, wie Gemma und Ray ein ernstes Gespräch geführt haben. Was sie redeten, erfuhr ich aber nie.
"Harry?"
Meine Gedanken verschwimmen und ich konzentriere mich auf Louis.
"Sorry, ich war in Gedanken."
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anagapesis - larry stylinson
FanfictionUnd wieder muss Harry damit umgehen, dass sein Freund eine Zeit lang nicht nach Hause kann. Es belastet den jungen Mann sehr und er versucht seine Zeit mit seinen Freunden zu vertreiben. Louis, der neu in sein Leben tritt, ist dabei eine große Hilfe...