13. Mission Pfeil entfernen

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Nachdem das also geklärt war, überlegte ich, was ich denn jetzt machen könnte. Ein Blick nach unten nahm mir meine Entscheidung ab. Ich sah aus, als hätte ich ein Schwein abgeschlachtet, was ich im Prinzip ja auch getan hatte, und mir steckten noch die beiden Pfeile im Körper. Die hätte ich beinahe wieder vergessen. Ich brauchte also einen Spiegel und eine Dusche.

„Äh, ich störe ja nur ungern nochmal, aber gibt's hier auch ein Badezimmer mit Dusche?" Ich wartete ein wenig und hoffte, dass es irgendjemand gehört hatte. Kurz darauf öffnete sich eine der vielen Türen und ein kleines Badezimmer kam zum Vorschein.

„Danke!" Mit meinem Rucksack betrat ich das Badezimmer, schloss die Tür und schaute mir sofort im Spiegel den Schaden an. Den Pfeil aus meinem Oberschenkel zu bekommen, wird nicht problematisch sein, aber den aus der Schulter zu bekommen schon. Der Pfeil hat meine Schulter durchbrochen und ragt nun vorne und hinten heraus. Aber zuerst den einfachen Teil, der Pfeil im Oberschenkel. Hierzu brach ich vorne einfach den Teil mit den Federn ab und zog den Rest mit der Spitze hinten heraus. Kurz und relativ schmerzlos. Die Wunde war sofort wieder zu.

Diese Methode funktioniert aber nicht beim anderen Pfeil, denn ich würde nicht an den Teil mit der Spitze kommen. Meine Arme sind einfach zu kurz. Bleibt also nur noch die Methode ihn im Ganzen rauszuziehen. Leichter gesagt als getan und nicht gerade angenehm. Vorsichtig fing ich an den Pfeil nach vorne zu ziehen. Als dann die Spitze wieder durch meinen Körper sollte, musste ich aufhören. Sie ist größer als das entstandene Loch und passt jetzt nicht mehr da durch. Zumindest nicht so, wie der Pfeil jetzt gedreht ist. Also fing ich an den Pfeil zu drehen, um die Richtige Position zu finden, damit es passt. Man kann sich das ein bisschen vorstellen, wie bei diesem Kleinkinderspielzeug, bei dem man verschieden förmige Bauklötze durch das passende Loch in einen Würfel bekommen soll. Nur etwas schwieriger. Und unangenehmer.

Knack.

Scheiße.

Natürlich musste der Pfeil jetzt vorne abbrechen. Und natürlich so, dass ich den Rest des Pfeils weder weiter herauszuziehen noch durchschieben konnte. War ja klar. Da brachten auch die größten akrobatischen Verrenkungen nichts.

„Och nöööö. Komm. Her. Du. Dämlicher. Pfeil." Nach weiteren zehn Minuten gab ich auf. Allen Anschein nach muss ich den nächsten Teilnehmer fragen, der hier ankommt. Hoffentlich ist der auch so sozial und hilft mir.

Also musste ich mit Pfeil in der Schulter duschen. Mephisto sei dank habe ich Spaghettiträger-Tops eingepackt. Schnell zog ich mich aus und stellte mich unter das fließende Wasser, welches sich sofort rot färbte. Ich wusch meine Haare und schrubbte das restliche Blut von meinem Körper. Danach genoss ich einfach nur das warme Wasser. Nach dieser ausgiebigen Dusche trocknete ich mich mit einem bereit gelegten Handtuch ab und zog mich wieder an. Eine neue schwarze Hose und ein dunkelgrünes Top bildeten mein neues Outfit. Die Dolche fanden wieder ihren Platz an meinen Oberschenkeln und ich zog die gleichen Schuhe wieder an. Ich musste nur ein paar Blutflecken abwischen. Meine alten Klamotten konnte ich jetzt wegschmeißen. Beides war durch das Blut versaut und meine Hose hatte zwei neue Löcher.

Nachdem ich dann meine Haare in Ordnung gebracht und meine Kleidung entsorgt hatte, verließ ich das Badezimmer und setzte mich an eine der Wände. Da der Raum rund war und die Türen immer den gleichen Abstand zueinander hatten, hatte ich eine große Auswahl.

„Man ist mir langweilig." Leider ist bis jetzt nur eine Stunde vergangen. Also musste ich noch 66 Stunden in diesem Raum aushalten. Die Stille ging mir jetzt schon auf die Nerven. Also holte ich mein Handy und meine Kopfhörer heraus und schaltete meine Musik an. Danach schrieb ich eine Nachricht an Francis.

                                                                                            Hab die dritte Prüfung                         bestanden. Muss jetzt 66                                                  Stunden in einem Raum warten, bis es weiter                                                         geht. Mir ist langweilig. Bis jetzt ist noch keiner hier.

                                                                        Ach ja. Mir steckt ein     abgebrochener Pfeil in                       der Schulter. Bekomm den             nicht raus. Irgendwelche             Ideen?

Ich bin mal gespannt, wann er es liest. Wenn die beiden ein neues Projekt starten und sich darin vertiefen, vergessen sie meistens die überlebenswichtigsten Sachen, wie zum Beispiel essen, trinken, meine Nachrichten lesen...

Völlig in Gedanken darüber, was die Beiden wohl gerade machen und was für ein neues Projekt sie gestartet haben, fing ich zu meiner Musik an zu tanzen. Es war ja eh keiner hier. Nicht, dass es mich gestört hätte. Auf einmal vibrierte mein Handy. Es war Francis.

Ist doch super. Und die                         66 Stunden hältst du                        auch durch. Was sind das schon. Und mit dem Pfeil, wie                      hast du das denn wieder hinbekommen? Hast du          vielleicht so etwas wie eine Zange oder so in deiner Nähe?

Was denkt der denn, was hier ist? Eine Werkstatt?

                                                                       Ich war einen kleinen               Moment unaufmerksam.         Außerdem war ich am kämpfen. Kann also mal passieren.                 Und als ich ihn rausziehen           wollte ist der eine Teil     abgebrochen. Sowas wie                    eine Zange ist hier nicht.                 Hier diesem Raum ist nichts,          was mir helfen könnte.

Wieder musste ich ein paar Minuten auf eine Antwort warten.

Also konntest du mal endlich kämpfen! Wie war es?

Hab ich dir nicht eines meiner Spezialtaschenmesser                      mitgegeben? Da wäre eine Zange drin gewesen. Sonst                                  musst du warten, bis jemand zu dir in den Raum kommt.

                                                                                    Die Kämpfe waren nicht ganz                                                das, was ich erwartet hatte.             Bis auf den Letzten konnte              man das nicht als Kampf    bezeichnen. Meine Gegner           waren sehr schwach. Der             Letzte war aber trotzdem interessant gewesen.

 Und nein, du hast mir keines          deiner Taschenmesser gegeben.     Dass ich einen der Teilnehmer fragen könnte, soweit bin ich        auch schon gekommen. Aber trotzdem danke. Dann arbeite       jetzt mal an eurem neuen          Projekt weiter.                                       Ich freue mich schon drauf.


Na, vielleicht wird das mit dem kämpfen noch etwas. Das war bestimmt nur zum aufwärmen.

Wenn du mal wieder hier bist, bekommst du eines meiner Taschenmesser. Das wird dir bestimmt in Zukunft hilfreich sein. Und auf das Projekt kannst                  du dich wirklich freuen. Bis dann.

Gerade als ich die Nachricht von Francis zu ende gelesen hatte, öffnete sich eine der vielen Türen und eine Person trat ein.

Nummer 44, Hisoka, hat als zweites den dritten Prüfungsteil bestanden. Seine Gesamtzeit beträgt sechs Stunden und 17 Minuten."

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Hi, kurze Frage. Ich habe bei den Nachrichten das, was ja May schreibt, eingerückt. Wie sieht das bei euch aus? Ist das total durcheinander oder kann man das normal lesen? Sonst muss ich das nochmal bearbeiten.🙈

euer nAchtEulchEn_

Port Hunter - Der Beginn eines neuen AbenteuersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt