Kapitel 21

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Elizabeth POV:

Mit dem kleinen Tiger in der Hand ging ich zum Schlachtfeld zurück. Hätte ich meine Flügel benutzen können, dann wäre ich deutlich schneller gewesen, aber ich wollte meine geringe Magie beisammen halten. Da meine Flügel magisch waren und nicht von Geburt an existierten musste ich sie ständig durch Magie versorgen. Die Schlacht war nicht nur von weitem zu hören, sondern mittlerweile auch von weiten zu sehen. Blitze, Wasser und andere Magie flogen durch die Luft. Auf einer Seite der Schlacht schien sich der Wind zu sammeln, aber Minuten später war alles wieder ruhig. Was auch immer passiert war, es musste Tote gegeben hatten. Bestätigt wurde diese Vermutung durch flüchtende sterbliche Soldaten, die allem Anschein nach für Zeus gekämpft hatten. Wieso mussten Zeus und seine Verbündeten denn schon wieder die Sterblichen in diesen Konflikt der Götter hineinziehen?

Der Verlust von Leben ging mir immer sehr nahe. Seitdem ich Meliodas kennen gelernt hatte verstand ich den Wert von Leben deutlich besser als vorher. Wo ich zuvor noch als blutige Elli einen Namen hatte und ohne Gnade hunderte Feinde vernichtete, so wollte ich danach für diese Sünde büßen und so viele Leben wie möglich retten. Und ich wusste, dass es Meliodas genau so erging. Leider waren die Götter nicht dafür bekannt die Menschheit in friedliche Gebilde zu verbinden, die Kriege unnötig machten. Stattdessen befeuerten die Götter und vor allem der Olymp diese Konflikte und nahmen daran sogar teil.

Aber dann schüttelte ich mental den Kopf. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, um über gut und schlecht zu philosophieren, sondern um diese Schlacht für den unbekannten Gott zu gewinnen und dabei Meliodas zu retten. Was keiner wusste war, dass sein Vater ihn mit einem Fluch belegt hatte und sein momentaner Kampf mit seiner momentanen mentalen Belastung brachten ihn gefährlich nahe ans Auslösen des Fluches. Sollte dies passieren, dann würde Zeus dagegen wie ein Engel der Güte und des Friedens aussehen. Vor allem wenn man noch in Betracht zog, dass mit Meliodas noch die Soldaten der Dämonen erwachen würden. Doch selbst mit meinen wenigen Kräften spürte ich es. Diese dunkle Präsenz am Rande der Wahrnehmungen. Diese Macht, die nicht in der Welt der Sterblichen existieren sollte und nur darauf zu warten schien, dass sie befreit werden würde und sie Tod und Verdammnis bringen könnte.

Ohne es zu merken war ich mittlerweile so schnell ich konnte am sprinten. Ich musste das um jeden Preis verhindern. Nach mehreren Minuten war ich endlich angekommen und sah, dass sie Schlacht noch immer im vollen Gange war. Es schien so, als seien es Naturgeister und Feen gegen Naturgeister und Menschen, wobei die ersterer Gruppe numerisch deutlich in der Unterzahl war. Dafür waren sie magisch deutlich stärker aufgestellt als die zweite genannte Gruppe. Natürlich war die Stärke der beiden Kontrahenten unerheblich. Der Kampf würde von dem entschieden werden, der zuerst die gegnerischen Generäle besiegen würde. Und diese Generäle waren entweder Götter, oder Individuen wie Meliodas und die Seven Deadly Sins, die auf der gleichen Stufe waren wie ein Gott. Nur sie würden den Sieger bestimmen.

Als ich dann eine Schockwelle spürte und einen Sturm aus Dunkelheit sah, da wusste ich, dass der Kampf noch lange nicht vorbei war. Der Krieg ging erst dann richtig los. Jetzt warf ich meine Vorsicht mit der Kraft über Bord. Es hatte keinen Sinn Kraft zu sparen, wenn eine Naturkatastrophe die Welt bedrohte. Mit vollem Tempo flog ich zur Quelle der Macht.

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Percy POV (Einige Minuten zuvor)

Die Kraft, die mir Aphrodite gegeben hatte half meinem Körper sich wieder zu regenerieren. Als Gott des Kampfes versuchte ich aus dem Kampf Kraft zu ziehen. Auch aus der nahen Natur zog ich so viel Kraft ein wie ich konnte, ohne dabei den Wald zu schaden. Schlussendlich hatte ich vielleicht die Hälfte meiner eigentlichen Stärke wieder. Es musste reichen. Als ich mich deshalb wieder der Schlacht widmete sah ich entsetzt, dass Merlin und die anderen aufgehört hatten zu kämpfen. Aber nicht weil sie gewonnen hatten, sondern weil Meliodas es mit allen gleichzeitig aufnahm und dabei auf keinen Rücksicht nahm. Die dunkle Macht die von ihm ausging war gigantisch. Hephaistos lag schon auf dem Boden, mehr tot als lebendig.

Der Sohn des FeuersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt