Not-Op

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Clara

Wo war ich denn jetzt gelandet, fragte ich mich, als ich die Augen öffnete und neben mir ein Krankenhausgerät lag, welches mein Herzschlag wiedergibt.

„Du bist wach. Ja endlich. Oh man." hörte ich eine Stimme rufen.
Ich konnte diese Stimme genau dieser einen Person zuordnen, welcher ich meine ganze Geschichte unfreiwillig erzählte habe.
Kai wollte meine Hand nehmen, doch ich zuckte zusammen und zog meine Hand weg.

Scheiße, dachte ich mir, denn genau dann kam meine Angst vor Personen wieder raus, welche ich Benny zu verdanken habe.
„Oh Frau Meyer, sie sind ja nun endlich wach. Wie geht es ihnen ?" kam eine Ärztin herein.
„Was ist mit mir passiert ?" schaute ich die Ärztin fragend an.

„Sie sind zusammengebrochen, da in ihrem Bauch einige Adern geplatzt sind und ihre Organe total zerquetscht und verletzt wurden. Sie haben an inneren Blutungen gelitten" entgegnete mir die Ärztin.
In meinen Kopf verknüpften sich all die Gedanken. Kai hatte ihnen bestimmt gesagt, dass ich schwanger bin, worauf sie mich dann bestimmt untersucht haben.

Ich wollte sie noch fragen, was mit meinem Kind ist, doch ich konnte mir diese Antwort schon denken.
Meine Stimmbänder zogen sich so zusammen, dass ich nichts mehr sagen konnte und ich einfach nur noch weinen musste.
„Bitte bleiben sie liegen, wir haben eine Not-Op durchführen müssen, sonst wären sie wahrscheinlich innerlich verblutet" sagte die Ärztin noch, bevor sie gegangen ist.

„Hey, alles wird gut. Ich bin bei dir und werde immer da sein. Ich kenne nun dein Schicksal und verspreche dir, ich werde dich unterstützen, auch wenn wir uns noch nicht so lange kennen, aber das können wir ja ändern." sagte Kai lächelnd zu mir.
„Danke, dass du das für mich tust. Und sorry wegen eben. Ich leide seitdem ich mit Benny zusammen bin unter vielen Ängsten und Problemen. Wozu auch meine Angst vor Menschen gehört, denn ich habe immer Angst, dass ich geschlagen werde.."

Kai schaute mich an und beruhigte mich einwenig und kam immer weiter mit der Hand zur meiner. Er schaute mir dauerhaft in die Augen.
„Wir schaffen das zusammen. Sofort, als ich dich gesehen habe, wusste ich, dass du besonders bist. Egal auf welcher Weise."
Nun lag seine Hand auf meiner und ich musste lächeln, denn es fühlte sich so gut an. Noch nie fühlte ich mich so sicher, wie in diesem Moment.

„Hör mir bitte kurz zu." sagte Kai mit aufgeregter Stimme.
„Ich musste es den Ärzten sagen, dass du schwanger bist. Keine Ahnung, ob du es noch weißt, aber du hast mir gestern,glaube ich alles unfreiwillig, alles erzählt und bist darauf zusammengebrochen." verlegend kratze er sich im Nacken, doch dann sprach er weiter.
„Ich habe es ihnen sofort gesagt, weshalb sie es genau untersuchen konnten und nun auch deine innerlichen Blutungen gefunden haben. Aber..." ich merkte das er nicht mehr reden konnte und Tränen stiegen in seinen Augen auf.
„Aber... dein kleines Wunder hat es nicht geschafft."

Sofort kamen mir die Tränen und ich musste unfassbar weinen. Dieser Klos kam wieder und setzte meinen Hals zu.
Kai kam mir näher. Ich zuckte zusammen, doch ihm war es egal und umarmte mich.

Die Tür ging auf und ich hörte eine Stimme, obwohl ich so unfassbar am weinen war.
„Das glaube ich jetzt nicht. Du kleine Hu**e!!!" und genau mit diesen Worten wusste ich, wer mich gefunden hatte.
Kai sprang auf und wurde rot vor Wut....

Zurück ins Leben, mit Ängsten und Tränen.            KAI HAVERTZWo Geschichten leben. Entdecke jetzt