schwarzes Einhorn

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Amina folgte mir und wir gingen zusammen in unsere Klasse. Drinnen war es so laut, dass ich mir wünschte ich wäre erst gar nicht reingekommen. Meine Mitschüler brüllten, bewegten ihre Stühle, begrüßten sich und einige waren sogar am singen! Wie kann man morgens so gut gelaunt sein, das man sogar singt? Komische Menschen

Nur damit du bescheid weißt , du bist komischer. 
Lol nein. 
Lol doch. 
Lol halt die Fresse.
Lol ja genau, weil ich ja auch eine habe ne.

" Sky rede lieber mit mir als mit dir selber schließlich bin ich interessanter", kam es von Am während sie sich auf ihren Stuhl setzte. Mein Mund klappte auf und ich sah sie entsetzt an.

" Ich habe gar nicht mit mir selbst geredet!", warf ich empört ein.

" Doch hast du. Du machst immer so ein komisches Gesicht wenn du mit deinem kleinem Kopf redest. Sieht immer sehr witzig aus", antwortete sie und tippte mir dabei an den Kopf.

" jajaja, übrigens seit wann redest du mit Mister Oberarsch?", stellte ich sie zur rede.

" Meinst du Taylor? Seit gestern. Er ist zu mir gekommen, weil er ein paar Informationen über dich wollte aber warte bevor du dich aufregst, NEIN ich habe ihm nichts über dich erzählt." Was? Er geht jetzt sogar meine Besten Freundin nerven, nur weil er etwas über mich wissen will. Was für ein Stalker. Aber irgendwie gefällt es mir, liegt wahrscheinlich daran das er sich Mühe gibt mehr über mich zu erfahren aber irgendwie finde ich das auch scheiße. Vielleicht fühle ich mich schlichtwegs geschmeichelt? Buah ich sollte nicht so viel nachdenken

" U-und was wollte er wissen?" Ich versuchte so rüber zu kommen als wäre es mir gleichgültig was mir aber nicht so gut gelang. Ich klang eher wie ein Nerd der zum ersten mal mit seinem Crush sprach. Nicht das Taylor mein Crush wäre, nein, so ist das nicht, aber eine bessere Beschreibung fiel mir nicht ein. Es sollte auch gar nicht so rüber kommen doch wenn Menschen sich solch eine Mühe geben etwas über mich herauszufinden, könnte da nicht etwas gewaltig falsch sein?

" Wie du heißt, wieso du so abweisend bist , wieso du ihn nicht magst und das er dich echt heiß findet", erklärte mir Am während sie ihre Sachen für den Unterricht auspackte.

" Typisch"

" Ach komm, er ist echt nett"

" Sie sind alle nett bis sie dich ficken, danach bist du nur noch Dreck"

Mr Klein kam in die Klasse rein getrampelt und bat uns zu setzen. Mr Klein war ein 1,98m hoher Mann, was für eine Ironie, mit schulterlangen braunen Haaren und eine Nerd Brille. Er hielt Naturwissenschaften und dieses Jahr hatte ich das Glück ihn meinen Lehrer nennen zu dürfen. Eigentlich mochte ich Naturwissenschaften aber bei Mr Klein definitiv nicht. Er hatte eindeutig etwas gegen mein Wesen und ließ es mich auch immer wieder spüren indem er meine Tests strenger benotete als andere.

" Dann lass dich nicht von ihm ficken", flüsterte sie mir noch zu, dann begann die Stunde auch schon und ich begann dieübrigen Minuten bis zum nächsten Kurs herunterzuzählen.

Nach diesem Nervenaufreibendem Unterricht ging ich gedankenverloren zu meinem Schließfach. Nachdem ich ihn geöffnet hatte, wurde mir bewusst das ich komplett vergessen hatte was ich eigentlich hier wollte. Ich seufzte genervt hielt dann aber inne. Ich hatte ein Bild von meiner Mutter und mir an der Tür hängen und immer wenn ich es ansah, tauchte ich unbewusst in meine eigene Welt und alles um mich herum verblasste. Die kreischenden Cheerleader wurden still, die lachenden Jungs wurden leiser, die Nerds hörten auf Buchseiten zu wechseln und die Normalos ließen ihren Spind offen anstattdiese gewaltsam zu schließen. Alles, jedes kleine Geräusch wurde von meinen viel zu lauten Gedanken gedämpft. Ich betrachtete das veraltete Bild näher. Meine Mutter und ich, gemeinsam vor unserer Lieblingseisdiele. Sie saß hinter mir in der Hocke, ihre Arme schützend vor meinem Körper gestreckt und breit grinsend. Ich stand davor, glücklich über mein Eis welchen ich in der Hand hielt, fühlte mich geborgen und lächelte ebenfalls. Mein Vater hatte dieses Bild geschossen und obwohl ich damals noch sehr jung war, erinnerte ich mich perfekt an diesen besagten Tag. Es war einen der wenigen glücklichen Tage für mich – und meine Eltern. In meinem Kopf schwirrte diese Erinnerung umher wie eine lästige Fliege, denn sie katapultierte mich jedes Mal zurück und sie ließ alles immer wieder stumm werden.

Burning HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt