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-Wutanfall-

Die Sonne ging langsam unter,während wir dort auf dem Steg saßen,ich und Zayn in einer Decke eingewickelt. Mit der Zeit wurde es hier etwas voller,da es ziemlich warm war und Familien wohl eine Abkühlung für ihre Kinder suchten. „Aua.",hörte man ein Kind schreien,weshalb wir alle zusammenzuckten. Ich hatte mehrere jüngere Geschwister,weswegen ich bei sowas direkt Muttergefühle bekam. Natürlich stand ich auch direkt auf und löste mich somit aus Zayn's Armen. Am Anfang des See's sah ich eine kleine Gestalt mit dem Rücken zu uns sitzen. Kein anderes Kind war hier in Sicht,also musste das laute Schluchzen wohl von diesem Kind kommen. Ich lief vom Steg runter,zu dem steinigen Ufer,wo ein kleines Mädchen saß,welches sich weinend über ihre blutenden Knie fuhr. „Ist alles oke?",kniete ich mit bemitleidend zu ihr runter. Sie schüttelte nur ihren kleinen Kopf. Ich hob meinen Kopf,wo Zayn vom Steg kam,mit einer Flasche Wasser in der Hand. „Weißt du denn wo deine Eltern sind?",fragte ich sie. „Ich hab sie gesucht.",schniefte sie. Sie hatte blonde Locken und einen roten Badeanzug an. „Was ist los kleine?",kam Zayn nun dazu. Wow,seine Stimme hat sich noch nie so sanft und weich angehört. „Weiß ich nicht.",rieb sie sich weinend über die Augen. Er öffnete die Flasche und schüttelte etwas Wasser über ihre Wunden,um sie zu säubern. „Kannst du nachsehen,ob du ihre Eltern findest?",sah Zayn mich an. Ich fing an nach ihren Eltern zu suchen und sprach einige Leute an,die jedoch alle verneinten ihre Eltern zu sein. Erfolglos ging ich zurück zum Steg,wo die anderen nun auch bei dem Mädchen standen. Zayn hatte sie auf den Arm genommen und strich ihr beruhigend über den Rücken,während er seine Jacke um sie gelegt hatte. Wie süß. „Ich konnte sie nicht finden.",zuckte ich mit den Schultern. „Wir sollten einen Krankenwagen rufen,sie kann nicht stehen.",informierte Zayn mich. Leonid holte direkt sein Handy raus und rief einen Krankenwagen an. „Wie heißt du denn?",fragte ich sie,während ich ihr durch ihre Locken strich. „Leni.",gab sie von sich. „Wir sollen zur Straße kommen,damit die Leute uns finden.",meinte Leonid,als er aufgelegt hat. „Geht du und Zayn,jemand muss bei unseren Sachen bleiben.",sagte Zelal,weswegen ich sie mit zusammengekniffenen Augen ansah,doch sie grinste nur und zwinkerte mir zu. Das macht sie mit Absicht. Ich schnappte mir nur unsere Handys und lief mit den beiden zur Straße. Die kleine war durchgehend am weinen und egal wie sehr wir versuchten sie abzulenken,sie weinte dauernd vor sich hin. Nach kurzer Zeit,war auch der Krankenwagen angekommen,wo sie Leni direkt auf die Liege legten. „Sind Sie die Eltern?",wendete die Sanitäterin sich an uns. „Nein.",riefen wir beiden gleichzeitig,was sie etwas lachen sie. „Ich hab sie nur gesehen,wie sie am weinen war und wir haben ihre Eltern nicht gefunden.",erklärte ich der Sanitäterin. „Würden sie dann mitkommen,bis die Polizei verständigt ist und die Eltern da sind?",fragte sie uns. Ich sah kurz zu Zayn,der mich auch ansah und nickte. Wir stiegen mit ihr in den Krankenwagen wo wir uns hinsetzten,während die Sanitäterin ihr schonmal Schmerzmittel gab und die Polizei verständigte.
Während Leni zu Untersuchungen gebracht wurde,setzen ich und Zayn uns auf eine Art Bank im Flur. „Du kannst scheinbar gut mit Kindern.",sah er zu mir. „Hab drei Geschwister.",lachte ich. „Drei?",hakte er nach. Ich nickte. „Zwei jüngere Schwestern und einen jüngeren Bruder." Er nickte erstaunt,worauf dann eine angenehme Stile eintraf. Er wollte gerade was sagen,bis er hinter mich sah und seine Augenbrauen zusammenzog. „Wo ist meine Tochter?",rief eine Frau hysterisch. Oh. Zayn und ich standen auf,wo eine blonde Frau bereit war einen Arzt anzugreifen. „Ihre Tochter ist hingefallen,weil Sie nicht auf sie aufpassen konnten und jetzt greifen sie einen Arzt an,der versucht ihr zu helfen?",rief Zayn durch den Flur,wodurch er ihre Aufmerksamkeit erlange. Seine Stimmung konnte sich echt schnell ändern. „Und wer sind Sie,dass Sie sich da einmischen? Haben Sie überhaupt Kinder?",lief sie auf ihn zu und stellte sich vor ihn. „Ich brauche keine Kinder zu haben,um zu wissen,dass man sie nicht alleine lässt,an einem See wo auch andere Sachen passieren können.",fuhr er sie an. „Und wer ich bin?",lachte er aggressiv auf und legte seinen Finger auf seine brust und zeigte auf sich. „Ich war einer der jenigen,der Ihrer Tochter geholfen hat." Man sah ihr an,dass sie den Tränen nah war,da sich eine Ader an ihrer Stirn bildete und sie aufgeregt mich ihrem Bein auf und ab wippte. „Sie haben mir garnichts zu sagen.",sah sie auf den Boden. „Ihr Kind hätte ertrinken können,wissen Sie eigentlich was für Schuldgefühle sie Ihr leben lang hätten? Sie sind verantwortlich für Ihr Kind,vorallem wenn es so klein ist.",machte er weiter,wobei sein Ton immer lauter wurde. Man merkte,die Wut in seiner Stimme. „Hör auf.",griff ich nach seiner Hand,um ihn von der Frau wegzuziehen,da sie mir anfing leid zu tun. Ich zog ihn in Richtung Ausgang des Krankenhauses,wo er aber draußen direkt wütend seine Hand wegriss. „Ich hab aber Recht.",rechtfertigte er sich. „Zayn,man sieht ihr an,dass es ihr nicht gut geht,du machst es aber nur Schlimmer.",zickte ich ihn an. „Mir scheiß egal.",flüsterte er wütend vor sich hin. Er lief auf den Parkplatz,wo ein paar Taxis standen,wo er zu einem lief,ich tat es ihm also nach. „Zum Grünwalder Friedhof.",gab er knapp von sich,während er seinen Kopf an die Fensterscheibe lehnte. Ich setzte mich neben ihn und sah ihn verwirrt an. Friedhof?

𝑾𝒆𝒊𝒍 𝒊𝒄𝒉 𝒅𝒊𝒄𝒉 𝒍𝒊𝒆𝒃𝒆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt