14. Beunruhigendes Lachen

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Thomas Shelby war kein Mann, der sich erlauben konnte, Dinge zu bereuen. Er trug stets die Konsequenzen für seine Taten — und die waren in der Regel verdammt weitreichend. Er war es gewöhnt, dass seine Entscheidungen eine Verkettung von Katastrophen nach sich zogen und er war immer bereit, damit zu leben und die Verantwortung zu übernehmen.

Nachdem er sich Alice gegenüber gezeigt hatte und sich tatsächlich ein Stück weit auf sie eingelassen hat, wartete Tommy allerdings vergebens. Er trat keine Lawine los, es brach nichts über ihn herein — ganz im Gegenteil. Sie gab ihm etwas, das er lange nicht gespürt hatte und es wurde ihm im Gegenzug nichts abverlangt. Einen solchen Deal hatte er noch nie abgeschlossen, er war skeptisch. Ihm widerfuhr etwas Gutes und das war ein solch befremdliches Gefühl. Tommy wartete auf den Haken an der Sache, auf das böse Erwachen — und gleichzeitig wollte er diese kleine, heilsame Ruhestätte, die er in Alice gefunden hatte, niemals wieder loslassen.

Das Schönste an der Sache war, dass Alice selbst in der Shelby Company zugegen war. Sie war oft im Garrison, sie war im Büro, sie war hier und sie brachte Tommy zum Lächeln. Diese Veränderung blieb auch seiner Familie nicht verborgen.

»Wann verflucht nochmal habt ihr ihn denn zuletzt so gesehen?«, fragte Arthur mit deutlicher Skepsis in der Stimme

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»Wann verflucht nochmal habt ihr ihn denn zuletzt so gesehen?«, fragte Arthur mit deutlicher Skepsis in der Stimme. Aufgereiht stand er mit Polly, John und Ada hinter dem Tresen im Garrison. Allesamt beobachteten sie Tommy, der sich mit Alice unterhielt und dabei gut gelaunt und lachend den Kopf schüttelte.

Mit verschränkten Armen hatte Polly den Blick auf ihren zweitältesten Neffen gerichtete.
»Er war auf dem besten Wege so zu werden, ehe er Grace' wahres Ich erkannt hatte«, erwiderte sie. »Das hier gefällt mir nicht.«

Schnaubend hakte Ada ein. »Und ihr wundert euch, dass ich euch in der Regel fernbleibe. Da ist einmal jemand in dieser Familie glücklich und schon wird hier missgünstig die Nase gerümpft.«

»Große Worte für diejenige, die damals Angst haben musste, dass Tommy den Vater ihres Kindes umlegt oder aus der Stadt jagt«, erinnerte Arthur sie an die Fehde zwischen Freddie und Thomas. Als Antwort gab es nur einen scharfen Blick seitens Ada.

»Achwas, wie ernst kann das zwischen den beiden schon sein«, mischte sich nun auch John zum Thema Tommy und Alice ein. »Es war doch klar, dass er sie vögelt.«

»Wenn es nur das wäre«, schüttelte Polly nachdenklich den Kopf. »Ich fürchte, er nimmt seine Rolle als zur Ruhe gekommener, werdender Familienvater, den er in Epsom spielen soll, etwas zu ernst.«
Ihre Blicke galten allesamt Tommy und Alice, die sich in diesem Moment noch nicht einmal berührten und einander dennoch näher schienen als je zuvor.

»Sie tut ihm eben gut. Und nicht jeder steckt mit den Polypen unter einer Decke. Alice macht mir einen vernünftigen Eindruck«, blieb Ada bei ihrer Meinung.
»Vernuft ist nicht gerade das, was diese Familie weitergebracht hat«, brummte Polly wieder misstrauisch.

Schutt und Asche || Peaky BlindersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt