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-Schutz-

Wir setzen uns dann zum Essen hin,während er immer wieder auf sein Handy sah und mit jemandem schrieb und dann kurz auflachte. Gelangweilt aß ich mein Essen,da er wohl keine Lust auf eine Unterhaltung hatte. „Machen wir dann unser Projekt weiter?",erinnerte ich ihn. „Mhm.",gab er fokussiert von sich. Beleidigt stand ich auf um mir was zum trinken zu holen,jedoch lies ich es mir nicht nehmen,einen Blick über seine Schulter zu werfen. ‚Laura' stand oben an seinem Display,während er mit ihr am schreiben war. Ich hab mit ihm in seinem Bett geschlafen,ohne zu wissen ob er eine Freundin hat. Ich hielt mir meine Hand an den Mund,so wie ich es immer tat,wenn ich etwas realisierte. Aber welcher Mensch speichert seine Freundin einfach nur ‚Laura' ein? „Weißt du eigentlich,was Privatsphäre bedeutet?",drehte er sich plötzlich zu mir,während ich erstarrt dort stand. Einen kurzen Moment lang,sah ich ihn nur an,da ich kurz brauchte um zu mir zu kommen. „I-ich war nur in Gedanken.",setzte ich mich wieder an meinem Platz,während er mich grinsend ansah,da er wusste,dass es mir unangenehm war und er es wohl ziemlich amüsant fand. Ich sah auf meinen Teller und stocherte auf meinem Pfannkuchen herum. „Ich-keine Ahnung,also.",fing ich leise an,während er mich wartend ansah,jedoch wusste er ganz genau,dass ich jetzt zu nervös war um was gescheites herauszubekommen. „Hab ich dir so sehr die Sprache verschlagen?",lehnte er sich etwas weiter nach vorne,während er seinen Kopf grinsend schief legte. Mürrisch nahm ich einen Schluck Wasser aus meinem Glas,bevor ich mich aufrappelte. Sprich es einfach an. „Es war vielleicht nicht richtig,in einem Bett geschlafen zu haben.",sagte ich beschämt,während ich mit meinem Armband spielte. „Wieso? Bist du etwas vergeben?",lehnte er sich zurück und verschränkte seine Arme. Er hatte seine Augenbrauen in die Höhe gezogen und sah mich ernst an. Huch. „Nein,aber vielleicht du.",kam es verunsichert von mir,worauf sich seine Mimik wieder enthärtete. „Laura und ich sind nur Freunde,schon seit dem Kindergarten.",zwinkerte er mir zu,da er wusste,dass ich auf sein Handy gesehen hat. Bei dem Wort Freunde seufzte ich versehentlich erleichtert,was sein grinsen nur verstärkte. „Freut's dich?",neckte er mich. Ich verdrehte daraufhin nur meine Augen. Freut's mich?
Wir saßen zusammen am Wohnzimmertisch und waren dabei unser Projekt fertigzustellen,als es klingelte. Julian und Adina würden heute herkommen,damit wir zusammen alles fertigstellen. Ich stand auf,genauso wie Zayn es tat,sodass wir kurz gegeneinander knallten. Er griff nach meinem Arm,um mich vom fallen zu retten,während wir uns stumm ansahen und sich dann ein kleines schmunzeln auf seine Lippen schlich,bevor er mich loslies und zur Tür lief. „Das soll eure Idee sein?",fragte Julian,als er sich unser Modell ansah. „Ja,hier ist das Erdgeschoss und das Obergeschoss.",zeigte ich auf die zwei Platten. Er sah nicht unbedingt überzeugt aus,weswegen ich mir Mühe gab ihm unsere Idee zu erklären. Wozu die Schiebetüren da waren,die verstellbaren Waschbecken,die schallplatten...alles erzählte ich bis ins Detail. „Du scheinst nicht besonders viel Ahnung zu haben.",sah er von der Platte zu mir hoch. „Wie?",fragte ich überfordert und bedrückt zugleich,da ich doch alles gut erklärt hatte. „Es ist nicht durchdacht genug.",legte er seine Hand auf seine eigene Wange,wo der sich nachdenklich drüberstrich. „Wenn du es besser kannst,dann mach es alleine.",mischte Zayn sich ein,der keine Geduld mit Julian hatte. „Es nennt sich Gruppenarbeit.",erwiderte Julian. „Richtig,wir haben nämlich unseren Teil gemacht,also hör auf dich einzumischen.",zischte er. „Was passt denn nicht?",fragte ich,während ich versuchte meine Bedrücktheit nicht zu zeigen. „Es passt alles Sara,lass dich von ihm nicht beeinflussen.",sah Zayn Julian sauer an. „Wenn du denkst,dass du es alleine besser kannst,dann geh zum Professor und kümmer dich darum,dass du es selber machen kannst.",fügte er noch hinzu. Er sah wütend aus,gleichzeitig aber irgendwie auch attraktiv. Adina sagte zu dem ganzen garnichts,sondern sah mich nur bemitleidend an. „Hatte ich sowieso vor.",motzte Julian,während er versuchte an Adina vorbeizulaufen,die ihm Weg stand,da wir alle um den Tisch herum standen. Er verhielt sich schlimmer als ein kleines Kind. Julian versuchte sich an Adina vorbeizudrängen,wobei er dann unsere Platte umstieß,die auf dem Boden landete. Ich zog erschrocken die Luft ein,genauso wie Zayn. „Das war ein Zeichen gottes,dass eure Idee scheiße ist.",wedelte er wie ein gestörter mit seinen Händen herum. Ich bückte mich zur Platte runter,wo alles kaputt auf dem Boden lag. Nicht weinen Sara,nicht weinen. Doch schon tropften die ersten Tränen auf den Boden.

𝑾𝒆𝒊𝒍 𝒊𝒄𝒉 𝒅𝒊𝒄𝒉 𝒍𝒊𝒆𝒃𝒆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt