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𝐾𝑦𝑙𝑒
Ich kam an der Villa an und mir wurde schon direkt die Tür von Nadia geöffnet. Ich legte meinen Helm in die Ablage und steuerte auf die Tür zu.

„Danke", meinte ich zu Nadia, die mir die Tür auf hielt und leicht lächelte. Ich ging in das Büro meines Vaters und konnte ihn schon an seinem Schreibtisch sitzen sehen. Er war in irgendwelche unterlagen vertieft.

„Hi Dad!", begrüßte ich ihn leise. „Da bist du ja endlich", meinte er kalt und würdigte mir keinen Blick. ich setzte mich auf den Stuhl gegenüber von ihm.

„Du wolltest mit mir reden?", fragte ich in der Hoffnung, er würde mich jetzt beachten. Das tat er auch.

„Ja. Ich habe zu Ohren bekommen, dass du eine Moon Wölfin in den Wäldern gesehen hast, stimmt das?", fragte er neugierig, blieb aber immer noch kalt. Ich hasste es wenn er kalt mir gegenüber ist. Nur wenn ich es ansprechen würde, würde ich vermutlich wieder Schläge kassieren.

„Ja es stimmt. Ich könnte diese goldenen Augen nie vergessen.", meinte ich. „Weißt du wer es ist?", bei dieser Frage zog sich was in mir zusammen und ich brauchte einige Sekunden bis ich den Kopf schüttelte. Mein Herz raste.

„Ok, ich möchte, dass du es herausfindest!", befahl er mir und mir stockte der Atem. „Wieso?", fragte ich und versuchte selbstbewusst zu klingen.

„Weil du sie dann umbringen wirst.", meinte mein Vater und ich schaute ihn mit aufgerissenen Augen an. Er sah es nur nicht, weil er wieder in seine Arbeit vertieft war.

„Das kannst du nicht von mir verlangen.", motze ich und bekam wieder die Aufmerksamkeit von meinem Vater. „Und ob. Ich bin dein Dad und ich bin mir sicher, dass du genauso willst wie ich, dass wir die stärksten Wölfe bleiben, richtig?", fragte er und ich schaute ihn geschockt an.

„Ich muss hier raus!", meinte ich und erhob mich von meine Stuhl. „Du bleibst hier Junge. Du wohnst hier, ich hoffe das ist dir bewusst.", rief mein Dad und ich erstarrte. „Ich wohne bei Trojan in der Wohnung. Wieso sollte ich bei einem Mann wohnen, der sie überhaupt nicht um mich kümmert und sich einen Dreck um mich schert?", sagte ich genervt und hoffte, dass er nicht ausrasten wird. Aber zu meinem Glück tat er das.

„Junge ich bin dein Vater, dein Schulleiter und dein Alpha. Ich schere mich um dich, nur habe ich nicht die Zeit mich um dich zu kümmern. Dafür haben wir Nadia.", schrie er mich an und erhob sich von seinem Stuhl. Ich sog scharf die Luft ein und hoffte er kommt nicht um den Tisch rum. Doch das tat er.

„Dann zeig mir das. Seit Mom nicht mehr da ist, habe ich dich nur gesehen, als du mich hierher bestellt hast. Falls du dich nicht daran erinnerst, Issy ist noch vor Mom gestorben und daran bist du Schuld. Du hättest sie nicht hängen lassen sollen und danach konnte man merken, dass du sich nicht mal geliebt hast. Sonst wärst du zu ihrer Beerdigung aufgetaucht. Sie war deine Tochter und erst 14.",

Der hat gesessen, denn im nächsten Moment spürte ich einen starken Schmerz an meiner Wange. Er hat mich mal wieder geschlagen und ich konnte keine Reue erkennen. „Isabelles Tod war ein Unfall. Sie wurde von einem Omega in Stücke gerissen und ich war nicht rechtzeitig da.", schrie er mich an. „Ohh du warst rechtzeitig da. Du standest nur da und hast zugeschaut.", konterte ich und konnte wieder einen Schlag einstecken.

Ich bekam keine Antwort und wollte aus dem Büro raus und nach Hause. Ich schaffte es bis zur Haustür, aber dann zog mich mein Dad zurück. „Du wirst nur noch ins Dorf fahren, wenn du Schule hast. Haben wir uns da verstanden?", sagte er in einem bedrohlichem Ton. Ich nickte nur genervt.

Er zog mich in ein Zimmer und sperrte mich dort ein.

Jetzt konnte ich das Abendessen auch knicken. Ich hätte gerne Hayzels Gesicht gesehen, wenn sie mich wieder sah. Und jetzt war es aussichtslos.

Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und schrieb Trojan, dass ich heute nicht mehr zurück komme. Er verstand sofort wieso.

Ich legte mich aufs Bett und schaltete die Playstation ein. Erst wollte ich zocken, doch dann entschied ich mich für Netflix. Ich schaute grad Blacklist.

Aus einer Folge wurde vier oder fünf. Der Himmel wurde immer dunkler und ich konnte den Neumond erkennen. Ich starrte aus dem Fenster, auf unseren Wald und wollte ne Runde laufen.

Es klopfte auf einmal. „Herein", rief ich Richtung Tür. Sie öffnete sich und ich hörte meine Dad reinkommen. Ich schaute immer noch aus dem Fenster. „Was willst du?", fragte ich ihn ohne ihm einen Blick zu würdigen.

„Ich wollte dich nochmal an deine Mission erinnern, die du morgen durchführen wirst.", meinte er und wirkte genervt und gelangweilt. „Ok?", frage ich zurück und schaute immer noch aus dem Fenster.

„Sieh mich gefälligst an wenn ich mit dir rede!", reif er in meine Richtung und ich drehte mich um.

Das sollst du mal bring Ky.
Dann würde ich wieder geschlagen werden.

„Ok. Ich werde sie ausfindig machen.", meinte ich und versuchte ruhig zu bleiben, was tatsächlich klappte. „Du wirst sie nicht nur ausfindig machen, Junge. Du wirst unserem Namen alle Ehre machen.", meinte er und ging ein paar schritte in mein Zimmer rein. „Nur damit das klar ist, ich werde sie nicht töten.", stellte ich klar. „Das wirst du, Junge. Ob du willst oder nicht.", erklärte er. „Werde ich nicht. Ich kann euch ihren Namen verraten, wenn ich sie gefunden habe.", log ich und musste mich zusammen reißen, nicht weich zu werden.

Ich dachte schon die ganze Zeit an Hayzel und daran wie ich versuche sie zu beschützen.

„Ich hoffe ich kann mich auf dich verlassen,", meinte mein Dad und sah mich scharf an. „Kannst du!", stellte ich klar und beobachtete wie er mein Zimmer verließ.

Ich widmete mich wieder meinem Fenster und starrte in den Wald. Ich versuchte verzweifelt eine Möglichkeit zu finden sie zu schützen. Ich kam auf nichts.

Ich legte mich in mein Bett und versuchte an was positives zu denken. Mir kam der Kuss wieder in die Gedanken. Ich musste lächeln. Diese perfekten Lippen, wie sie sich an meine anpassten, ihr unglaublicher Geruch nach Vanille und wie sie sich auf den Kuss einließ.

Ich dachte noch an sie als ich einschlief.

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