Burning Heart

die Stimme der Vernunft

TAYLOR P.O.V.

Wir saßen zusammen in einem Restaurant und besprachen unsere Pläne für den nächsten Tag. Wir hatten die Wahl bekommen entweder mit einem Reiseführer durch jede Sehenswürdigkeit hin und her geführt zu werden oder alleine durch die Stadt zu ziehen und innerlich hoffen das man sich nicht verirrte. Den anderen fiel diese Entscheidung schwer, ich andererseits hatte sofort entschieden.

Obwohl ich saufte, kiffte und so oft die Mädchen wechselte ( oder gewechselt hatte, denn Skyler hielt mich jetzt unbewusst davon ab) und ich also perfekt in dieses 'Bad Boy' Klischee zu passen wirkte, entsprachen meine tiefsten Interessen nicht wirklich zu meinem Image. Ich war niemand der sich einen Dreck um die Kultur und Geschichte eines Landes scherte außer diese war tatsächlich langweilig. Aber Washington DC hatte viel zu bieten also hatte ich mich dementsprechend auch heimlich für diese Führung eingeschrieben und tat jetzt so als wüsste ich auch nicht für was ich mich Entscheiden sollte. Insgeheim wünschte ich mir, jeder würde sich gegen die Führung entscheiden, weil ich keinen Bock drauf hatte das meine Freunde mir ständig hinter her schlenderten und sich jede Sekunde darüber beschwerten wie scheiß langweilig das alles doch war.
Ich schielte kurz zu Skyler rüber, die zwei Plätze von mir weg saß um erleichtert festzustellen, das sie endlich angefangen hatte ihr Essen herunterzuschlingen. Seit dem Vorfall in ihrem Zimmer waren Amina und sie ungewöhnlich ruhig. Amina wirkte als hätte sie gerade eine üble Magengrippe und Skylers Aussehen war schlimmer geworden als vor dem Flug. Falls das überhaupt möglich war

" brauchen sie noch etwas?", fragte der Kellner in die Runde und jeder außer Skyler und Amina verneinte. Sie bestellten sich schon für das dritte mal einen Wodka shot. In diesem Restaurant schien es nämlich keinen zu interessieren, das wir noch keine 21 waren und gaben jedem so viel Alkohol wie sie sich wünschten. Nach dem Motto 'hauptsache wir bekommen unser Geld'.

" Habt ihr gerade eine eurer weiblichen Krisen oder warum wollt ihr unbedingt betrunken werden?", stichelte Cole sie und stellte damit die Frage die jeden zu Beschäftigen schien.
" weibliche Krise?", Isabelle schaute verwirrt zu Cole rüber während Amina und Skyler stets schweigten. Irgendetwas war doch zwischen den beiden passiert.
" ja, ihr wisst schon. Die Erdbeerwoche"
Wir blickten ihn entsetzt über seine Wortwahl an und brachen in lautes Gelächter aus, sogar Skyler musste schmunzeln, da schon alleine das Wort 'Erdbeerwoche' von Coles Mund zuhören komisch war. Er spielte sich nämlich immer viel zu sehr auf und war der Macho schlechthin

" Woher kennst du denn solche Wörter Cole?", kam es von einer schmunzelnden Sky und bekam damit die ganze Aufmerksamkeit die vorher auf Cole lag. Doch jeder sah sie an als wäre sie ein wild gewordener Elefant.

" Ich, äh, meine Schwester hat die vor ein paar Tagen bekommen und ich habe dann gegoogelt wie man einer 12 Jährigen die Periode erklärt"
" Du hast doch gar keine Schwester?", sprudelte es spöttisch aus mir heraus.
Ich bemerkte dann wie Isabelle neben ihm teufelsrot wurde und unruhig auf ihrem Stuhl hin und her rutschte. Hatte Isabelle nicht eine 12 jährige Schwester?

" Das geht euch doch alle nichts an, kümmert euch um euer Leben fuck!"
Er schaute genervt zu ihr rüber und da ging mir ein Licht auf. Er hatte Isabelles Schwester erklärt was die Periode ist und traute sich das nicht zu zugeben, da wir sonst denken er wäre in Isabelle verschossen. Aber eine andere Erklärung für sein Verhalten gab es auch nicht, denn Cole hasste eigentlich Kinder und mit ihnen reden tat er ganz sicher nicht. Ich biss mir belustigt auf die Unterlippe um mir einen Kommentar, der seine Lüge aufdecken würde, zu verkneifen.
Wow, Skyler hatte Recht. Ich war in London weich geworden.
Und wieso müssen meine Gedanken immer zu ihr abschweifen bis jetzt hat sie mich doch nur ignoriert! Seit sie aus diesem verfickten Zimmer rausgegangen war, hatte sie nur noch die kalte Schulter und Schweigen für jeden übrig. Entnervt stand ich auf um mein Bier und meine Tacos zu bezahlen.