Kapitel 12

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Percy POV:

Ich mag der Sohn des Meeresgottes zu sein, aber ich merkte doch schnell, dass das lange Reisen auf Schiffen nichts für mich war. Das geschaukel, der salzige Film auf dem Schiff, die Enge und eigentlich alles andere machten eine Schifffahrt für mich nicht angenehm. Immerhin wurde ich nicht seekrank. Damit hätte man mich für mein Leben aufgezogen. Escanor, der mit seiner Brille wie ein verängstigter und schmächtiger Mann aussah, erging es da doch deutlich schlimmer. Der arme Mann lehnte sich fast die ganze Reise über die Rehling um sein Essen über Bord zu spucken. Dabei dauerte die Fahrt nicht lange. Da der Hochsommer vorbei war und sich der Herbst gemeldet hatte war auch der Wind im Mittelmeerraum deutlich stärker als sonst. Nach nur drei Tagen kamen wir in Sizilien an. Meine Tochter war auch froh wieder einen festen Boden unter den Füßen zu haben. Der Tiger war mittlerweile schon für meine Tasche zu groß geworden. Nur dank Merlin und ihren Pillen, die das Lebewesen was sie einnahm verkleinerte, passte sie noch in meine Tasche.

Der Krieg aus der griechischen Kernwelt holte uns aber auch hier ein. Ein Mann namens Dionysios hatte die Macht an sich gerissen und regierte nun ein großes Gebiet der Insel als Tyrann. Er war auch daran beteiligt, dass die Spartaner Unterstützung auf See erhielten. Diesen Kriegsanstrengungen entsprechend sahen wir im Hafen auch fast ausschließlich Galeeren liegen, die für den Krieg vorbereitet wurden. Die Kriegssaison neigte sich zwar dem Ende, aber für den nächsten Frühling war alles schon bereit.

Wir versuchten uns deshalb aus dem Trubel der Stadt herauszuholen und wanderten auf dem schnellsten Weg aus der Stadt und auf die offene Ebene
"Also Merlin, wo genau müssen wir hin? Ich sehe hier keinen Wald." Sagte Meliodas. Merlin lächelte. Es war eines dieser Lächeln, die einem mehr Angst als Zuversicht bereiteten
"Etwas zwei Tage nördlich von hier sollten wir auf den Wald treffen."
Außer Merlin, die wie üblich am schweben war, stöhnten alle. Wenn ich ehrlich war, dann wollte ich auch lernen zu schweben. Das wäre schon ziemlich cool gewesen.

Nach nur wenigen Stunden Marsch wurde es dunkel. Meliodas holte sein Wirtshaus aus seiner Tasche und brachte es auf Originalgröße. Ich musste unbedingt erfahren wie das möglich war. Es musste mehr sein als nur eine Manipulation des Nebels. Noch bevor ich mich allerdings zur Ruhe setzen konnte flammte der Kamin auf und meine Mom kam zum Vorschein. Nach einer kurzen Umarmung nahm und einer sehr freundlichen Begrüßung den anderen Mitgliedern gegenüber nahm sie mich zur Seite
"Ich brauche deine Hilfe. Dringend."

Damit erzählte sie mir woran sie arbeitete. Die Gefangennahme von der Göttin der Liebe klang ziemlich verwegen, aber ich hielt meine Zunge im Zaun. Doch am Ende verstand ich nicht, wozu nun meine Hilfe nötig war. Hestia lächelte aufmunternd
"Ich kann es dir nicht sagen. Du wirst es selber herausfinden müssen. Du bist die einzige Chance, die Aphrodite noch hat. Also, was sagst du?"

"Und was ist mit meiner Aufgabe hier? Ich kann sie nicht einfach so zurücklassen."
Hestia nahm mein Hände in die ihre
"Das wird nicht lange dauern. Wahrscheinlich nur die Nacht. Wir werden das Risiko eingehen dich zum Olymp zu teleportieren und dann zurück hier hin."
Die Nacht hatte ich ja eigentlich Zeit. Deshalb nickte ich
"Also gut. Ich werde mitkommen. Zunächst muss ich es aber den anderen sagen."
Hestia lächelte erleichtert
"Da bin ich aber froh. Sorge, ich habe den anderen schon über Telepathie bescheid gegeben. Wir können sofort aufbrechen."

"Wieso warst du dir so sicher, dass ich mitkommen würde? Es war ja nicht so, als ob ich sofort zugestimmt hätte."
Hestia lächelte fast schon blendend
"Das ist doch naheliegend. Weil ich deine Mutter bin und dich sehr gut kenne. Du erfüllst jede meiner Erwartungen und Vorstellungen. Daher war ich mir sicher, dass du mitkommen würdest."
Ich grinste. Meine Mom kannte mich tatsächlich am Besten. Noch immer meine Hand haltend spürte ich die Flammen um uns herum und wir verschwanden. Als das Spektakel vorbei war befand ich mich in einem unbekannten Raum, aber nur nach dem Gefühl und der Ausstattung des Raumes nach konnte ich sagen, dass es zu meiner Mom passte. Alles fühlte sich friedlich und wohnlich an.

Der Sohn des FeuersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt