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𝐾𝑦𝑙𝑒

Ich sah wie Marie und der Rest der Truppe den Speisesaal betreten hatte, doch Hayzel war nicht dabei. Ich war kurz davor, zu ihr hinzugehen und sie zu fragen, doch das kam mir dann ein wenig stalkerhaft vor. Ich starrte nur in die Richtung, der Person, die ich am meisten hasste und merkte irgendwann, dass ich mich aufführte wie ein kranker Teenie. Ich schüttelte meine Gedanken wieder ab und widmete mich wieder meinem Rudel.

Von Trojan konnte ich ein wirklich komisches lächeln ernten und ich verdrehte nur die Augen.

/ Du sagst mir gleich was los ist! /, merkte er an und ich versank wieder in meine Gedankenwelt.

Was ist mit dem Mädchen los?
Seh ich so aus als würde ich das wissen?
Nä, deswegen solltest du sie drauf ansprechen!
Wie denn wenn sie sich nicht blicken lässt?
Geh doch gleich rüber!
Ich weiß nicht, das wirkt so als würde ich weich werden und das will ich unter keinen umständen.
Junge du bist schon weich. Du wirst eifersüchtig, wenn sie einen anderen umarmt.

Diese Aussage machte mich wütend, aber nicht so, dass ich aufstand. Ich ließ das Frühstück und die erste Stunde Chemie über mich ergehen und konnte nicht anders als an sie zu denken. Eigentlich sollte ich mich einen Dreck um sie scheren, doch irgendwas in mir wollte sich sorgen um sie machen.

Kurz nach dem Frühstück hat mich mein bester Freund ausgepresst und ich hab ihm alles gesagt. Ich kann keine Geheimnisse vor ihm haben, das krieg ich nicht übers Herz. Es fühlt sich dann an als würde ich ihn anlügen und das hatte ich auf keinen Fall vor. Wir sind zusammen aufgewachsen und waren sowas wie Brüder.

Er hat gesagt, dass ich auf sie stehen würde. Ich hatte es abgestritten, doch ich hab ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung was ich fühle. Ich hatte nie vor, irgendwelche Gefühle zu entwickeln. Seien es negative oder positive.

Ich hatte nach Chemie eine Freistunde. Ich bin, ohne wirklich darüber nachzudenken, ins White viertel gegangen und hab sie gesucht. Ich wusste wo sie wohnte, weil ich wusste wo Marie wohnte und da sie Mitbewohnerinnen sind, erklärt sich das ja von selber.

Ich sah wie grade eine Rollo hoch gefahren wurde und ich versuchte mich zu verstecken, denn ich hatte kein Bock, dabei erwischt zu werden und schon gar nicht von ihr.

Warum nochmal bin ich hier?
Weil du auf sie stehst und bitte streite es nicht weder ab. Damit belügst du dich nur selber.

Ich schmollte ein wenig und sah sie vom Fenster weggehen. Das was ich an ihr erkennen konnte, sah nicht gut aus. Geschwollene Augen und riesige Augenringe. Ich machte mir jetzt offiziell sorgen.

Hayzel
Ich wachte heute morgen nicht durch Marie oder meinen Wecker auf. Sie hat mich schlafen lassen und dafür war ich ihr sehr dankbar. Ich machte die Rollos hoch und ging dann zu meinem Wandspiegel. Ich hatte geschwollenen Augen und fette Augenringe. Ich konnte verstehen. Ich fühlte mich auch nicht besonders gut. Ausgelaugt und zerstört.

Ich ging runter um was zu essen. Die Uhr in der Küche verriet mir, dass wir es halb 10 hatten. Ich machte mir einen Früchte-Tee und scrollte ein wenig auf meine Handy rum. 20 neue Follower auf Insta. Mir war grad gar nicht zu Mute nach Social Media.

Ich legte mein Handy weg und dachte direkt an das Gespräch gestern Abend. Hätte ich vielleicht nicht tun sollen, denn ich hatte schon wieder eine Träne im Auge.

Erst jetzt bemerkte ich Maries Zettel und atmete nochmal erleichtert aus. Sie war so eine gute Freundin. Carlos hat sie auf jeden Fall verdient. Er ist genauso wie sie.

Nach einigen Minuten, bekam sie eine Nachricht von einer unbekannten Nummer.

Hey Hayzel,
Ich würde gerne mit dir Kontakt auf nehmen, ohne das du mich direkt abweist. Ich werde meine Identität geheimhalten, falls du nach fragst.
Du wirst dich jetzt wahrscheinlich fragen warum. Tja das ich eigentlich ganz einfach. Ich bin jemand der dir in Zukunft nahe stehen wird.
Woher ich das weiß? Das wirst du selber bald erfahren.
Ich bitte dich, gib mir eine Chance.

B.A.

Die Nachricht hat mich tatsächlich verwirrt. Ich hatte grad überlegt zurück zu schreiben, habe es dann aber gelassen.
Stattdessen bin ich ins Wohnzimmer und hab ein Buch über Moons gefunden. Es sah aus wie eins aus der Bibliothek. Brauner Umschlag und ein einzelnes Wort auf der ersten Seite. Das aus der Bibliothek hatte einen schwarzen Umschlag und ein auch ein einzelnes Wort.

Ich blätterte durch die Seiten und bemerkte, dass das gleiche drin stand wie in dem anderen. Ich wollte das grad unbedingt holen, doch als ich wieder in den Spiegel sah, konnte ich das vergessen.

Ich nahm mir dann die Fernbedienung und setzte mich aufs Sofa. Ich startet Netflix und zog mir einen Folge Haus des Geldes rein. Aus einer wurden zwei, drei... Bei der fünften hörte ich einen Schlüssel in der Tür und kurz darauf kamen Marie und Elia rein.

Moon AcademyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt