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-Tollpatschigkeit-

Ich stand angelehnt hinter dem Tresen,während ich unauffällig am Handy war und meiner besten Freundin schrieb. Ich lachte leise vor mich hin,während die Musik des Restaurants im Hintergrund lief. „Kaffee.",knallte jemand plötzlich auf die Theke,weswegen ich ordentlich zusammenzuckte. „Was?",stammelte ich immernoch unter Schock,während ich vom Tresen hochsah. Ein Typ mit Kapuze saß dort und hatte mir wohl vor ein paar Sekunden einen Zehner auf den Tisch geknallt. „Schwerhörig oder so?",fragte er genervt. Seine tiefe und teilweise kratzige Stimme brachte mich so sehr aus dem Konzept,dass ich garnicht richtig zuhörte. Als ich dann nach kurzem Grübeln aber realisierte,wie unfreundlich er eigentlich war,schluckte ich schwer und nickte nur,während ich die Kaffeemaschine anmachte. Ich strich mir nervös eine Haarsträhne hinters Ohr,denn so unfreundliche und gereizte Menschen,vorallem Männer,machten mich nervös. Er würdigte mir nichtmal einen einzigen Blick,sondern starrte auf sein Handy. Das einzige was ich sah,waren ein paar dunkle Strähnen die aus der Kapuze auf seine Stirn fielen und ein paar Ringe an seinem Finger. „Wie willst du deinen Kaffee?",versuchte ich so selbstsicher wie möglich zu klingen. „Schwarz.",gab er knapp von sich,wieder mit seinen Blicken auf sein Handy gerichtet. „Schwarz.",äffte ich ihn leise nach,da mir die unfreundliche Art dieses Kunden auf die Nerven ging. „Gibt's ein Problem?",hob er nun seinen Kopf an,wodurch ich ihm in die Augen sah. Oh wow,grüne Augen. Reiß dich zusammen. „Nicht,dass ich wüsste.",lächelte ich gespielt und knallte den Kaffee ausversehen etwas zu fest auf die Theke,wodurch er etwas überschwemmte und auf seiner Hand landete. Er zischte auf,was mich nun erschrak und mein Herz langsam zum rasen brachte. Er war eh schon so unfreundlich und das würde es nun nicht besser machen. „Tut mir leid-.",fing ich an mit dem Lappen über den Tresen zu wischen,doch er riss mir den Lappen nur aus der Hand,über sich selber abzuwischen. Ich sah nervös durch die Menschenmenge,wo ich eine Familie sah,die mir ein Handzeichen gab,also verschwand ich schnell um sie zahlen zu lassen. Als ich dann die Teller nahm und abräumte,entdeckte ich ihn nicht mehr am Tresen,doch sein Kaffee stand leer. Hatte er ihn so schnell weggetrunken? Hoffentlich hat er sich daran verbrannt,dass hat er verdient,nachdem er so hochnäsig war.
Müde lief ich in meine neue Wohnung,in der ich seit 2 Wochen lebte,und zwar alleine. In einer Kleinstadt hatte ich keine Zukunft für meinen Traum,als Architektin,denn morgen würde hier in München mein Studium starten. Mein Vater besaß eine Firma,wodurch er mir diese Wohnung ermöglichte,doch wie man sehen konnte,arbeitete ich auch nebenbei in einem Restaurant. Die Wohnung war noch nicht großartig eingerichtet und dazu fand ich auch keine Zeit mehr,da ich direkt schlafen ging.
„Könnten sie mir sagen,wo Saal 4 ist?",fragte ich die Frau verwirrt. Zwar hatte ich weder eine Ahnung wer sie war,noch ob sie sich hier auskannte,doch wen anderes fand ich hier nicht auf. „Die Treppe hoch,links.",erwiderte sie dann,worauf ich mich bedankte und direkt nach oben raste. Ich war etwas zu spät,da ich mich erstmal mit der Ubahn zurechtfinden musste und direkt am ersten Tag zu spät zu sein war nicht gerade vorteilhaft. Während ich die lange Treppe hochrannte sah ich mich um,was nicht gerade schlau war,da ich gegen jemanden lief. „Was-.",fing ich an,bis ich einen älteren Mann vor mir sah,was mich beschämt schlucken lies,da er wie einer der Professoren aussah. Als ich seine Unterlagen am Boden entdeckte,fing ich direkt an diese aufzusammeln,während ich ein Gelächter hörte,weswegen ich meinen Kopf anhob und eine Gruppe sah. 2 Mädchen,3 Jungs. „Wäre einer von euch mir behilflich?",fragte der Professor,da ich seine ganzen Unterlagen durcheinandergebracht hatte. Während ich auf den Boden starrte und alles aufsammelte,kamen zwei Männliche Hände dazu. Die Ringer hatte der Typ von gestern doch auch. Ich hob vorsichtig meinen Kopf an,wodurch ich ihn ansah. „Oh.",platzte es leise aus mir heraus,als ich ihn an seinen grünen Augen erkannte. Er hatte ein ziemlich markantes Gesicht,dunkel haare,die nach hinten gegelt waren,doch weiter konnte ich ihn nicht Begutachten,da er ebenfalls seinen Kopf anhob und schelmisch aufgrinste. „Solltest etwas vorsichtiger sein,bevor du noch mit dem alten schlafen musst,um deine Note zu retten.",kam es plötzlich von ihm,weswegen ich ihn mit offenem Mund ansah.

𝑾𝒆𝒊𝒍 𝒊𝒄𝒉 𝒅𝒊𝒄𝒉 𝒍𝒊𝒆𝒃𝒆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt