Kapitel 25

481 17 0
                                    

Percy POV:

Zwei Monate nach den Prozessen war endlich Frieden eingekehrt, auch wenn ich wusste, dass er nur vorübergehend war. Meine Wunden waren vollständig verheilt und ich durfte sogar wieder meine Magie benutzen. In dieser Zeit hatte Athena den zweiten Rat gegründet, bestehend aus 12 gewählten Motgliedern der göttlichen Welt. Die Wahlen mussten zwar noch stattfinden, aber alle Wesen des Olymps waren motiviert ihren Kandidaten zu unterstützen. Ich hatte auch mitbekommen, dass es einige wenige Kritiker gab. Vor allem die sehr kleinen und schwachen Götter wollten den olympischen Rat und das Königtum abschaffen. Dies würde jedoch, nach meiner Meinung und der der meisten anderen, zu absoluten Chaos führen.

Die Götter des olympischen Rates waren nicht nur erfahrene Götter, sondern besaßen auch die größte Macht auf dem Olymp. Götter wie Athena, Hekate oder Apollo waren durch ihre gewaltigen Domänen alleine in der Lage ein Dutzend schwacher Götter zu besiegen. Ohne das Einbinden der großen Götter stand der Friede auf dem Olymp doch in Gefahr. Denn was würde 10 mächtige Götter darain hindern den Befehl eines schwachen Rates zu verweigern? Aber es war zum großen Glück nur eine kleine, wenn auch penetrant Minderheit.

So forderte mich einer dieser Götter, der Gott der Trauben, zu einem Kampf heraus. Er war sich sicher, dass die Stärke eines Gottes nicht von seinen Domänen und der eigenen Fähigkeit abhängig war, sondern jeder Gott gleich stark war. Dieser Irrtum wurde ihm ausgetrieben. Es war auch kein wirklicher Kampf. Weiterhin ohne Magie oder Waffwn zu verwenden schlug ich ihn Bewusstlos mit einem, nach meinen Maßstäben, sanften Schlag. Immer wenn ich an diese sinnlose Aktion dachte musste ich den Kopf schütteln. Was hatten die Leute nur an sich, dass sie einen immer wieder herausfordern wollten? Ich wollte auch nicht gegen sie kämpfen, aber was blieb mir anderes übrig? Hätte ich gekniffen, dann hätte dies nur noch mehr Öl in Feuer gegossen.

Nach diesem kleinen Aufbäumen war jedoch Ruhe eingekehrt und der Olymp bereitete sich heimlich auf den bevorstehenden Krieg vor. Hephaistos, der eine besonders harte Strafe bekommen hatte war unerlässlich dabei Waffen, Rüstungen und weitere Kriegsmaschinen herzustellen. Seine Strafe war, dass er für hundert Jahre keine lebende Seele sehen oder hören durfte. Er war in seinem Palast gefangen. Nahrung, in Form von Nektar und Ambrosia wurde ihm gebracht wenn er schlief. Anweisungen für Waffen und sonstiges wurden ihm per Brief zugeschickt. Vielleicht würde dem Gott dadurch bewusst werden, wie wertvoll andere Wesen sein konnten, seien dies nun Götter oder Menschen.

Daneben befreiten wir von Zeus eingesperrte Titanen wie Leto und Calypso. Artemis und Apollo weinten wie kleine Kinder als sie ihre Mutter wiedersehen durften. Calypso traute uns am Anfang nicht, was ich auch verstehen konnte, aber schlussendlich war sie von unserem guten Willen überzeugt. Sie wollte nun nach der Gefangenschaft die Welt bereisen.

Der neue Olymp versuchte auch beruhigend in den Konflikt der Menschen einzugreifen. Wir mussten jedoch feststellen, dass es dafür schon zu spät war. Der Konflikt hatte fast alle griechischen Staaten erfasst und war nicht mehr zu stoppen. Und es sah auch nicht danach aus, als würde er in absehbarer Zeit stoppen. Dabei waren die Menschen entscheidend, sollten die Dämonen die komplette Welt bedrohen. Im Grunde genommen hatten die Sterblichen ohne göttliche Kraft keine Chance gegen einen Dämon. Aber für das Auffüllen der eigenen Reihe waren sie im Notfall essentiell. Mit den richtigen Waffen konnten sie sogar einem Monster gefährlich werden. Aber durch die klaren Stärken der Kriegsparteien war eine erfolgreiche Hilfe in wie Ferne gerückt.

Während Sparta mit seinen Verbündeten, dem Peloponnesischen Bund benannt nach der geographischen Lage Spartas das Land kontrollierte waren sie nicht in der Lage Athen einzunehmen, die über eine mächtige Verteidigungsmauer umfasste, die sowohl die Stadt als auch den Hafen Piräus schützte. Gleichzeitig war der Attische Seebund und Kontrolle Athens auf der See fast unbesiegbar und konnte Athen damit durch das Meer halten. Es war eine Pattsituation, die nur ein enormer externer Schock verändern konnte. Zwar gab es anscheinend einen Frieden zwischen den beiden Parteien, der als Nikias- oder Königsfrieden die Runde machte, jedoch war nicht zu erwarten, dass der Frieden lange halten würde. Zumal Athen schon eine neue Flotte aufstellte für eine Expedition nach Sizilien.

Der Sohn des FeuersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt