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𝐻𝑎𝑦𝑧𝑒𝑙
An dem morgen darauf hatte ich einfach schlechte Laune. Mein Wecker klingelte noch eine Minute später und erst dann merkte ich, dass er noch klingelte. Meine Hand knallte auf den nervenden Ton neben mir, der danach auch vom Nachttischschränkchen fiel.

Ich richtete mich noch schlafend auf und mein Blick ging zu meinem Handy. Eine neue Nachricht von Andri.

Willst du nicht antworten?
Ich nicht. Wenn es wahr sein sollte muss ich mit ihr persönlich reden.

Mein Blick ging zu meinem Kleiderschrank und ich überredete mich dazu, mich anzuziehen. Müde machte ich ihn auf und mir fiel ein braun-kartierter Rock und ein brauner Pulli entgegen. Ich nahm mir die Sachen und zog sie schnell an.

Um 6 machte ich mich dann aus dem Haus und auf den weg zu Mr. Hosta. Kyle kam mir auf dem Weg entgegen und lächelte mich provokant an. Ich schüttelte nur leicht den kopf und ging in das Büro von Mr. Hosta. Kyle kam auch ein paar Momente später.

Das Gespräch an sich war ziemlich langweilig. Wir wurden zu Innenhofdienst verdonnert.

Nachher hab ich Kyle einfach ignoriert und bin zum Frühstück.

Meine schlechte Laune hob ich kein bisschen. Nach meiner zweiten Schulstunde kam Marie zu mir und fragte: „Was ist eigentlich mit dir los heute. Du wirkst total abwesend." „Ich hab nicht gut geschlafen", meinte ich und es war keine Lüge. Nur den Hauptteil ließ ich aus. Sie nahm es so hin und verdünnisierte sich wieder.

Ich hatte heute einen 8 Stunden Tag und das heißt bis 4 Uhr im Unterricht sitzen. Yey.

Als ich dann endlich befreit von der Schule war, ging ich wieder in die Bibliothek und wollte Antworten. Meine Gedanken schweiften wieder auf die letzte Nacht und ich kniete mich weiter in die Bücher.

Um 18:15 kam die Bibliothekarin Mrs. Chester und schaute ob noch wer hier war. Sie entdeckte mich an einem runden Tisch neben der Treppe. „Es gibt gleich Essen, Hayzel.", meinte sie und ich nickte ihr dankend zu, bevor ich die 5 Bücher wieder in die Regale stellte, indenen ich grad vertieft war.

Im Speisesaal ging ich zu dem Tisch meiner Freunde der um 2 Personen gewachsen war, seit der Alpha wieder da war. Bevor ich mich setze, konnte ich vom Black Rudel komisch Blicke einfangen, die ich nur erwiderte.

Ich fühlte mich komisch.

Kein wunder wenn du denkst, dass du anders bist.
Da bist du ja wieder, meinte ich genervt und wollte sie zu Rede stellen.
Kannst du ich mal bitte aufklären?
Das brauche ich nicht, das weiß du selber.

Ich verdrehte die Augen und widmete mich meinem Essen. Das Gespräch zwischen Leo und Marie bekam ich so halb mit, äußerte mich aber nicht dazu, wie alle andern von unsrem Tisch.

Nachher wollte ich meine Ruhe und ging schnell auf mein Zimmer. Ich wählte die Nummer meiner Tante und wartete ein paar Töne ab bis ich de Stimme meiner Tante hörte: „Hallo?" „Hi ich bin's", meinte ich und versuchte nicht so zu klingen, wie ich mich den ganzen an fühlte. „Oh hi Hayzel.", rief sie mit erfreuter Stimme. Ich musste mir den Hörer vom Ohr weghalten, um keinen Hörsturz zu bekommen.

„Wie gehts dir und was gibts an der Academy?", fragte sie noch immer fröhlich. „Mir gehts soweit gut. Es ist eigentlich nichts passiert. Nichts erwähnenswertes.", meinte ich und ließ die Sache mit Kyle absichtlich aus. „Hey äh ich wollte dich was fragen.", fing ich an. „Was gibts, süße?", fragte meine, noch immer fröhliche Tante. „Ich wollte wissen ob du dir sicher bist, dass Mom und Dad Whites waren? Ich habe nämlich das Gefühl, dass das nicht so war.", fuhr ich fort und ihre gute Laune verschwand von der einen auf die andere Sekunde.

„Ich wusste, dass ich irgendwann auspacken würde.", meinte sie und klang ein wenig traurig.

„Deine Eltern, waren Whites ja, aber auch Genträger. Deine Ur- Ur- Großeltern waren Moons. Seitdem gab es in der Familie keine mehr. Deine Ur- Ur- Großeltern wurden, kurz nachdem deine Ur- Großmutter geboren wurde, umgebracht.", fuhr sie fort und mich überkam ein fetter Schauer. Ich musste mich, mit der Hand vor dem Mund, auf mein Bett setzten, um die Neuigkeiten zu verarbeiten.

„Und dann?", fragte ich etwas unsicher. „Sie konnte sich ihr Leben lang verstecken, aber sie wurde im Alter von 27 Jahren gefunden. Sie wurde gezwungen sich zu verwandeln, was sie auch daraufhin tat. Wie sich herausstelle, war sie die erste White in der Familie und das kommt daher, weil die Mutter von ihrem Vater eine White war. Sie war die erste Genträgerin in der Familie.", erklärte sie weiter.

Mir stockte der Atem und ich hörte ihr gespannt zu. „Nach ihr kamen nur noch Whites. Dies war leider kein Grund, die Morde zu stoppen. Ich bin mir sicher sie suchen dich schon überall, weshalb du dich zurückhalten solltest." Ich konnte nicht mehr sprechen, bis ich eine Minute in den Hörer schwieg.

„Wieso habt ihr über meine Rasse gelogen?", meinte ich noch immer geschockt. „Wir wollten dich schützen. Am liebsten hätten wir gesagt, dass du ein Black oder Grey wärst, aber da du deine Fellfarbe selber gesehen hast, konnten wir das nicht. Uns war bewusst, als wir erfahren haben, dass deine Eltern ermordet worden sind..." „Warte meine Eltern wurden ermordet! Ich dachte sie wären bei einem Flugzeugabsturz gestorben?", rief ich in mein Handy. „Das sind sie süße, aber das Flugzeug wurde wegen ihnen manipuliert, wie ich vor ein paar Monaten erfahren habe. Tut mir leid, dass du es so erfahren musst.", antwortete sie und klang dabei bedrückt.

Ich schwieg wieder. „Was habt ihr erfahren?", fragte ich und versuchte nicht aufgelöst zu klingen, was ich nur so halb hinbekam. „Wir wussten, dass wir dich darüber aufklären mussten, weil deine Mom es noch nicht übers Herz gebracht hatte. Du bist die erste seit Generationen, die wieder ein Moon ist.

Hayzel du solltest auf dich aufpassen.", sagte sie noch zum Abschluss und es klang als würde sie leise schluchzen. „Ok, Danke", antwortete ich leise und musste mich krass zusammenreißen nicht loszuheulen. Zumindest nicht am Telefon.

„Gehts dir gut?", fragte mein Onkel Alex, der das Gespräch anscheinend mit bekam. „Ja so semi gut. Ich denke, ich sollte eine Nacht darüber schlafen um die ganze Sache zu verdauen.", meinte ich mit einem leisen schluchzen. „Das denke ich auch.", antwortete Andri. „Ok dann gute Nacht", kam schnell von mir, bevor ich auflegte.

Ich starrte einige Sekunden mein Handy an, bis es auf den Boden fiel und ich heftig zusammenbrach.

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