[30] • Stille Angst

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Manchmal vergaß ich, welchen Ehrgeiz Cleo besaß

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Manchmal vergaß ich, welchen Ehrgeiz Cleo besaß. Seitdem ich auf die Sensationsnachricht zu unserem Sieg reagiert hatte, bombardierte sie mich mit Ideen, wie man diesen Erfolg angemessen zelebrieren konnte. Ich hatte sie bereits so weit heruntergehandelt, dass sie nicht mehr auf eine durchzechte Partynacht beharrte und auch mit etwas Gemütlicherem einverstanden war. Aber um eine kleine Feier im Kreise des Dagobert-Teams würde ich wohl nicht mehr drumherum kommen. Mel und besonders Markus würden es mir zumindest danken, dass ihnen ein Clubbesuch erspart blieb. Ich sprach den beiden eine ähnlich geringe Tanzlust zu wie mir selbst. Und Lars hatte ich auch nur ein einziges Mal auf dem Herbstball tanzen sehen. Die Körperkontrolle, die er beim Basketballspielen bewies, hatte ihn dabei auch eher im Stich gelassen. Die langen Arme, die ihm beim Sport einen Vorteil verschafften, hatten dabei eher wie störendes Beiwerk ausgesehen.

»Cleo ist einfach unverbesserlich«, stieß ich geschlagen aus, während ich noch einmal unseren bisherigen Chatverlauf durchging. Ich würde einlenken müssen, das wusste ich, sonst würde sie irgendwann wieder unerwartet vor der Haustür stehen und mich dorthin schleifen, wo sie mich haben wollte. Da war es mir lieber, darauf eingestellt zu sein, was mich an dem Abend erwarten würde.

»Ihr solltet vielleicht nicht das ganze Preisgeld auf den Kopf hauen, aber so eine kleine Siegesfeier habt ihr euch doch echt verdient«, nahm Jasper Cleos Argumentationslogik auf. Natürlich hatten die beiden grundsätzlich recht, aber mir persönlich hätten die schriftlichen Glückwünsche und die fünftausend Euro auf dem Schulkonto auch gereicht, ohne zusätzlich ein großes Bohei zu veranstalten. Aber ich wusste auch, dass ich mit dieser Ansicht alleinstand. Alle anderen wollten der Anstrengung der letzten Wochen Ehre erweisen und feiern. Ich war überstimmt.

Ich seufzte. »Sag das nicht. Bei Cleo weiß man nie.«

Ich warf Jasper einen vielsagenden Blick zu, den er vermutlich gar nicht bemerkte, da er sich vielmehr auf den Straßenverlauf vor sich konzentrierte, während hinter ihm am Fenster die grüne, sonnendurchflutete Landschaft vorüberzog. Er hatte angeboten, als Ausgleich für meinen Fahrdienst den Rückweg nach Hause zu übernehmen, jetzt wo das Auto wieder problemlos funktionierte. Zudem hatte mein Handy nicht aufgehört, Geräusche von sich zu geben, worauf er gemeint hatte, ich würde wohl gerade anderweitig dringender gebraucht. Was wahrscheinlich stimmte. Ich wollte mir nicht vorstellen, was Cleo auf die Beine gestellt hätte, hätte ich sie in ihrem Eifer nicht gestoppt. Vielleicht wäre dann wirklich nichts mehr von dem Preisgeld übergeblieben.

Und mit der Flut kamst duWo Geschichten leben. Entdecke jetzt