Zwölf

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Am nächsten Morgen weckte ich wie immer den König. Er erwähnte kein Wort über gestern Abend.
Ich zog Jaro seine Jagdausrüstung an, denn heute wollten er und ein paar andere Männer jagen gehen. Ich folgte ihm in den Gang. Er blieb jedoch vor dem Zimmer von Alvora stehen, klopfte ein und trat herein.
Alvora knickste und fragte: "Guten Morgen, eure Majestät. Was kann ich für euch tun?"
"Ich wollte dich fragen, ob du mit auf die Jagd willst."
Alvora nickte. "Gerne."
Jaro ging schonmal vor während ich Alvora beim Umziehen half. Dann gingen wir nach draußen. Der König lächelte Alvora entgegen. Sie lächelte zurück und stieg auf ihr Pferd. Dann ritten sie mit zwei anderen jungen Männern vom Hof. Ich blieb alleine zurück. Also ging ich in den Stall. Dort traf ich den Stallburschen Adrian.  Er war ein braunhaariger Waldelf, paar Jahre älter als ich und er hatte eine Freundin, die auch im Palast arbeitete.
"Hi Loelia."
"Hallo Adrian. Wie läuft es so?"
"Alles gut soweit. Ich muss heute noch zwei Pferde ausreiten damit sie Bewegung haben. Kannst du mir vielleicht helfen? Habe gehört du kannst gut reiten. Roberto hat das erzählt."
"Ja gerne."
Roberto und Adrian waren sehr gute Freunde und verstanden sich super.
Wir sattelten die zwei Pferde und schwangen uns in die Sättel.
Dann ritten wir aus dem Hof. Auf dem Rücken eines Pferdes fühlte ich mich wohl. Wir ritten durch die Felder und genossen die Freiheit. Während wir ritten, dachte ich nicht nach. Ich genoss es einfach wieder draußen zu sein.
Allerdings mussten wir schon relativ bald zurück weil Adrian noch die Pferde frisch beschlagen muss.
"Du bist also jetzt die Magd des Königs", sagte Adrian auf dem Heimweg.
"Ja. Wie es dazu kam, weiß ich auch nicht."
"Viele sind eifersüchtig. Besonders manche Mädchen. Sie würden alles dafür tun um dem König näher zu kommen."
"Ja ich weiß. Aber da kann ich nichts gegen tun. Der König sucht sich seine Magd aus."
"Also ich bin nicht eifersüchtig. Ich bleibe bei den Pferden", lachte Adrian.
Wir stiegen ab.
"Wie läuft es mit deiner Freundin?", wollte ich wissen.
"Gut gut. Lea geht's gut und wir lieben uns immer noch nach all den Jahren. Es sind ja schon knapp vier Jahre", erzählte er lächelnd.
"Das freut mich."
Ich wünschte mir würde so ein Glück auch passieren. Einen Partner finden und unendlich glücklich werden.
Den restlichen Tag half ich bei der Gartenpflege mit. Am Abend kamen Jaro und Alvora zurück. Ich half Alvora vom Pferd und folgte den beiden dann zu Alvoras Zimmer. Sie verabschiedeten sich von einander und ich blieb bei Alvora. Befehl des Königs.
Ich half ihr beim Umziehen und brachte ihr was zu essen.
"Und? Wie war es so?", fragte ich neugierig.
"Schön. Wir sind viel geritten und er hat mir den schönen Wald gezeigt. Wir haben auch zwei Enten geschossen. Der König ist echt nett. Aber ich weiß nicht ob ich ihn je heiraten könnte. Ich spüre nichts zwischen uns", erzählte sie.
"Das kommt noch. Keine Sorge. Ihr zwei gebt ein süßes Paar ab." Alvora lächelte.
Innerlich war ich eifersüchtig aber ich gönne Alvora das Glück und Jaro natürlich auch. Die zwei sollen glücklich werden und in ein paar Jahren bin ich hier weg. Dann muss ich das nicht immer sehen. Ich mochte Jaro echt gerne und es tat ein wenig weh ihn mit Alvora zu sehen.
Nachdem ich bei Alvora war, ging ich zum König. Er hatte sich bereits umgezogen und saß an seinem Schreibtisch um Papierkram zu erledigen.
"Kann ich für Euch noch was tun?", fragte ich und knickste.
"Ich hätte gerne Tee. Danach brauche ich etwas Ruhe", antwortete Jaro ohne aufzublicken. Ich holte ihm Tee und verschwand dann wieder. Kurz schaute ich noch nach Alvora. Sie lag bereits in ihrem Bett und schlief.
Also suchte ich Roberto. Er saß im Hintergarten. Ich setzte mich zu ihm.
"Hey Roberto", grüßte ich ihn.
Er lächelte mich an. "Guten Abend die Dame. Was verschlägt Sie denn hier her?", scherzte er. Ich kicherte.
"Ich suche einen jungen Mann", sagte ich und beschrieb Roberto. Der lachte.
"Ich fühle mich geehrt dass Sie mich suchten."
Wir redeten ein wenig. Es tat gut Roberto wieder zu sehen.
"Was hältst du davon dass der König und Alvora sich ständig sehen?", wollte Roberto wissen. Warum interessiert ihn das?
"Nun ja, ich gönne ihnen ihr Glück."
Roberto nickte.
"Na wen haben wir denn da?", fragte eine männliche Stimme. Wir drehten uns um.
Adrian stand mit Lea hinter uns.
"Hallo ihr beiden. Wollt euch dazu setzen?", grüßte Roberto die zwei. Lea und Adrian setzten sich zu uns auf die Bank. Lea arbeitete in der Küche und war eine richtig gute Köchin.
"Alvora ist ziemlich speziell in ihrem Essen. Sie mag ausschließlich nur Fisch und Gemüse. Der Chefkoch regt sich jedes Mal auf. Er mag es lieber mit Fleisch zu kochen. Fisch sei ja zu kompliziert", erzählte Lea schmunzelnd. Ich kicherte.
"Alvora ist ein Wassermädchen. Da ist das normal, schätze ich", meinte ich.
Adrian und Lea waren ebenfalls einer der wenigen die mich mochten im Palast.
Wir redeten noch eine ganze Weile bis wir schlafen gingen.

Königreich AdrikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt