Port Hunter - Der Beginn eines neuen Abenteuers

32. Das ist jetzt Blöd

"Sie erinnert mich an eine Katze."

"Hat Ähnlichkeiten. Oder wie ein Drache auf seinem Schatz. Das würde, nach gestern, besser zu ihr passen."

"Was meinst du?"

Die Wärme der Sonne, die auf mein Gesicht schien, und zwei Stimmen weckten mich aus meinem diesmal traumlosen Schlaf auf. Die eine Stimme konnte ich sofort als Hisokas identifizieren, bei der anderen brauchte ich ein wenig. Letztendlich konnte mein Gehirn sie Illumi zuordnen. Etwas angefressen, dass ich wiedereinmal geweckt wurde, hob ich meinen Kopf und schaute die Beiden hinter mir an. Eigentlich eher über mir, da sie so dicht neben meinem Nest standen, dass sie auf mich herab blickten.

"Jetzt sieht sie eher wie ein Taubenküken aus."

"Du hast recht." Ich hab zwar noch nie ein Taubenküken gesehen, aber ich war mir sicher, dass es kein Kompliment war. Das können die Beiden einfach nicht.

"Schonmal was von Privatsphäre gehört?"

"Das Wort kommt mir bekannt vor, ja." Eine andere Antwort hätte ich auch nicht erwartet. Von keinem der Beiden. Abwechselnd schaute ich sie an. Hisoka grinste wieder so blöd wie immer und Illumi machte seinem Spitznamen alle Ehre. Ich seufzte.

"Was macht überhaupt der Stein hier?"

"Welcher Stein?" Hisoka fing an zu kichern.

"Du. Du bist der Stein, Illumi."

"Wieso bin ich ein Stein?" Da ich ahnte, dass Illumi meine Erklärung nicht wirklich verstehen würde, winkte ich einfach ab.

"Das ist jetzt nicht wichtig. Was wichtig ist, ist zu erfahren, warum du hier bist. Also, was zur Banane machst du hier?"
Etwas genervt von seiner Anwesenheit h mich, mich in eine sitzende Position zu begeben.

"Du wolltest doch etwas über Nen erfahren."

"Ja, von Hisoka. Nicht von dir."

"Je mehr, desto besser, oder nicht?"

"Kommt ganz auf die Person an." Ein weiterer Seufzer verließ meinen Mund. Ich weiß nicht, irgendwie konnte ich mich mit Illumi nicht anfreunden. Irgendetwas stört mich total an ihm. Auf einmal hielt er mir eine Art Thermosflasche vor die Nase.

"Was ist das?"

"Essen."

"Wie jetzt."

"Ich hatte gerade noch einen Auftrag erledigt. Mein Ziel brauchte es nicht mehr, also habe ich dir etwas davon mitgebracht." Neugierig nahm ich ihm die Flasche ab und öffnete sie. Tatsächlich enthielt sie Blut. Wirklich sehr gut riechendes Blut. Etwas verwirrt von seiner Geste, bedankte ich ich bei ihm und fing an zu trinken. Es war überraschenderweise sehr süß.  Mir war schon vorher aufgefallen, dass das Blut der Menschen hier sich stark von dem Blut der Menschen in meiner Dimension unterschied. Und dieses hier übertraf gerade alles. Ich musste mich sehr stark zusammenreißen den Inhalt der Flasche nicht gleich herunter zu stürzen und die Flasche so gut es geht abzulecken.

"War ganz gut. Danke." Ich wollte ihnen nicht zeigen, wie sehr mir dieses Blut geschmeckt hatte, also versuchte ich so neutral wie möglich zu klingen und gab Illumi die Flasche wieder. Danach stand ich auf und streckte mich. Das Blut gab mir neue Energie und ich fühlte mich schon viel munterer.

"Gut, dann mach ich mich mal eben fertig. Danach können wir loslegen."

"Mach das, du siehst scheußlich aus." Wie aus einem Mund warfen Illumi und Hisoka mir diesen Spruch an den Kopf. Schneller als sie gucken konnten, hatten sie als Antwort jeweils ein Kissen im Gesicht.

"Ihr habt nicht viel mit Frauen zu tun, oder? Ihr könnt euch sowas denken, aber doch nicht in ihrer Gegenwart aussprechen!" Kopfschüttelnd verschwand ich mit neuen Klamotten ins Bad. Zur Sicherheit schloss ich die Tür ab, denn wie wir bemerkt haben, das Wort Privatsphäre kennen sie, aber einhalten tun sie sie nicht. Als ich an dem Spiegel vorbeiging und einen Blick hinein warf, bekam ich fast einen Schreck. Jetzt konnte ich ihren Kommentar vollkommen verstehen. Ich sah aus, als ob ich in die Steckdose gefasst hätte. Schnell sprang ich unter die Dusche und war innerhalb kürzester Zeit sauber, angezogen und hergerichtet. Im Wohnzimmer setzte ich mich wieder in mein Nest. Hisoka und Illumi hatten bereits in den beiden Sesseln davor Platz genommen.