Burning Heart

Überraschend

Einatmen.
Ausatmen.
Einatmen.
Ausatmen.
Komm schon Sky, sei kein Feigling. Ich bin eine Latina, ich bin eine starke Frau! Was sollte schon bloß passieren?
Dein Tod, das kann passieren
Ach ja, das. Obwohl es ist mein Leben ich kann darüber bestimmen? Heißt es nicht immer man soll jemand anderes Entscheidungen akzeptieren und sie nicht verurteilen?
Wie soll man die Entscheidung in einem Sandkasten zu schlafen bloß nicht verurteilen?

Die Glastür öffnete sich wie von Zauberhand und ein vergnügter Taylor stand vor mir. Hatte ja ganz vergessen das der auch hier ist.
„ Hattest du vor den ganzen Tag hier stehen zu bleiben?", fragte ein amüsierter Taylor.

„ Vielleicht, vielleicht auch nicht", erwiderte ich schulterzuckend und stolzierte ins Wohnzimmer.

„ Am, ich bin Zuhause", kündigte ich an. Man hörte wie eine Tür aufging danach mit voller Wucht zugeschlagen wurde, dann erklang ein wütendes Stampfen und Ruckzuck stand Amina vor mir. Oh oh. Sie sah echt sauer aus.

„ Wo zum Teufel warst du schon wieder!", knurrte sie und schaute mich mit einem absoluten Killerblick an. „ Willst du mich verarschen? Das ist schon das zweite mal! Ich kann es nicht fassen, wie kannst du mir das nur antun?"

„ Ich kann das erklären!", brachte ich voller Panik heraus obwohl ich nicht mal eine Erklärung parat hatte. So wütend hatte ich sie noch nie erlebt und das ließ mir mein Herz in die Hose sacken.

„ Na dann fange mal an!", schrie sie dieses mal als ich nicht fort fuhr. Mein Blick flog kurz durch die Wohnung. Wie schlimm es hier doch aussah. Überall lagen leere Bier - und Vodka Flaschen, auf dem großen weißen Teppich, der vor dem Fernseher lag, war ein riesiger Weinroter Fleck, dem Sofa wurden die Sitzkissen entzogen und es lag ein umgefallener Stuhl neben dem Fernseher. Was machte ein Stuhl neben einem Fernseher? Vor dem Fernseher wäre ja noch verständlich aber daneben?
Ich schaute wieder zu Amina und ihre Augen funkelten mich böse an aber auch mit einem hauch von Angst. Angst? Oh Gott ich war so ein Idiot! Haute einfach ab ohne überhaupt etwas zusagen! Ich wollte mir nicht vorstellen, was sie alles gedacht haben müsste als sie mich nicht finden konnte.

„ Ehm also ok ich kann es nicht erklären", beichtete ich und bemerkte Taylors Unbehagen.

„ Wie du kannst es nicht erklären? Du willst mich ja wohl doch verarschen!"

„ Es ist alles nur seine Schuld!", deutete ich mit dem Finger auf Taylor. Dieser riss die Augen auf und konnte nicht glauben was ich da von mir gab - ich glaubte es ja selber nicht.

„ Is klar, du findest keine Ausrede und beschuldigst deswegen das Arschloch", sprach Am verächtlich und rollte mit den Augen.

„ Hey!"

„ Heul nicht rum Taylor, du wirst es schon überleben!"

„ Okay, beruhige dich erst mal. Es ist nicht seine Schuld aber ich versichere dir, ich weiß selber nicht was gestern passiert ist! Das letzte an das ich mich erinnern kann ist, das ich mich draußen mit Taylor gestritten habe und dann wütend weg gestampft bin und ab da habe ich einen kompletten Blackout! Ich bin heute morgen in so einer komischen verlassenen Stadt in einen Sandkasten aufgewacht ok? Ich hatte nicht mal ein Handy bei mir!"

Am kniff ihre Augen zusammen und schaute mir intensiv in die Augen. Sie schien angestrengt zu überlegen und Stück für Stück beruhigte sie sich auch. Ihre Schultern sackten in sich zusammen und sie legte ihre Stirn in Falten.

„ Ist das wirklich die Wahrheit?"

„ Jaa! Du kannst Hunter fragen!"

„ Hunter? Wer ist Hunter?", ihre Gesichtszüge wurden weicher und ihre Miene erhellte sich etwas. Doch ihre Augen zeigten nach wie vor Angst, Verunsicherung und Verwirrung. Was für ein Chaos ich auch immer verursachte.

„ Da ich keine andere Möglichkeit hatte, musste ich trampen und bevor du auf die Idee kommst mir einen Vortrag zu halten, ja ich weiß wie gefährlich das ist und ja ich weiß es hätte schief gehen können. Nun heute hatte ich aber Glück gehabt, Hunter hielt an und hat mich hier her gefahren". Ich zuckte mit den Schultern und fing an die leeren Flaschen anzusammeln. Wie ich Partys hasste.