So viel hatte ich zu sagen, so viel zu erzählen. Mein Leben, meine Geschichte, meine höhen und tiefen. Innerlich wusste ich, dass dieser Tag kommen würde. Ich wusste, dass ich beziehungsweise mein Onkel nicht davon kommen würde.
Aber ich hatte mir für diesen besagten Tag nie Worte zurechtgelegt. Wie sollte ich auch, wenn ich mir jeden Tag eingeredet hatte niemand würde mir etwas anmerken? Wie gesagt, das Gute verließ immer als Sieger das Schlachtfeld. Caesar, Hitler, Napoléon, Ludwig XVI, Bin Laden, etc. alles Männer die ihre Macht für das böse ausgenutzt hatten und dann einen gewaltigen Strich durch die Rechnung bekommen haben. Gute Menschen allerdings gewinnen fast immer. Mandela, Immanuel Kant, Gandhi, Rosa Luxemburg, Martin Luther King und viele weitere, all diese Menschen gaben alles um die Welt zu etwas gutem zu verändern und schafften es etwas zu bewegen. All das bewies das ich als Sieger die Schlacht zwischen mir und meinen Dämonen verlassen würde. Zuerst mussten die Dämonen, hiermit meinen Onkel und Vivien gemeint, triumphieren damit alles ins Rollen kam. Das böse gegen das gute, das gute gegen das böse. Die Schlacht war schon seit Jahren zugange, doch bis jetzt hatte ich eingesteckt und nicht ausgeteilt.
Bis jetzt.
Ich stand entschlossen auf. Mein eben noch ausgetrockneter Mund war nun voller Tatendrang befeuchtet, mein Gehirn löste sich von der Erstarrung und in mir brodelte nur noch Hass. Abgrundtiefer Hass.
Ich zog mir mit einer schnellen Armbewegung das Shirt über dem Kopf und schmiss es wuchtig auf den Boden. Wäre es anstatt ein Shirt ein Handy, dann wäre es durch den heftigen Aufprall wahrscheinlich in kleine Stücke zersprengt.Nun stand ich da. Nur im BH vor Taylor. Seine Augen so groß aufgerissen, man könnte glauben, sie würden ihm gleich herausspringen und meine so wutentbrannt, man könnte meinen ich wollte jemanden töten. Vielleicht wollte ich das in dem Moment ja auch, wer weiß.
Willensstark drehte ich mich um und bekam auch direkt das erwartete japsen. Er bewegte sich, das konnte ich aus seinen Schritten bestimmen aber wie sein Blick war oder was er im stehen machte, wollte ich mir ersparen. Mein Mut war nämlich genau so schnell verraucht wie er auch gekommen war und ich traute mich nicht ihn anzusehen. Seine Fingerkuppen berührten unerwartet meine sensible Haut weswegen ich unvermeidlich zusammenzuckte.
Er packte mich am Arm und zwang mich ihn anzusehen." Wer hat dir das angetan?", fragte er in einem harschen Ton. Sein Blick sprach Bände, er war so hasserfüllt wie meiner. " Deine Eltern?"
" Ich habe keine Eltern."
" Wer war es dann?"
Er wollte Rache, ich sah es in seinen Augen. An seinem gequälten Blick, welches er mit Hass zu verstecken versuchte. Er wollte mich rächen. Meine Vermutung hatte sich also bestätigt und es störte mich nicht. Ich wollte das er meinen Onkel zerstörte aber erst nach meinem achtzehnten Geburtstag damit ich in kein Heim kam.
" Versprich mir das du nichts tust. Vorerst."
" Oh nein, ich verspreche nichts der gleichen."
" Wenn du es nicht tust, bin ich weg."
Er rang offensichtlich mit sich selbst, kämpfte gegen die Lust jemanden das Gehirn auszuprügeln. Gut gegen Böse. Ich umfasste seine süßen Wangen und streichelte diese gleichzeitig mit meinem Daumen.Er schloss seine Augen und schien meine Berührungen zu genießen.
" Bitte. Es ist ja nur vorerst bis zu meinem achtzehnten."
Gesonnen schlug er die Augen auf in denen nichts mehr übrig war als Verzweiflung. Es brachte mich fast um ihn so zu sehen und ich würde mich am liebsten Ohrfeigen, weil ich der Grund für diesen Blick war.
" Okay. Ich versprech's", gab er nickend nach und erneut sackte mir das Herz in die Hose. Ich wollte wieder ein Lächeln an seinem Gesicht kleben sehen. Noch nie hatte es mir so schwer gefallen einen Satz herauszubringen. Ich musste aber, es war zu spät zum zögern. Zu spät für einen Rückzug. Er hatte schon die Hälfte meiner Mauern aufgerissen und es war nur eine Frage der Zeit bis er alle durchbrach. Da war es doch einfacher, wenn ich ihm entgegen kam.
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Burning Heart
RomanceEs sollte nur ein weiteres qualvolles Jahr für die 17 jährige Skyler Dias werden. und während jeder den gleichen Lebenstraum nach jagte wie in eine gute Uni zu kommen, dort die große Liebe finden, eine große Nummer werden, Heiraten und Kinder bekomm...