Kapitel 8

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Percy POV:

Noch immer war ich völlig sprachlos über Meliodas, und das nicht nur, weil er irgendwie Klone von sich erzeugen konnte. Sprachlos war ich auch über die Tatsache, dass er sein Wirtshaus magisch verkleinern konnte, sodass es in seine Reisetasche passte. Anscheinend wurde es magisch von einem anderen Mitglied seines Ordens bearbeitet. Doch die Frage nach seinem Überleben war noch immer präsent in meinen Kopf
"Meliodas, wie konntest du überleben. Was hast du gemacht?"

Sein scheinbar typisches Grinsen war mal wieder prominent auf seinem Gesicht
"Das war keine magische oder angeborene Fähigkeit. So viel kann ich dir versichern. Mein Schwert hat diese Fähigkeit."
Meine Augenbraun gingen hoch, gefühlt bis zum Haaransatz
"Dein Schwert?"
Er nickte
"Mein Schwert, welches Lostvayne heißt ist ein heiliger Schatz. Du kannst es dir wie den Herrscherblitz des Zeus oder den Dreizack des Poseidon vorstellen. Die heiligen Schätze waren von den Göttern geschmiedete Schätze für Menschen, die für die Göttern kämpften. Jeder dieser Schätze hat besondere magische Fähigkeiten, die auf seinen Besitzer zugeschneidert wurden. Mein Schwert kann Klone von mir erschaffen. Das Warum wirst du noch lernen. Es gibt dutzende Schätze. Für deine Art gibt es auch einen passenden Schatz. Anaklusmos. Ein Schwert, geschmiedet für die Kinder des Poseidon. Es verstärkt die Verbindung zum Wasser und gibt dir Kraft. Leider hat Poseidon momentan das Schwert. Der Herrscherblitz verstärkt Zeus enorme Fähigkeiten Blitze zu kontrollieren und zu schmeißen."

Ich sah ihn noch immer fragend an
"Warum habe ich dann noch nie davon gehört. Solche Waffen müssten ja eigentlich bekannt sein."
Er seufzte
"Was glaubst du wohl. Die Götter hatten irgendwann Angst vor den Waffen. Sie jagten viele Besitzer, versuchten das Wissen über die Waffen vergessen zu machen. Meine Waffe konnten sie mir nicht abnehmen."
Ich schüttelte traurig den Kopf
"Zeus und einige andere Olympier scheinen wirklich paranoid zu sein. Das ist schade. Dabei sollten sich die Götter um das Wohlergehen aller Lebewesen kümmern."

Meliodas zuckte mit den Schultern und trank einen tiefen Schluck aus seiner Weinflasche. Ich sagte nichts dazu. Anscheinend gehörte dies zu ihm dazu
"Wohin gehen wir jetzt?"
"Jetzt suchen wir nach den anderen Mitgliedern meines Ordens. Denn wir werden die Stärke aller gebrauchen, wenn wir den bevorstehenden Konflikt überleben wollen."
"Konflikt?" Fragte ich verwirrt.
Wissend sah er mir in die Augen
"Du warst doch sicherlich in Delphi. Dein bloßes Erscheinen sagt schon Probleme vorraus. Immerhin bist du eine der größten Gefahren für die Herrschaft der Olympier. Sie werden alles daran setzten dich beseitigen zu wollen. Nicht alle Götter, das ist klar, aber einige werden deinen Tod wollen. Und du wirst auch nicht mehr lange geheim bleiben können. Früher oder später wird ein Gott deine Macht spüren und spätestens dann solltest du bereit sein zu kämpfen.

Aber das ist nicht der Konflikt, von dem ich rede. Der große Krieg wird erneut aufflammen und er wird Tod und Verderben mit sich ziehen. Die ersten Ausläufer sind schon zu beobachten. Die Götter mögen die Sterblichen für ihr Vergnügen benutzen, aber da steckt mehr dahinter. Ich spüre da eine alte Macht dahinter. Merke dir dies."

Ich nickte, aber streckte sofort meine Sinne weiter aus. In der Natur war meine Macht am stärksten. Zuerst spürte ich nur den Frieden und das Leben. Doch ganz am Rand meiner Wahrnehmungen, da war eine dunkle Macht. Kaum spürbar, nicht sehbar und nur zu erkennen, wenn man über ein großes Gespür verfügte. Mein Blick wanderte zu Meliodas, der vor mir durch den Wald ging. Er hatte dieses Gespür. Doch was war er? Er war kein Mensch. Kein Mensch, auch kein Halbgott konnte solche Macht besitzen. Ein Gott konnte er auch nicht sein. Es mag zwar nur ein Klon gewesen sein, der von einem Pfeil getroffen wurde, aber ein Klon war ja eine genaue Kopie des Originals. Meliodas hatte also keinen Ichor. Selbst mein Blut hatte eine goldene Farbe angenommen. Hinter diesem Jungen steckten viele Geheimnisse. Vor allem, da er schon sehr alt sein musste. Auch sein Name war mir noch ein Geheimnis. Wieso hatte er das Attribut des Zorns? Meliodas schien seine Emotionen gut kontrollieren zu können.

Der Sohn des FeuersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt