The Hell

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"Sky, komm sofort runter!'', rief sie und weckte mich somit aus meinem unruhigen Schlaf. Diese verflixten Albträume brachten mich um den Verstand und die täglichen Schreie am Morgen von dieser hässlichen Stimme  sind nur die Kirsche auf der Torte. Von wem sie war? Na vom Teufel auf Erden und dieser trägt kein Prada sondern mein Schmerz und Blut. Obwohl wenn ich es mir recht überlege läuft sie eigentlich doch mit einer Tasche von Prada durch die Gegend, aber ihr versteht was ich meine. Fahren wir fort mit meinem Selbstmitleids Bad;

Dieser so eben erwähnte Teufel heißt Vivien und ihr treuer Gehilfe heißt Ron, Vivien ist die Frau meines Onkels.
Naja 'Onkel' konnte man ihn gar nicht nennen. Nach dem Tod meiner Mutter wollte mein Vater mich nicht mehr, er behauptete, er könnte sich nicht um mich kümmern und deshalb schob er mich bei meinem Onkel ab. Ich wusste genau, wieso er mich nicht mehr wollte.

Ich hatte Fehler gemacht. Sogar zu viele.

Aber manchmal versuchte ich mir schönere Gründe auszudenken.Vielleicht wollte er mich ja nicht, weil ich ihn zu sehr an meine Mutter erinnerte, da ich ihre dunkelbraunen lockigen Haare und ebenfalls die dunkelbraunen Augen besitze.

''SKY!'', schrie sie erneut und riss mich aus meiner Starre. Ich zog meine Socken an, rannte die Treppen runter, stolperte auf der zweitletzten Stufe und fiel genau vor ihr hin. Verdammt, wieso musste gerade ich zwei linke Füße besitzen?

''Du kleines ehrenloses Nichtsnutz! Nicht mal Treppen kannst du runtergehen. Steh jetzt auf, du muss mein Auto staubsaugen!'', befahl sie mir worauf ich mir innerlich wegen meiner Tollpatschigkeit auf die Stirn schlug.

Ich überhörte ihre dumme Bemerkung und ging Richtung Garage. Warum in Gottes Namen musste ich um 5 Uhr morgens ihr Auto staubsaugen? Konnte das nicht warten? Seufzend versuchte ich die Aufgabe so schnell wie möglich zu erledigen damit sie nicht auch noch wegen meinem Tempo nörgelte.

Nachdem staubsaugen, ging ich mich anziehen. Ich zog meine weiße high waist jeans, ein schwarzes Top und meine Lederjacke an, dann nahm ich meine schwarzen Boots und zog diese ebenfalls an, glättete meine Haare und schminkte mich dezent. Kurzer blickt in den Spiegel, perfekt. So konnte ich mich blicken lassen. Dieser Bikerlook oder der 70er Look waren das einzige was ich an mir mochte. Normal anziehen war für mich nicht drin, ich wollte nicht wie alle anderen Mädchen sein.
Ich nahm meine Tasche und ging langsam runter.

Ich versuchte so gut wie möglich nicht meinen Onkel zu wecken, doch das quietschen des altholzes machte es mir nicht unbedingt leichter. Übrigens versuchte ich auch so gut möglichst nicht wieder die Treppen herunterzufallen. So dämlich wollte ich nun doch nicht sein.
Doch dann spürte ich es, einen plötzlichen Schlag an meiner rechten Schulter, der mir augenblicklich mein Gleichgewicht raubte und zur Folge hatte, dass ich die ganzen Treppen runter flog. Meine Schulter prallte gefühlte tausend mal gegen die harten Stufen und meinen Kopf stieß auf dem Boden an, es war ein Wunder das ich nicht bewusstlos wurde. Ich stöhnte laut auf und fasste mir dabei an den Kopf, weswegen hatte ich das nur verdient?
Ich rappelte mich gequält auf und schaute nach oben.

" Das war dafür, das du so viel Lärm beim staubsaugen gemacht hast", zischte Vivien und verschwand auch so schnell wie sie gekommen war. Ich presste mein Lippen zur einen schmalen Linie und formte Fäuste. Wie soll staubsaugen ohne Lärm überhaupt gehen? Hatte diese Frau einen Verstand?

Ich bemühte mich, wie jedes mal nicht auszuflippen und stand mit zittrigen Beinen gegen die Treppen gelehnt um mich zu beruhigen. Dies schaffte ich aber nicht so recht, also nahm ich wutentbrannt meine Tasche und warf sie mir über meine rechte Schulter. Das stellte sich als eine dumme Idee heraus, denn unverzüglich spürte ich wie meine Schulter pochte und dieser Schmerz durch jeder meiner einzelnen Zellen floss. Ärgerlich verzog ich mein Gesicht und biss mir auf die Unterlippe.
Falls ihr euch fragt wieso ich das ganze so 'locker' hin nehme, besser gesagt wieso ich ihr nichts entgegne, jetzt kommt die Erklärung: ich habe mich daran gewöhnt.
Weinen, schreien, fluchen das bringt alles nichts. Früher wollte ich ihr immer an die Gurgel gehen, doch ein Schlag von mir bedeutete hunderte von meinem Onkel.

Burning HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt