Verloren und Gefunden

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Am nächsten Morgen wachte ich mit riesen Kopfschmerzen auf und Himmel war es arschkalt. Amina hatte wohl vergessen was eine Heizung war. Ich hob langsam meinen Kopf und musste erschrocken feststellen das ich in einem Spielplatz geschlafen hatte obendrein in einem Sandkasten. Na Super ich hatte sicher Sand in meiner Unterhose.

„Miss?", hörte ich eine Stimme sagen. „ Miss geht es ihnen gut? Haben sie denn hier geschlafen? Wo sind ihre Eltern?", hakte die Stimme nach. Sprach der mit mir? Ich drehte mich um und sah einen besorgten, älteren Mann. Er streckte mir seine Hand zu, die ich dankbar annahm und mich hochzog.

„ Ehm, ja alles ok. Danke fürs Fragen", versicherte ich ihm leicht lächelnd. Ich wischte die kleinen Sandkörner von meinen Kleidern ab und stolzierte davon. Wenn ich nur wüsste wo ich überhaupt bin, dass wäre schon eine große Hilfe gewesen. Natürlich hatte ich mein Handy nicht dabei, der eigentlich für solche Situationen gedacht ist. Ich suchte nach einem Straßenschild was erfolglos endete. Ich sah nicht mal Autos auf den Straßen. War ich etwa in einem schlechten Horrorfilm gelandet?

Planlos schlenderte ich durch die Straßen und versuchte mich angestrengt an die letzte Nacht zu erinnern. Ich war nach dem Streit mit Taylor offensichtlich nicht zurückgekehrt also woher kamen die Kopfschmerzen oder der Blackout? So viel hatte ich bei diesem Saufspiel gar nicht getrunken.
Lüg dich nicht selber an.
Ja OK , ein paar Gläser hatte ich schon intus gehabt. 5 oder 6 Shots..oder waren es doch sieben gewesen? Bei mir brauchte es immer eine Weile bis ich realisierte, das ich betrunken war. Doch was war gestern Abend geschehen? Ich strengte mich so gut wie möglich an aber es tauchten nur wenige Erinnerungsfetzen in meinem Gehirn auf, wie zum Beispiel das ich nach dem seltsamen Gespräch mit Taylor nochmal ins Haus gegangen bin um mir zwei Flaschen Bier zu besorgen. Die nächste Erinnerung war vor einem Fahrradgeschäft, ich hatte nämlich vor mich hin deprimiert, weil ich nie ein Fahrrad besitzt hatte. Und das wars auch, dass einzige an was ich mich erinnern konnte.
Ich fing an mir die schlimmsten Sachen auszumalen was wohl mit mir geschehen ist. Was ist wenn ich K.O Tropfen bekommen habe und auf dem Spielplatz vergewaltigt wurde? Oder ich entführt wurde, ihnen aber zu nervig wurde und wieder freigelassen wurde? Oder oder zusammen geschlagen wurde? Ich tastete mein Gesicht ab, es war unversehrt.

Ich musste versuchen mich zu orientieren also links von mir war ein kleines Kaffeehaus, dass zu meinem großen Glück geschlossen war. Man beachte die Ironie. Das Kaffee hieß ' De Schnécker'. Ich dachte einen Moment nach nur um festzustellen das ich noch nie von einem Kaffee mit diesem Namen gehört hatte.

Mir blieb nur noch eine Möglichkeit, mich auf den Straßenrand stellen, meinen Daumen ausstrecken und auf einen Retter warten. Ich bewegte mich mit meinen Aktionen auf dünnem Eis. Der Retter brauchte mehr oder weniger 30min und parkte mit seinem schwarzem Seat Ibiza am Straßenrand. Ja ich bin ein Mädchen und ja ich wusste allein durch den Vorderbau welches Auto es war. Ich kannte mich eben mit Autos aus.

Mein Retter kurbelte das Fenster runter und ein dunkelhaariger Junge guckte mich durch seine Pilotenbrille an. Diese nahm er ab und hing sie an seinem V-Ausschnitt. Gott hast du mir gerade Adonis geschickt?

„ Kann ich dir helfen?", fragte er mich mit einem schelmischen Grinsen. Seine Stimme war so rau und sexy, das ich glaubte ich würde mich gleich nur in seine Stimme verlieben.

Warte was? Hatte ich das gerade wirklich gedacht? Jap, das hast du und dafür bin ich verdammt stolz auf dich. Endlich der Beweis das du ein Lebewesen bist und so was wie Gefühle hast! Lustig.

„ Ich habe mich verlaufen. Weißt du zufälligerweise wo wir uns hier befinden?", stammelte ich und versuchte dabei so gut wie möglich nicht verzweifelt zu scheinen.

Burning HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt