Oh, Paris

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SKYLER P.O.V.

Wir standen gerade an der Warteschlange an, um in die Katakomben einzutreten. Dieser Eingang sah ganz anders aus als wir gedacht hatten, denn es sah schlichtweg nach einer kleinen grünen Hütte oder eher nach einem Häuschen mitten in Paris aus. Es stand nur ein Pärchen vor uns, sonst war keiner da. Wir warteten das die andere Gruppe die Katakomben verließ damit es nicht überfüllt da unten ist. 'Überfüllt', als würden 6 Personen und eine andere kleine Gruppe eine ganze Höhle überfüllen.
Der Funk unseres Führers ertönte worauf er ein simples 'ok' antwortete.

" Madames et Monsieurs, on peut entrer. Suivez - moi ( übersetzung: Wir können eintreten. Folgt mir)", gab er bekannt und öffnete die grüne Tür vor uns. Wir folgten ihm gehorsam und traten dann endlich in die Katakomben ein. Alles um uns herum wurde dunkler und man roch nur noch die erdige, stickige Luft. Wir mussten einen Flur durch passieren um das Reich der Toten zu betreten, dachte ich jedenfalls. Meine Gruppe war genau hinter mir und sie unterhielten sich die ganze Zeit prächtig über etwas, um was es ging konnte ich bis jetzt noch nicht entziffern aber ich gab mir mühe. Das fremde Mädchen vor uns quietschte und kicherte vor Aufregung und ich wünschte mir, ich könnte ihr einen dieser Schädel in den Rachen schieben.

" Du meine Güte seht nur!", rief Anna verängstigt und erschreckte mich nach diesem langen Marsch total. Wir waren schon gefühlte 15 Minuten unterwegs und das einzige was wir bis jetzt zu Gesicht bekommen hatten, waren Treppen und enge Gänge. Trotzdem schaute ich in die gezeigte Richtung und erblickte eine Wand umrandet von Menschlichen Knochen. Diese lagen perfekt gestapelt gegen eine Mauer als steckte ein gut durchdachter System dahinter. Das fremde Mädchen fing wieder mit ihrem Gequietsche an weswegen ich nur verächtlich die Augen verdrehen konnte.

" Dich lassen diese ganzen toten Menschen wohl auch kalt hm?", stupste Taylor mich von der Seite an.
" Ich habe schon genug gesehen. Da hauen mich tausend Jahre alte Menschen Knochen schon nicht um", antwortete ich ihm und betrachtete die Schädel um uns.

" Was hast du denn schon alles gesehen?"
Ich sah ihn lediglich von der Seite an, antwortete aber nicht. Er legte seinen Kopf in den Nacken und ich hörte ihn schwer atmen. " Okay, du musst es mir nicht erzählen aber ich wünschte mir ich könnte dich besser kennenlernen"
Diese Aussage überraschte mich und erwärmte mir gleichzeitig mein kleines mickriges Herz auf. Taylor will mich also richtig kennenlernen und nicht nur die Zicke in mir. Ich musste Lächeln doch zwang mich es zu verkneifen, meine abwesende Fassade war mir um einiges wichtiger als Taylor das Gefühl zu geben, dass mich seine Worte schmeichelten. Dennoch wollte ein Teil von mir Taylor ebenfalls kennenlernen, der anderen sträubte sich davor. Mir kam eine Idee.

" Dann lass uns ein Spiel spielen. Wir stellen uns nach einander immer Fragen", schlug ich vor und erwischte mich dabei wie ich leicht lächelte.  Er steckte seine Hände lässig in seine schwarze Jeans und nickte zustimmend.

" Ich fange an. Dein Lieblingsessen?", fragte er beiläufig während er ein Schädel begutachtete.

" Reis, ist egal wie er gemacht ist. Einfach nur Reis in seinen verschiedensten Varianten. Deins?"

" Hühnersuppe", gab er beschämt zu und ich musste kichern.

" Hühnersuppe? Ach wie putzig", gab ich belustigt von mir und sah auf ihn rauf. Er kniff mich an den Seiten und ich musste lachend aufquieken. " Dein Lieblings Schulfach?", wollte er wissen. Ich dachte kurz nach, " Geschichte. Deins?".
"Du magst Geschichte?", er hob erstaunt seine Augenbrauen, sah mich aber auch mit einem hauch von Skepsis an. " Les Catacombes on une distance de 30 kilometres ( Übersetzung: Die Katakomben haben eine Länge von 30 Kilometer) ", hörte ich unseren Führer sagen, lenkte meine Konzentration aber schnell wieder anderen Dingen wie zB Taylor. Ob irgendwer dem Führer überhaupt zuhörte?

Burning HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt